Stellungnahme zur Online-Petition «LinthWind – Fakten statt Polemik» des Vereins Energieallianz Linth


LinthGegenWind bekräftigt seine Forderung an den Gemeinderat von Glarus Nord, den Antrag auf 700 Meter Sicherheitsabstand zu Windkraftanlagen noch im Jahr 2018 vor die Gemeindeversammlung zu bringen.

Die Behauptung, man müsse zuerst die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) abwarten, ist falsch. Mit der UVP wird nur geprüft, ob ein Bauvorhaben den bestehenden Umweltschutzvorschriften entspricht (UVP-Handbuch des Bundes). Wir fordern aber eine neue Vorschrift, nämlich einen höheren Sicherheitsabstand. Der logische Zusammenhang erfordert es, unseren Antrag vorgängig und so schnell wie möglich vor die Gemeindeversammlung zu bringen. Die Antragsteller haben das demokratische Recht darauf, dass der Antrag nicht aufgrund parteilicher Einflussnahme verzögert wird. Es ist für alle Beteiligten von Vorteil, wenn die Entscheidung frühzeitig erfolgt.

Die geplanten Windräder in Bilten wären höher als der Benkner Büchel (!). Ein Sicherheitsabstand von 700 Metern ist im europäischen Vergleich eine massvolle Forderung. Dänemark, der Pionier der Windenergie in Europa, hat 800 Meter, viele österreichische und deutsche Bundesländer 1000 Meter und mehr, Bayern und Polen 2000 Meter (10-mal-die-Höhe-Formel). In der Schweiz beträgt der Mindestabstand nur ca. 300 Meter (nach der Lärmschutzverordnung). Das ist viel zu wenig und führt zu Problemen. Ärzte empfehlen einen viel höheren Sicherheitsabstand. Die 10H-Formel hat sich im Ausland bewährt. Die riesigen Kraftwerkstürme verursachen folgende Emissionen: Optische Bedrängungswirkung, Schattenwurf, hörbarer Lärm (rund um die Uhr), Infraschall (unhörbarer Schall mit einer Frequenz < 20Hz), Eiswurf und Lichtemissionen (Befeuerung in der Nacht). Die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung dürfen nicht einem völlig unwirtschaftlichen und unsere Heimatlandschaft zerstörenden Vorzeigeprojekt geopfert werden.

Die Petition der Energieallianz Linth richtet sich gegen einen demokratischen Antrag, der von mittlerweile 240 Bürgern von Glarus Nord unterzeichnet wurde. Die Petition möchte die Diskussion stoppen und eine Verschiebung der Abstimmung erreichen, weil keine Fakten vorlägen. Das ist ein reines Märchen. Die wesentlichen Fakten liegen längst auf dem Tisch, denn die Auswirkungen der Windkraftanlagen sind seit 20 Jahren bekannt und unser nördlicher Nachbar hat mit seinen 28 000 LinthGegenWind (Medienmitteilung 2) Windrädern mehr als genug schlechte Erfahrungen gesammelt. Auch die wesentlichen Eckpunkte des SAK-Windkraftprojektes sind längst bekannt. LinthGegenWind hat die zahlreichen Fakten, die gegen das Projekt sprechen, schon in seiner ersten Veranstaltung im Januar 2018 vorgestellt. Nur ein Punkt von vielen: Alle fünf geplanten Anlagen zusammen produzieren nur ein Drittel des Stroms, den die KVA Linth als Nebenprodukt zur Müllverbrennung generiert. Das ist lächerlich wenig im Vergleich zum Aufwand und zum Schaden, den die Anlagen bei Landschaft, Mensch und Tier anrichten.

LinthGegenWind bietet eine sachliche Aufklärung der Bevölkerung über die Nachteile der Windkraftanlagen. Unsere Aussagen basieren auf Fakten und wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen. Der Verein Energieallianz Linth wirft uns dagegen vor: «unqualifizierte Aussagen», «Polemik über die angebliche Gefährlichkeit von Windkraftanlagen», «Angstmache in der Bevölkerung», «aus der Luft gegriffene Argumente», «versuchen einige Gegner die lokale Bevölkerung zu verängstigen und gegen das Windprojekt aufzuwiegeln». Den Beweis für diese Angriffe bleibt die Energieallianz zur Gänze schuldig, was die Presse allerdings nicht daran hindert, diese Unwahrheiten unhinterfragt zu verbreiten. Die Energieallianz widerspricht sich im Übrigen selbst: Sie behauptet, es fehlten die Fakten für eine Diskussion. Trotzdem steht für sie schon jetzt fest, dass die Abstandsforderung übertrieben wäre. Es drängt sich der Eindruck auf, dass dieser Verein nur als Propagandafortsatz der Windindustrie agiert.

Das SAK-Windkraftprojekt zerstört unsere Heimatlandschaft und verändert das Leben der Anwohner. Nicht die Gegner, sondern das Windkraftprojekt selbst weckt Ängste und Befürchtungen in der Bevölkerung, die von der SAK nicht ernst genommen werden.