Start Teilprojekt «Umsiedlung und Umzonung» und bevorstehende Bewilligung der Schutzbauten

Im Erdrutschgebiet in Schwanden wird das betroffene Siedlungs- und Industriegebiet mit einem Murgangablagerungsplatz und einem Damm vor weiteren Murgängen geschützt. Zuerst muss das Gebiet von altem Murgangmaterial befreit werden. Für die Umsiedlung müssen die alten Häuser abgebrochen und die Infrastrukturen zurückgebaut werden. Die Gemeinde hat dazu in Absprache mit Bund und Kanton ein eigenes Teilprojekt gestartet. Die betroffene Bevölkerung wurde am Donnerstag, 18. April, über die Planungen und Arbeiten informiert.



Zur optimalen Nutzung des Ablagerungsraumes muss dieser von den vorhandenen Murgangablagerungen, welche eine Höhe von bis zu 10 m aufweisen, befreit werden. Das Murgangmaterial wird ortsnah in einen grossen Geschiebeablagerungsraum eingebaut. (Bild: ruedi stüssi)
Zur optimalen Nutzung des Ablagerungsraumes muss dieser von den vorhandenen Murgangablagerungen, welche eine Höhe von bis zu 10 m aufweisen, befreit werden. Das Murgangmaterial wird ortsnah in einen grossen Geschiebeablagerungsraum eingebaut. (Bild: ruedi stüssi)

Dämme zum Schutz des Siedlungsgebietes

Die Situation bei der Wagenrunse ist nach wie vor kritisch. Die Wahrscheinlichkeit von weiteren Abbrüchen ist gross. Die Gemeinde Glarus Süd liess deshalb eine Vorstudie «Räumung und Schutzbauten Wagenrunse» ausarbeiten. Diese befindet sich momentan beim Bund und beim Kanton Glarus zur Prüfung. Ziel ist es, dass Mitte Mai deren Stellungnahmen vorliegen und danach die vorzeitige Baubewilligung erteilt werden kann. Im Rahmen der Vorstudie wurden verschiedene Massnahmen zum Schutz des Siedlungsgebietes Plattenau und des Industriegebietes Herren geprüft. Favorisiert wird der Bau eines grossen Murgangablagerungsplatzes, welcher durch seitliche Schutzdämme und einen Abschlussdamm begrenzt wird. Der geplante Murgangablagerungsplatz kommt in den Bereich der Herrenstrasse zu liegen, weshalb die Strasse verlegt werden muss. Mit der Verlegung der Herrenstrasse müssen auch die Werkleitungen unter der Strasse verlegt werden.

Aufräum- und Abbrucharbeiten

Der Bau dieses Murgangablagerungsplatzes und der Schutzdämme soll gleichzeitig mit den Aufräum- und Abbrucharbeiten erfolgen. Aktuell besteht eine erhöhte Gefahr, dass bereits kleinere Murgänge wiederum ins Quartier Plattenau und in Richtung Fabrikareal Herrenstrasse abfliessen. Zur optimalen Nutzung des Ablagerungsraumes muss dieser zuerst von den vorhandenen Murgangablagerungen, welche eine Höhe von bis zu zehn Metern aufweisen, befreit werden. Das Schutzkonzept sieht vor, dass das dabei anfallende Material unter anderem für den Bau der Schutzdämme verwendet werden soll. Für die Sicherstellung der Arbeitssicherheit wird die Rutschungsüberwachung weitergeführt. Zusätzlich wird eine Murgangswarnanlage installiert. 

Verlegung gefährdeter Bauten und Anlagen an sichere Orte

Für den Bau des Murgangablagerungsplatzes und der Schutzdämme müssen die alten Häuser abgebrochen und die Infrastrukturen zurückgebaut oder verlegt werden. Bund und Kanton subventionieren die Verlegung gefährdeter Bauten und Anlagen an sichere Orte. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für das Ersatzland am neuen Standort, wenn das neue Bauland in vergleichbarer Situation zum alten Standort liegt. Die Gemeinde hat dazu das Teilprojekt «Umsiedlung und Umzonung» gestartet. Das generelle Vorgehen hat sie kürzlich mit dem Bund und dem Kanton vor Ort besprochen.

Information Direktbetroffene

Die Verantwortlichen der Gemeinde haben am Donnerstag, 18. April, die Direktbetroffenen einmal mehr über den Stand der Abklärungen und Arbeiten informiert. Zudem waren der Gemeinderat von Glarus Süd, der Gemeindepräsident, Vertreter der glarnerSach-Versicherung sowie weitere externe Experten am Anlass anwesend. Rund 60 Betroffene fanden sich im Gemeindezentrum Schwanden ein. Das Interesse der Direktbetroffenen an aktuellen Informationen aus erster Hand ist nach wie vor sehr gross. Themen wie Zugangsmöglichkeiten zu den Häusern, Gewährleistung der Sicherheit oder bauliche Massnahmen und deren Zeitpläne wurden besprochen und Fragen dazu beantwortet.