Stefanie Heinzmann: Ein Superstar für einmal ganz nah

Die 20-jährige Walliserin Stefanie Heinzmann, die vor zwei Jahren bei Stefan Raab einen Plattenvertrag gewann und seither erfolgreich durch Europa tourt, gastierte am letzten Sonntag im Kulturzentrum Holästei und begeisterte Gross und Klein.



Swiss Music Award Gewinnerin Stefanie Heinzmann begeisterte das Publikum im Holästei (Bild: jhuber)
Swiss Music Award Gewinnerin Stefanie Heinzmann begeisterte das Publikum im Holästei (Bild: jhuber)

Beinahe hätten wir die zierliche Walliserin mit der Powerstimme übersehen, als wir am Sonntagnachmittag im Backstagebereich des Kulturzentrums Holästei zum Interviewtermin erschienen sind. Keine Bodyguards. Keine Sicherheitsbarrieren. Keine Metalldetektoren. Nichts.

Wenn man dabei bedenkt, dass Stefanie Heinzmann vor zwei Jahren von einem Millionenpublikum mittels Telefonabstimmung zur SSDSDSSWEMUGABRTLAD-Siegerin gewählt wurde, seither im deutschsprachigen Raum grosse Hallen füllt und mittlerweile auch schon diverse Awards abgeräumt hat, überrascht dies umso mehr.

Astreiner Funk – Schörkellos und pur

So persönlich und unkompliziert sich Stefanie Heinzmann während des Interviews gegeben hat, so unkompliziert war auch ihr Konzert. Und dies im durchwegs positiven Sinn: Schnörkellos und pur, ohne dabei jedoch an Intensität zu verlieren. Stefanie Heinzmann und ihre Band spielten während rund 75 Minuten Tracks aus Ihrem Debütalbum „Masterplan“ und dazwischen auch den einen oder anderen Song von Funk- und Soulgrössen wie Stevie Wonder, Jamiroquai oder auch Jill Scott. Der Auftritt der Walliserin war trotz leicht angeschlagener Stimme überzeugend und sorgte beim Publikum für beste Stimmung.

Der einzige Wehmutstropfen war allerdings, dass sie während ihres Konzertes in Glarus keinen Song ihres zweiten, im Herbst erscheinenden Albums präsentiert hat. Das Publikum wird sich also bezüglich des ersten, musikalischen Amuse-Bouches des neuen Longplayers noch etwas gedulden müssen.

Gemischtes Publikum

A propos Publikum: Unter den rund 200 anwesenden Musikliebhaber befanden sich auch jüngere Gäste, die wohl ansonsten kaum im Holästei anzutreffen wären. Da aber für den Einlass keine Alterbeschränkung festegelegt wurde, das Konzert am späteren Nachmittag stattfand und ganz abgesehen davon nicht wenige dieser Kinder ihre Eltern vor dem Konzert bezüglich Stefanie Heinzmann aufklären mussten, war dies nicht weiter schlimm. Im Gegenteil sogar: Die eigenhändig gemalten Plakate der Kinder und Jugendlichen in der ersten Reihe verliehen dem Event einen Hauch von Hallenstadion-Atmosphäre. Nur eben war’s im Holästei (im Gegensatz zum grossen Bruder in Zürich-Oerlikon) einmal mehr ein bisschen intimer und ein bisschen schöner.

Link: www.stefanieheinzmann.de