Startschuss für das Projekt «eHealth Plattform Südost»

Der Verein eHealth Südost und die Post AG haben ihre Zusammenarbeit definitiv festgelegt: Die Post AG realisiert für den Verein eHealth Südost die technische Plattform für den digitalen Austausch von medizinischen Daten und Dokumenten in der Südostschweiz. Der Verein hatte 2017 entschieden, das Projekt «eHealth Plattform Südostschweiz» zusammen mit der Post CH AG umzusetzen.



Startschuss für das Projekt «eHealth Plattform Südost»

Der Vertrag ist unter Dach und Fach: Mitte Februar 2018 haben Vertreter des Vereins eHealth Südost (VeH-SO) und der Post CH AG den definitiven Startschuss für das Projekt «eHealth Plattform Südostschweiz» gegeben. Der nun unterzeichnete Vertrag sieht vor, dass die Post CH AG die technische Basis für die sogenannte «Gesundheitsplattform Südostschweiz» bereitstellt. Vereinspräsident Dr. oec. HSG Arnold Bachmann sagt zur aktuellen Vertragsunterzeichnung: «Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt «eHealth Plattform Südostschweiz». Wir sind damit auf Kurs: Ich bin zuversichtlich, dass den Leistungserbringern der Region planmässig im 2019 die ersten eHealth-Dienste auf der eHealth Plattform Südostschweiz zur Verfügung stehen».

Digitale Prozesse und elektronisches Patientendossier

Über die «eHealth Plattform Südostschweiz» können Gesundheitsfachpersonen und ihre Institutionen medizinische Daten und Dokumente austauschen. Grundlage dafür sind digitalisierte Prozesse. Diese Prozesse bilden in ihrer Gesamtheit den ganzen Behandlungspfad eines Patienten ab. Zusätzlich zu diesen «eHealth-Diensten» ist die Plattform auch Basis für das elektronische Patientendossier (EPD).

Über das elektronische Patientendossier haben die Einwohnerinnen und Einwohner der Südostschweiz Zugriff auf die eigenen behandlungsrelevanten Dokumente. Dazu müssen sie sich bei einer sogenannten «Stammgemeinschaft» anmelden. Der Verein eHealth Südost hat eine Stammgemeinschaft gegründet und nimmt damit am sogenannten «EPD-Vertrauensraum» teil. Dafür muss sie die rechtlichen Vorgaben des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) erfüllen. Ab Anfang 2020 sollen die Einwohnerinnen und Einwohner in der Südostschweiz bei allen stationären Leistungserbringern sowie bei den ambulanten Vereinsmitgliedern wie den Spitexorganisationen oder den Apotheken ihr persönliches Patientendossier eröffnen können.

Gesundheitsfachpersonen arbeiten bei der Umsetzung mit

An der Umsetzung dieses Grossprojekts sind nicht nur die Post CH AG mit ihren lokalen Partnerfirmen aus der Region Südostschweiz beteiligt. Verschiedene interdisziplinäre Arbeitsgruppen, die hauptsächlich aus Gesundheitsfachpersonen bestehen, erarbeiten unter der Federführung des Vereins die Grundlagen für die «eHealth-Dienste». Diese umfassen in der ersten Projektphase den elektronischen Austausch von medizinischen Berichten und Befunden, die elektronische Zu- und Überweisung zwischen den Leistungserbringern, das eRezept sowie die eMedikation. In einem weiteren Schritt folgt dann die Umsetzung des elektronischen Patientendossiers für die Einwohnerinnen und Einwohner der Südostschweiz.

Richard Patt, Geschäftsführer des Vereins, betont, dass die Gesundheitsfachpersonen und ihre Institutionen frei wählen können, welche «eHealth-Dienste» sie über die Gesundheitsplattform Südost beziehen wollen. Patt: «Besonders freut uns, dass sich auch die Gesundheitsfachpersonen und Institutionen des Kantons Glarus dem Verein eHealth Südost angeschlossen haben. Dies bestätigt unseren bisherigen Weg und stärkt unsere Position auch im schweizerischen Vergleich.» Die Gesundheitsplattform Südostschweiz ist ohne regionale Vorbehalte offen für alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen.

Verein eHealth Südost mit breiter Basis

Der Verein hat heute 60 Mitglieder in den Kantonen Graubünden und Glarus, darunter alle Spitäler, die Psychiatrischen- und Rehabilitations-Kliniken, zahlreiche Alters- und Pflegeheime, den Bündner Spital- und Heimverband sowie CURAVIVA Glarus. Als Vertreter der ambulanten Leistungserbringer engagieren sich insbesondere die Branchenverbände wie der Apothekerverband und die Spitex Graubünden. Der Kanton Graubünden unterstützt den Verein eHealth Südost im Rahmen seiner eHealth-Strategie, welche die Koordination und Vernetzung der Leistungserbringer und weiterer Akteure vorsieht und die Vertretung der Interessen der Bevölkerung und der Patientinnen und Patienten sicherstellt.

Die Post CH AG realisiert mit der technischen Basis der «eHealth Plattform Südostschweiz» ein «Leuchtturmprojekt». Erfahrungen hat sie bereits mit Projekten in den Kantonen Genf, Waadt, Tessin und Aargau sammeln können. All diese Projekte zusammen werden ein engmaschiges digitales Netzwerk über die Schweiz spannen, das die Grundlage für die Digitalisierung des Gesundheitswesens bildet – mit zahlreichen eHealth-Diensten und mit dem EPD-Vertrauensraum.