Stickoxid-Luftschadstoffwerte: Tief, aber leicht höher als im Vorjahr

Stickstoffdioxid ist einer der wichtigsten Luftschadstoffe. Er wird im Kanton Glarus an vier Standorten ganzjährig gemessen. Im Jahr 2021 wurden wiederum recht tiefe Werte ermittelt. Gegenüber dem Vorjahr haben sie sich aber leicht erhöht.



Mitteilung Departement Bau und Umwelt. (Bild: Keystone)
Mitteilung Departement Bau und Umwelt. (Bild: Keystone)

Seit 1989 werden im Kanton Glarus an verschiedenen Standorten die Konzentrationen von Stickstoffdioxid (NO2) mit Passivsammlern gemessen. Im Jahr 2021 wurden in Bilten im Niederriet, in Näfels bei der Mühle, in Glarus an der Hauptstrasse und in Braunwald bei der Rehaclinic Messungen durchgeführt. 

In der Luftreinhalteverordnung des Bundes ist für Stickstoffdioxid ein Jahresmittel-Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter festgeschrieben. Stickoxide entstehen vor allem bei Verbrennungen unter hohen Temperaturen (z. B. in Automotoren, Turbinen, Feuerungen). Während des Verbrennungsprozesses wird vorwiegend Stickstoffmonoxid gebildet, welches durch den Sauerstoff der Luft zu giftigem Stickstoffdioxid oxidiert wird. Stickoxide sind Vorläufersubstanzen für die Ozonbildung.

Im Jahr 2021 wurden bei den langjährig betriebenen Standorten wiederum recht tiefe Konzentrationen gemessen. Die Messwerte lagen zwar etwas höher als im Vorjahr, stellten aber die zweittiefsten seit Messbeginn ermittelten Jahresmittelwerte dar. 2021 wurden somit zum dritten Mal bei allen gemessenen Standorten im Kanton Glarus Stickstoffdioxid-Werte unterhalb von 27 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Das ist der Wert, bei dem auch unter Berücksichtigung des Messfehlers, der Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter eindeutig unterschritten wird. Die höchsten Belastungen verzeichneten die beiden stark verkehrsgeprägten Standorte: Näfels Mühle (22,9 mg/m3) und Hauptstrasse Glarus (22,3 mg/m3). Bei den beiden anderen Standorten lagen die Messwerte 2021 weit unterhalb des Grenzwertes: Bilten Niederriet (11,4 mg/m3), Braunwald Rehaclinic (3,5 mg/m3).

Die langjährige Entwicklung zeigt einen abnehmenden Trend. Die Anstrengungen für eine bessere Luftqualität zeigen Resultate. Der Jahresmittelwert ist im Jahr 2021 jedoch im Vergleich zum Jahr 2020 wieder leicht angestiegen. Dies könnte auf die Lockdown-Periode wegen des Coronavirus im Frühling 2020 und den sehr milden und kurzen Winter 2019/2020 zurückzuführen sein. Dies beeinflusste damals die Luftbelastung positiv und sorgte für einen sehr tiefen Durchschnittswert im Jahr 2020. Die Messresultate der ständigen Ostluft-Messstation in Glarus und die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind auf der Website www.ostluft.ch publiziert.

Langzeitentwicklung (1988–2021) der Stickstoffdioxid-Konzentration (Mikrogramm/Kubikmeter) an der Hauptstrasse in Glarus • Grafik DBU