Stier «Figor» für den Sieger

Es ist Tradition, dass auf den Sieger eines Schwingfests ein Muni wartet. Auf die Teilnehmer am Glarner-Bündner warten drei Lebendpreise. Auch zeichnet sich ein sehr interessantes Teilnehmerfeld ab.



Von links: Martin Schnyder (OKP), Fabian Zwicky (Gabenchef), Daniel und Daniela Hösli von der Firma Kamm baut Mühlehorn, Rind «Selina» und Züchter Jakob Tschudi, Ennenda. (Bild: j.heer)
Von links: Martin Schnyder (OKP), Fabian Zwicky (Gabenchef), Daniel und Daniela Hösli von der Firma Kamm baut Mühlehorn, Rind «Selina» und Züchter Jakob Tschudi, Ennenda. (Bild: j.heer)

Auf den Sieger des schwingerischen Höhepunktes im Lande Fridolins wartet am Pfingstmontag, 6. Juni, Stier «Figor». Dieser ist derzeit im Rollergut in Netstal bei Marco Huser-Schnyder Zuhause. Besitzer und Züchter ist Albert Horner aus Glarus. Den Sommer wird er auf der Alp Unterlängenegg im Klöntal verbringen (sofern ihn der Festsieger vom Glarner-Bündner nicht mit nach Hause nimmt). Für den Siegerpreis am Glarner-Bündner zeigen sich die Glarner Kantonalbank und Service 7000 als Spender verantwortlich. Dazu warten zwei weitere Lebendpreise auf die rund 120 Teilnehmer am Glarner-Bündner. Dies sind die beiden Rinder «Selina» und «Coräli». Diese beiden Rinder haben ihr Daheim in Ennenda bei Landwirt Jakob Tschudi-Bühler. Während der erste Preis, in der Regel ein Muni, fix für den Festsieger bestimmt ist, kann anschliessend der Schwinger anhand der Rangliste von den übrigen Preisen auslesen. Das heisst, die beiden weiteren Lebendpreise sind nicht zwingend für den Zweit- und Drittplatzierten bestimmt. «Selina» wird gespendet von Kamm baut AG in Mühlehorn, und «Coräli» wird gespendet von der Eternit Niederurnen.  

Reichhaltiger Gabentisch

Dem Schwinger ist es freigestellt, ob er das Tier mitnimmt, oder ob er den dem Wert des Tieres entsprechenden Betrag bezieht. Heutzutage üblich ist, dass sich die Schwinger für den festgelegten Geldbetrag und nicht fürs Tier entscheiden. Dies hängt auch damit zusammen, dass es unter den Spitzenschwingern immer weniger Landwirte gibt. Des Weiteren warten auf sämtliche Teilnehmer am Gla-Bü zahlreiche Schmuckstücke wie Treichlen, Holzpreise, Werkzeuge, Haushaltsgeräte und vieles mehr, welche Gabenchef Fabian Zwicky in Zusammenarbeit mit Chef Sponsoring Peter Nef aufopferungsvoll für die Teilnehmenden eingetragen hat.  

Erstmals Worblentaler Gäste

Grundsätzlich schwing ein Aktiver innerhalb seines Teilverbandes. Der Nordostschweizer Teilverband besteht aus sieben Kantonen: Appenzell, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau und Zürich. Am Glarner Kantonalschwingfest sind Vertreter der Kantone Graubünden (alle), St. Gallen (40 Schwinger), Schaffhausen (5), Thurgau (30) und Zürich (10) startberechtig. Den Verteilschlüssel unter den sieben Kantonalen im NOS-Rayon nimmt die technische Kommission des Nordostschweizer Schwingerverbandes vor. Ihr Vorschlag wird an der NOS-DV jeweils noch abgesegnet. Die Glarner Schwinger beispielsweise können nie in einer Saison an allen sieben Kantonalen in der Nordostschweiz teilnehmen. Anderweitig gibt es immer auch einen Kanton (in diesem Jahr die Appenzeller), die nicht am Glarner Kantonalen teilnehmen können. Dazu kommen zwei Gastklubs mit je drei Teilnehmern, die in Netstal zugelassen sind. Dies sind der Schwingklub March/Höfe SZ und Worblental BE. Unter den Schwingverbänden tritt man in der Regel nur innerhalb des eigenen Teilverbandes an. Die Ausnahme bilden die Bergfeste (wo nur die die besten Schwinger zugelassen sind) sowie die Teilverbandsfeste. Dort sind jeweils zwei Gäste aus den vier anderen Teilverbänden zugelassen. Einen Sonderstatus besitzt das Baselstädtische, dass immer an Auffahrt stattfindet. Dies hat immer Gäste.

Start von Adrian Walther

Dazu gibt es noch sogenannte freundschaftliche Beziehungen über die Teilverbandsgrenze hinaus. Mit dem Schwingklub March-Höfe besteht diese schon seit den 30 Jahren des letzten Jahrhunderts. Diese Anlässe haben ein Einladungs-Gegenrecht. Seit einigen Jahren pflegt der Schwingklub Niederurnen eine solche Beziehung auch mit dem Schwingklub Worblental aus dem Berner Mittelland. Deshalb waren sie am 9. April am Worblentaler Hallenschwinget in Bolligen eingeladen. Am diesjährigen Glarner-Bündner in Netstal nehmen die Worblentaler Aktiven teil. Darunter auch Adrian Walther, eines der grössten Talente des Landes. Der Berner siegte am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag 2018 in Landquart beim Jahrgang 2001. Mit Armon Orlik und Roger Rychen, die als Bündner bzw. Glarner gesetzt sind, erwartet den 21-Jährigen jedoch strenge Gegnerschaft. Und auch Kilchberger Sieger Damian Ott hat auf den sozialen Medien seinen Start am Fusse des Wiggis verkündet. Mit noch weiteren namhaften Namen kann schon jetzt, rund sieben Wochen vor dem Fest, von einer sehr guten Besetzung am diesjährigen Glarner-Bündner gesprochen werden. Nach dem Komplettausfall 2020 und einem Anlass als Pilotprojekt mit nur wenigen Zuschauern 2021 darf aufgrund all dem am 6. Juni auf der Bärenhoschet mit einem Grossaufmarsch gerechnet werden.