Strom – die Grundlage für die Gestaltung unserer Zukunft

Ist das neue Stromverordnungsgesetz für die Berggebiete eine zusätzliche Belastung oder eine Chance. Diese Frage behandelte am 8. Stromapéro der Axpo in der linth-arena sgu, Nationalrat Werner Marti.



8. Stromapéro der Axpo in der linth-arena sgu: Nationalrat Werner Marti vor seinem Referat (Bild: ehuber)
8. Stromapéro der Axpo in der linth-arena sgu: Nationalrat Werner Marti vor seinem Referat (Bild: ehuber)

Als Gast, nebst den beiden Referente konnte Tony Bürge, Geschäftsführer EW Näfels, auch Herrn Dürr, Direktor der Schweizerischen Elektrizitätswerke, in Näfels begrüssen. Als erstem Redner übergab er das Wort an Nationalrat Werner Marti, der sich dem Thema Stromversorgungsgesetz: Chance oder zusätzliche Belastung für die Berggebiete, widmete.

Stromsparlampe – ein Teil der Energieeffizienz

Bevor er Marti das Wort übergab äusserte er sich kurz zum neuen Energiegesetz. „Eines unserer Kernthemen am Messestand an der Glarner Messe bildet die Energieeffizienz. Das Energiegesetz ist angepasst worden, sodass wir als Netzbetrieb verpflichte sind Massnahmen zu ergreifen, damit der Strom auch richtig und effizient eingesetzt wird.“ Bürge erklärte weiter, dass zur Untermauerung und Vertiefung dieser Bemühungen das EW Näfels Sparlampen an die Besucher der Messe verschenke. Die Sparlampen seien auf dem Vormarsch, denn Ziel sei es, die schlechten Glühlampen aus dem Markt zu verdrängen.

Politische und wirtschaftliche Ausgangslage

Nationalrat Marti erläuterte anschliessend die politische und wirtschaftliche Auswirkung nach dem Scheitern des Elektrizitätsmarktgesetzes. Auf den 1. Januar 2008 soll nun das geschaffene neue Stromverordnungsgesetz und die dazugehörende Stromversorgungsverordnung in Kraft treten. Zu diesem Thema nahm in seinem Referat in etlichen Knackpunkten Stellung. Unter anderem sei es ein zeitliches Problem, da der Markt bereits geöffnet isti. Dadurch ist es möglich, dass sich die Strompreise erhöhen. Dies natürlich mit Auswirkung für die vielen Stromkonsumenten in der Schweiz und somit auch im Glarnerland. Auch vertritt er die Meinung, dass die vorgesehenen vierteljährlichen Berechnungen falsch sind, denn nur mit einer monatlichen Berechnung könnten die Kosten entsprechend reduziert werden.

Ablehnende Haltung der Regierungskonferenz

Weil die Stromverordnung zum neuen Stromverordnungsgesetz negative Auswirkungen auf die Gebirgskantone habe, lehnt die Regierungskonferenz der Gebirgskantone diese Verordnung klar ab. „Das Stromdossier wird uns sicher noch lange beschäftigen .Für mich als Preisüberwacher war dieses Dossier das Schwierigste aber auch das Interessanteste.“ Deutlich wies er darauf hin, dass die die bisherigen Vorteile der Bergkantone unbedingt beibehalten werden müssen, „wir dürfen diese Vorteile auf keinen Fall verlieren oder aus den Händen geben“. Im Raum bleibt die Frage ob das neue Gesetz eine Chance oder eine zusätzliche Belastung für die Berggebiete und damit für das Glarnerland bringt.

Nur grosse Stromversorger können zukünftig Aufgaben bewältigen

In seiner Schlussausführungen wies Tony Bürge darauf hin, dass in Zukunft sehr viel Arbeit auf die verschiedenen Stromverteilbetriebe warte. Unter anderem die buchhalterische Trennung von Stromhandel und –Netz, die Einführung einer Anlagebuchhaltung, die Bewertung des Netzes und vieles mehr. Bürge weiter: „Ich versichere Ihnen, dass diese Aufgaben in absehbarer Zukunft nur noch durch grosse Stromversorger bewältigen werden können.“ Für ihn sei deshalb klar, dass die drei geplanten Einheitsgemeinden das Richtige und vor allem sehr wichtig sind. Eine Zusammenarbeit ist notwendig, damit dieses Stromversorgungsgesetz umgesetzt werden kann.