In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte die GRB die Ausleihungen an ihre Kundinnen und Kunden um 4,7% oder CHF 32,2 Millionen erhöhen und erreichte damit das höchste jemals in einem halben Jahr erzielte Wachstum im Ausleihungsgeschäft. Dies möglich machte vor allem der Fokus auf die persönliche Beratung auf Augenhöhe mit Privat- und KMU-Kunden, sowie die kurzen und unkomplizierten Entscheidungswege. Die der Bank anvertrauten Kundengelder haben ebenfalls um CHF 12,9 Millionen zugenommen und knüpften nahtlos an das starke Wachstum des Vorjahres an. Insbesondere die Kassenobligationen waren mit einem Zuwachs von fast 30% eine wiederentdeckte Anlageklasse der Kundinnen und Kunden.
Zinswende ist Tatsache
Nachdem im vergangenen Jahr die Leitzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nochmals deutlich gestiegen sind, hat diese mit zwei Zinssenkungen im ersten Halbjahr 2024 die Zinswende in die andere Richtung eingeläutet und damit viele überrascht. Die ersten Zinssenkungen waren nämlich eher im 2. Halbjahr erwartet worden. Die Zinsen für Hypotheken und Kredite sind im Vergleich zum Vorjahr dadurch bereits deutlich niedriger und belasten damit die Zinsmarge der GRB. Insbesondere, weil die attraktiven Sparzinsen, beispielsweise 1,10% (ohne Betragsbeschränkung) auf dem Anlagesparkonto der GRB, nicht nach unten angepasst wurden.
Dementsprechend hat sich der Zinsaufwand im Vorjahresvergleich nochmals gut verdoppelt. Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft lag daher 3,1% unter dem Vorjahr, erreichte aber mit CHF 4,3 Millionen immer noch einen sehr guten Wert.
Erweiterung der Produktpalette
Im wichtigen Anlagegeschäft mochte die GRB die hervorragende Entwicklung des Vorjahres fortzusetzen und wusste insbesondere mit der GRB-Anlagelösung «Adler» zu überzeugen, bei welcher die GRB die Verwaltung des Vermögens für die Kundinnen und Kunden übernimmt. Per 1. Juli 2024 wurde die Produktpalette nun noch um die GRB-Anlagelösung «Adler kompakt» erweitert, mit welcher eine professionelle und kostengünstige Verwaltung des Vermögens bereits ab einem Einstiegsbetrag von CHF 500.00 möglich ist.
Die Erträge im Anlagegeschäft haben im ersten Semester um 25% auf knapp CHF 0,5 Millionen zugenommen und widerspiegeln diese sehr erfreuliche Entwicklung.
Betriebsertrag steigt weiter
Neben dem Anlagegeschäft trug auch das übrige Dienstleistungsgeschäft zum um 14% gesteigerten Erfolg von CHF 0,7 Millionen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bei. Die attraktiven Konditionen sowie die persönliche Beratung im Kundengeschäft überzeugen und die GRB darf immer mehr Kundinnen und Kunden zu ihrem treuen Kundenstamm zählen.
Weiter legte der Handelserfolg ebenfalls um 15,6% zu und nur der übrige ordentliche Erfolg nahm, aufgrund einer einmaligen Abschreibung auf einer Liegenschaft in den Finanzanlagen, um CHF 16,3% ab. Der Betriebsertrag konnte trotz dem weiterhin herausfordernden Umfeld um 2,0% auf CHF 5,4 Millionen gesteigert werden.
Einführung GRB TWINT App
Auf der anderen Seite nahm auch der Aufwand deutlich zu, wobei dies, mindestens teilweise, auf weitere Investitionen in die Zukunft zurückzuführen ist. So wird die GRB als aktuell kleinste Bank der Schweiz im Spätherbst dieses Jahres ihre eigene GRB TWINT App lancieren und kann damit endlich diese Lücke im Dienstleistungsangebot schliessen. Der Sachaufwand nimmt daher um hohe 11% auf CHF 1,6 Millionen zu, wobei neben TWINT auch höhere Ausgaben für die IT und Revision zu Buche schlagen. Der Personalaufwand nimmt im Rahmen der Budgetierung um 3,6% auf CHF 1,5 Millionen zu. Insgesamt steigt damit der Geschäftsaufwand um 7,2% auf CHF 3,1 Millionen.
Markante Gewinnzunahme
Der operative Geschäftserfolg konnte trotz den höheren Kosten um 19,0% auf CHF 1,9 Millionen gesteigert werden, dies vor allem dank tieferen Abschreibungen. Nach Steuern und der Bildung von zusätzlichen Reserven für allgemeine Bankrisiken von CHF 0,5 Millionen liegt der Halbjahresgewinn 33,1% über dem Vorjahr bei CHF 1,2 Millionen.
Ausblick
Das sinkende Zinsniveau und die deutlich gestiegenen Anforderungen an die Liquiditätshaltung der Banken werden einen grossen Einfluss auf die Entwicklung im 2. Halbjahr 2024 haben. Die sinkenden Zinsen machen den Kauf von Wohneigentum wieder attraktiver, die Wachstumsambitionen der Banken werden aber durch den harten Kampf um Kundengelder, welche zur Refinanzierung notwendig sind, gleichzeitig eingeschränkt. Die GRB geht von einer weiterhin erfreulichen Entwicklung im zweiten Halbjahr aus, wenn auch die rekordhohen Wachstumsraten des ersten Semesters wohl nicht mehr erreicht werden.