Durch die Feier führte an diesem Abend Peter Rufibach, der bereits zu Beginn im Namen aller späteren Redner die Anwesenden im Namen der Familie Auer begrüsste. Damit, so Rufibach, wolle er ihnen die Anrede etwas vereinfachen und ihnen so etwas mehr Zeit für ihre kurzen Ansprachen verschaffen. «Sie werden heute Abend in den Genuss von Musik vom Feinsten gelangen, denn es wird das Johannes-Kobelt-Quartett aufspielen.» Er schloss mit dem Hinweis, dass man mit ganz wenigen Worten sehr viel sagen kann.
Kurze, gehaltvolle und amüsante Reden
Den Reigen der verschiedenen Reden eröffnete Landammann Röbi Marti, der den Ball bezüglich kurzer Ansprachen erwartungsgemäss aufnahm: «Ich begrüsse den gewählten Landratspräsidenten Matthias Auer, seine Gemahlin Gaby, seine Tochter Livia und Sohn Marc. Ich getraue mich kaum «Grüezi» zu sagen, weil ich so schnell fertig sein muss.» Er gratulierte anschliessend Auer zu seiner glanzvollen Wahl. «Herr Landratspräsident, Sie haben gut angefangen.» Marti sprach über gemeinsame Erlebnisse aus der Jugendzeit, wobei zu jener Zeit keiner der beiden daran dachte, eines Tages gemeinsam auf einem politischen Höhepunkt anzukommen. Symbolisch überreichte er am Schluss Matthias Auer eine alte Ortstafel von Netstal. Im Namen der neuen Gemeinde Glarus, aber auch der beiden übrigen Gemeinden Glarus Nord und Glarus Süd, gratulierte Gemeindepräsident Christian Marti dem neuen Landratspräsidenten zu seiner Wahl. «Du bist damit der erste Landratspräsident vom Wahlkreis Glarus.» Auch er überreichte Auer symbolisch eine alte Ortstafel von Netstal. Im Namen der FDP-Fraktion gratulierte Kantonalparteipräsident Peter Zentner und dankte ihm für seinen Einsatz. «Ich bin überzeugt, dass der Landrat unter deiner Leistung eine hervorragende Leistung bieten wird.» Er habe ihm ein Geschenk aus dem Hinterland gebracht, keine Tafel, sondern etwas, das nur in Glarus Süd eingelöst werde kann. Im Namen der verschiedenen Fraktionen im Landrat gratulierte der Vertreter der Grünen Partei, Andy Kreis, der es nicht unterlassen konnte, einen kleinen Seitenhieb an die wählerstärkste Partei im Glarnerland zu richten. Die, wie er ausführte, aus ihren Reihen keinen Redner finden konnten. (Dieser Seitenhieb war anschliessend eine klare Aufforderung für Ständerat This Jenny, um darauf kurz, aber mit Humor Stellung zu nehmen). Kreis gab dem Gewählten ein chinesisches Sprichwort auf den Weg: «Jedes Ding hat drei Seiten, eine Seite siehst du, eine Seite sehe ich und die dritte Seite sieht keiner von uns.» Er wünsche sich, dass Auer derjenige sei, der diese dritte Seite sehen werde.
Echte «Netstaler Reden» als Dessert
«Im Namen aller Dorfvereine und sicher auch im Namen des alten Gemeinderates von Netstal gratuliere ich dir This zu deinem hohen und verantwortungsvollen Amt ganz herzlich.» Für das Dorf Netstal sei es, so Hans Leuzinger, Altgemeindepräsident von Netstal, immer eine sehr grosse Ehre, den amtierenden Landratspräsidenten zu beheimaten. Unsere Gesellschaft brauche nach wie vor Leute, die sich ehrenamtlich engagieren, was auch immer wieder mit zusätzlicher Arbeit verbunden sei. «Ich bin mir sicher, dass du heute in einem Jahr auf eine erfolgreiche Tätigkeit als Landratspräsident zurückblicken kannst, mit der Genugtuung, dem Land und Volk vom Stande Glarus, gedient zu haben.» Den Abschluss der Redner machte Hans Peter Spälti, der während vielen Jahren «unter« Auer in der Baukommission von Netstal tätig war. «Lieber Bürger Auer», so begrüsste er den Gewählten, der seit seinem Rückzug aus der Kommunalen Politik diese Bezeichnung für sich erfunden hat. In seiner Rede erwähnte Spälti, dass er vor der Familie Auer stets grossen Respekt hatte und er diese als etwas unnahbar beurteilte. «Das hat sich aber schnell geändert und ich habe von deiner offenen und gesellschaftsliberalen Art sehr viel gelernt. Ich habe sehr schnell realisiert, dass du dich stets für unser schönes Dorf und den anstehenden Fragen engagiert hast.»
Am Ende einer stilvollen und sehr schönen Wahlfeier bedankte sich Matthias Auer bei seiner Gattin Gaby für die perfekte Organisation dieses Abends und bei der Familie Weber und den Mitarbeitern vom Hotel Schwert für das feine Essen und den ausgezeichneten Service.
