Stiftungen: glarnersteg – begleitet leben und arbeiten

Der glarnersteg ist eine kantonsgebundene Stiftung für Menschen mit Behinderung. Die Gesamtleitung hat Franz Horat inne. Den Stiftungsrat präsidiert Victoria Romeo Martin Hefti, Schwanden, sie steht zugleich dem Ressort «Recht» vor. Vizepräsident und Verantwortlicher des Finanziellen ist der Stadtglarner Daniel Mann. Dem gleichen Gremium gehören Jacques Hauser, Glarus (Ressort: Bau), Gertrund Hüsken und Gäbi Leuzinger, Netstal und Glarus (beide Personal), Karin Werner Zentner, Matt (Öffentlichkeitsarbeit) und Iris Schweizer Karrer, Oberurnen (Qualität und Bildung), an. Der glarnersteg befindet sich im Mühleareal Schwanden.



Verantwortlicher der Gesamtleitung. Aussicht von der Dachterrasse des Restaurants müli. Raum für eines der sinnrichtigen
Verantwortlicher der Gesamtleitung. Aussicht von der Dachterrasse des Restaurants müli. Raum für eines der sinnrichtigen

Victoria Romeo Martin Hefti berichtet von der grossen Wertschätzung und Anerkennung, die der glarnersteg zu Recht geniesst. Im September des vergangenen Jahres führte die Hauptabteilung Soziales unseres Kantons im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht den alle fünf Jahre stattfindenden Besuch durch. Zu Gast waren die Verantwortlichen dieser Instanz in den Werkstätten Luchsingen und Hätzingen, in den Wohngruppen in Luchsingen, Hätzingen, Mitlödi, Glarus und Netstal und in Schwanden (Wohngruppe und Tagesstätte). An jedem Standort fanden Einzelgespräche mit Mitarbeitenden oder einem Bewohner, mit den Bereichs- und Gruppenleitungen, dem Gesamtleiter und der Präsidentin statt. Die verantwortliche Regierungsrätin Marianne Lienhard hält in ihrem Begleitschreiben, so die erfreut berichtende Präsidentin, fest, dass die Voraussetzungen für die Betriebsbewilligung nach wie vor erfüllt seien, und dass man nach den vielen Gesprächen und den intensiven Besuchen einen gar positiven Gesamteindruck von der Institution gewonnen habe. Aus Sicht der Präsidentin ist zudem begrüssenswert, dass der Wunsch nach einer Angebotsplanung in die Agenda der Hauptabteilung Soziales aufgenommen worden ist. Damit werden die Ermittlung des innerkantonalen Bedarfs an Wohn-, Werkstatt- und Tagesplätzen für Menschen mit Behinderung Tatsache. Dies ist für eine effiziente Strategieentwicklung der Institution sehr bedeutsam.

Die Angefragten äusserten sich sehr positiv über ihr Leben im glarnersteg. Das betraf inhaltlich beispielsweise die Förderung zur Selbstständigkeit, Lösungen für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Qualitäten als Arbeitgeber (Arbeitsklima, Aus- und Weiterbildung, Arbeitsbedingungen, verfügbare Zeit für Betreuungsaufgaben). Der Bezug des Mühleareals ist ein Meilenstein in der Geschichte dieser Institution. Anforderungen und Erwartungen sind deutlich gestiegen.

Der Stiftungsrat, so die Präsidentin, sei zurzeit mit der Festlegung der Strategie für die nächsten fünf Jahre beschäftigt. Ziel sei eine moderne und dynamische Institution. Der abschliessende Dank geht an alle, die im glarnersteg umsichtig und verantwortungsbewusst tätig sind. Namentlich erwähnt werden Gesamtleiter Franz Horat, Brigitte Imfeld, Peter Hefti und Werner Bühler (Bereichsleitungen). Der Dank geht auch an alle Mitglieder des Stiftungsrates.

Franz Horat erwähnt das erfolgreiche und bewegende vergangene Jahr. Die Nachfrage nach den verschiedenen Leistungsangeboten im Wohn- und Werkstattbereich und in der Tagesstätte war hoch.

Die 70 Plätze im Wohnbereich waren zu 97% ausgelastet. Mit drei Grafiken werden die Aufenthaltstage im Wohnbereich, die Arbeitsstunden im Werkstattbereich in den Jahren 1990 – 2017 und die Aufenthaltstage in der Tagesstätte (Zeitraum 2009 – 2017) aufgezeigt. 80 Mitarbeitende erledigten beispielsweise Aufträge aus der Privatwirtschaft.

Viel Raum nimmt die Berichterstattung über die Projektwoche «Madagaskar» der Tagesstätte ein. Viele Vorbereitungsstunden waren erforderlich, bevor die Arbeit mit den Theaterpädagogen Beni und Christian Hunziker («Bruderboot») begann. Nach der Theateraufführung bewunderten die vielen Zuschauer die verschiedenen Ateliers und gefertigten Produkte. Statements zeigen, was erlebt wurde und wie man sich zukünftige Projektwochen vorstellt. Da sind vor allem Ausflüge erwähnt.

In einem weiteren Berichtteil sind die vielen Kunden erwähnt, die für willkommene Aufträge in Werkstatt und Wäscherei sorgen. Es werden auch jene vorgestellt, die ganz besondere Jubiläen in den verschiedenen Bereichen (Küche, Wohnen, Werkstatt) feiern können. Selbstverständlich ist das Personal einbezogen. Zu mehreren Ausbildungserfolgen (Sozialpädagogik, Betreuung, Fachangestellte Gesundheit, Assistentin Gesundheit und Soziales) wird anerkennend gratuliert.

Kennzahlen verdeutlichen Informationen zu 80 Mitarbeitenden in den zu 100% ausgelasteten Werkstätten; zu 69 Bewohnerinnen und Bewohnern (Auslastung von 97%), zu 51 Teilnehmenden in den angebotenen Tagesstrukturen (Tagesstätte, Wohnen) mit einer Auslastung, die 100% geringfügig übersteigt. Auf die 134 Angestellten entfallen 90 Vollzeitstellen Zwölf Lernende und Zivildienstleistende machen von verschiedenen Ausbildungs- und Beschäftigungsangeboten Gebrauch.

Breiten Raum nehmen das umfangreiche Zahlenmaterial und die Informationen über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze ein.

Es schliessen informative Hinweise zum Verkauf der selbstgefertigten Produkte (Textil, Filz, Papier, Karten, Teigwaren) an. Zum Kauf ist alles in vielen Geschäften unseres Kantons angeboten. Zudem wird auf den öffentlichen Mittagstisch im Haus «Kärpf» in Hätzingen aufmerksam gemacht. Das Restaurant müli in Schwanden hat sich zu einem beliebten Treffpunkt und Verpflegungsort entwickelt. Es befindet sich im dritten Stock des Werkgebäudes Schwanden. Auf die wundervolle Aussicht sei in diesem Zusammenhang gerne hingewiesen.

Mit einer Vielzahl von Fotos samt Legenden wird am Schluss des sehr lesenswerten Berichts aus dem letzten Jahr verdeutlicht, wie breit abgestützt alle Angebote sind (Werkstätten, Gastrobereich, Ökonomie, Tagesstätten, Standorte der sieben Wohngruppen).