Stiftungsrat zur Schmutzkampagne gegen das Anna-Göldi-Museum

Ob es aus mangelndem Wissen geschehen ist oder aus purer Lust, das Anna-Göldi-Museum und seine Leitung anzuschwärzen, bleibe dahingestellt. Fest steht, dass es sich um ein Fehlurteil handelt, das der Redaktionsleiter der Glarner Nachrichten / Südostschweiz Sebastian Dürst in seinem Tageskommentar vom Dienstag über das Anna-Göldi-Museum abgab.



Besucherinnen und Besucher auf dem Weg ins Anna Göldi Museum im August 2023 (Foto: zvg Sasi Subramaniam)
Besucherinnen und Besucher auf dem Weg ins Anna Göldi Museum im August 2023 (Foto: zvg Sasi Subramaniam)

Werfen wir einen Blick allein auf die vergangene Saison, so zeigt es sich, dass das Anna-Göldi-Museum unter der neuen Leitung mit der aktuellen Ausstellung «Bunte Tücher, geteilte Geschichte – auf den Spuren von König Baumwolle» einen Weg beschritten hat, der nicht nur Persönlichkeiten von Internationaler Bekanntheit ins Museum führte, sondern auch eine grosse Zahl von Besucherinnen und Besuchern, die eigens wegen der Wechselausstellung und dem vielseitigen Begleitprogramm den Weg nach Ennenda unter die Füsse nahmen. Noch nie seit Gründung des Anna-Göldi-Museums strömten die Menschen so zahlreich ins Museum wie während des Besuches der italienischamerikanischen Philosophin und Aktivistin Silvia Federici und noch nie fanden sich so viele Glarnerinnen und Glarner mit und ohne Migrationshintergrund im Hänggiturm zusammen wie am Tag der offenen Tür zum 30-Jahr-Jubiläum im vergangenen September. Kaum eine der Wechselausstellungen hat im Gästebuch des Museums eine ähnlich grosse Zahl begeisterter Kommentare hinterlassen wie «Bunte Tücher, geteilte Geschichte – auf denSpuren von König Baumwolle». Dass hinter diesem auf Menschenrechte, Frauengeschichte und Interkultur fokussierenden Programm der neuen Museumsleitung kein Herzblut zu spüren sei, kann nur einer schreiben, der keinen dieser Anlässe besucht hat und anscheinend wenig von den tatsächlichen Problemen der Kultur im Glarnerland weiss.

Ein Rätsel bleibt die Behauptung, dass das Anna-Göldi-Museum nicht fähig sei, im Glarner Kulturleben eine relevante Rolle zu spielen, gehört es doch zu den meistbesuchten Kulturinstitutionen im Kanton und nicht weniger als zwei renommierte Schweizer Zeitungen haben in der vergangenen Saison über den interessanten Kurs berichtet, den das Museum mit seiner aktuellen Wechselausstellung eingeschlagen hat.

Sebastian Dürst wittert Intrigen und mischt mit seiner Zeitung kräftig mit. Schlägt den Bogen vom Justizmord des 18. Jahrhunderts zu den knapp bemessenen Geldern in der Glarner Kultur, bemüht die Menschenrechte, ohne zu prüfen, ob nicht Verleumdung im Spiel sei und sieht im Schweigen der Verantwortlichen von Stiftung und Museum einen Vertuschungsakt, der dem Vertuschen des Mordes an Anna Göldi gleich kommt. Dass er selbst es ist, der gemeinsam mit zwei unzufriedenen Frauen aus dem Umkreis von Stiftung und Museum, den Schlamm erst anrührt, der als bedauerliche Negativbotschaft aus dem Kanton nach draussen dringt, scheint ihm dabei zu entgehen. Vor dem Hintergrund der erstklassigen Arbeit, die am Anna-Göldi-Museum geleistet wird, konnten weder Stiftung noch Gemeinde und Kanton mit dem böswillig in die Öffentlichkeit getragenen Verleumdungsschreiben der Frauen etwas anfangen. Zu offensichtlich handelte es sich um einen Konflikt, der in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hat. Nicht so für den Redaktionsleiter der Glarner Nachrichten. Im Bemühen darum, aus dem Schreiben ein Politikum zu machen, versteigt er sich gar zur Behauptung, dass das Museum, das schweizweit gesehen einen wichtigen Bildungsauftrag erfüllt und als ein in Fachkreisen anerkannter Ort der Erinnerungskultur eine wichtige Rolle spielt, «mit seinem Programm heute weder im Kanton noch ausserhalb ein grosser Faktor» sei. Fast möchte man meinen, er verwechsle hier das Anna-Göldi-Museum mit seiner Zeitung. Bleibt zu hoffen, dass der Glarner Leuchtturm, dessen neue Museumsleitung Leistungen erbracht hat, die in weiten Kreisen geschätzt werden, von dieser schmutzigen Medienkampagne nicht ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen wird.

Der Stiftungsrat bedauert, dass den beiden erwähnten Frauen kein Mittel zu schade ist, dem guten Ruf des Museums mit Unwahrheiten zu schaden. Er wird in seiner nächsten Sitzung die nötigen Konsequenzen ziehen. Schon jetzt laden wir Sie sehr herzlich zur Pressekonferenz am Mittwoch, 17. April, um 10 Uhr ins Anna-Göldi-Museum ein.

Der Stiftungsrat der Anna Göldi Stiftung:

Ing. ETH Peter Bertschinger (Vizepräsident)
Dr. Nicole Billeter
RA MLaw Veronika Britt (Präsidentin)
Dr. Ursula Helg (Museumsleiterin)
Francesca Widmer-Trento