Stimmungsvolles Verweilen im Gemeindezentrum Schwanden

Irgendwie fühlten sich die vielen Anwesenden im Gemeindezentrum Schwanden in einer Grossfamilie, die an einem äusserst geschickt zusammengestellten Verwöhnprogramm teilhaben durfte. Es waren praktisch alle Plätze besetzt, als zum Risottoessen – bestens zubereitet von Mitgliedern der Männerriege Schwanden – eingeladen wurde.



(Bilder: pmeier)
(Bilder: pmeier)

Aufmerksam bedient wurde man von der Frauenriege. Das Erfüllen gar vieler Wünsche hatte zur Folge, dass mit dem zweiten Teil erst mit einiger Verspätung begonnen wurde. Nach dem kulinarischen Genuss wurden ab Bühne musikalische Kostbarkeiten serviert. Die Gäste dieses Abends, von der Gemeindestube Schwanden umsichtig vorbereitet, konnten damit an einem besonderen Geburtstag Anteil nehmen.

Feiernde sollten eigentlich zurücklehnen und sich umfassend verwöhnen lassen. Umgekehrtes war der Fall. Die Jubilare luden zum Geniessen, zur unbeschwerten Anteilnahme ein. Das musikalische Programm bestand aus einer wahren Fülle von gern Gehörtem, zuweilen Vertrautem. Die Diexielandband Jazz Point ist in die Jahre gekommen. Deren Mitglieder sind alles andere als erschöpft oder zu Interpreten eines ewig gleichen Repertoires geworden, das professionell und ohne innere Anteilnahme runtergespielt wird.

Man spürte den «ergrauten Häuptern» an, dass Beseeltheit, Spielfreude, Professionalität, ausgereifte spieltechnische Fertigkeit, grosse Abgestimmtheit und überzeugendes Miteinander, Platz für leidenschaftliche Soli und gegenseitige Wertschätzung zum hohen Bekanntheitsgrad geführt haben. Die Fangemeinde ist begreiflich gross. So soll es auch bleiben.

Mit launigen Ansagen führte Matthias Jenny, Gründer der Formation, ins wechselvolle musikalische Geschehen ein. Die Ausgestaltung von enorm Schwungvollem, Lautmalerischem bewegte, führte zu uneingeschränktem Geniessen. Matthias Jenny hat Musiker um sich, die mit bemerkenswerter Präsenz und spieltechnischer Eleganz mittragen. So ist Edy Kieser (Banjo) seit 1991, dem Gründungsjahr ebenso dabei, wie der machtvolle, wirblige Schlagzeuger Hans Brunner. Markus Hächler (Trompete und Gesang) gestaltete kraftvoll, elegant. Einfühlend und mit immensem Ausdrucksreichtum wirkten Richard Lippec (Saxofon und Klarinette) und Jimmy Wettach (Bass und Tuba) mit. Es wuchs ein stets stark beklatschte Ganzheit. Jazz Point lud in gewissem Sinne zu einem Schwandner Gastspiel ein. Ohne Unterbruch wurde über die 25 Jahre des Bestehens hinweg auf Einladung der Gemeindestube einmal pro Jahr in der «südlichen Metropole» unseres Kantons gespielt. So war es denn nicht verwunderlich, dass Paul Aebli dem Sextett eine mit 25 Kerzen geschmückte währschafte Schwandertorte auf die Bühne brachte und spürbar herzlich gratulierte. Matthias Jenny nahm die freundlichen Wünsche entgegen und lud den Präsidenten der Gemeindestube grad als Ehrengast aller zukünftigen Auftritte der Band ein.

So viel hätte Jenny zu erzählen gewusst, ergänzende Aussagen sind sicher beim Hören einer CD oder dem Blättern im Fotoalbum gewährleistet.

Gast des Abends – und im Glarnerland recht gut bekannt – war die Philharmonic Brass Zürich, Generell 5. In festlichem Schwarz wurde der erste, der Klassik gewidmete Teil des Auftritts ausgestaltet – dies mit brillantem, exzellentem, zuweilen etwas gar temporeichem Spiel. Urchig, verspielt und heiter war der zweite Teil. Die jungen Bläser sind nicht einer einzigen Stilrichtung verpflichtet, sie gestalten spürbar wechselvoll, mit witzigen Auftrittssequenzen. Das Miteinander der beiden Formationen war krönender Abschluss des zeitlich langen, inhaltlich faszinierendeArtikeln Begegnens.