Strom vom eigenen Dach

Kürzlich konnte in Schwändi die neue Photovoltaik-Anlage, welche im Rahmen einer notwendigen Sanierung auf dem Dach des Mehrzweckgebäudes installiert wurde, feierlich in Betrieb genommen werden. Anwesend waren Vertreter des Gemeinderates von Schwändi und der beteiligten Unternehmen.



Sie präsentieren eines der 90 Solarmodule: (von links) Thomas Rageth
Sie präsentieren eines der 90 Solarmodule: (von links) Thomas Rageth

Die vor rund 15 Jahren erstellten Pultdächer des Mehrzweckgebäudes in Schwändi wiesen bereits Schäden am Dachbelag und der Dachkonstruktion auf. Dies veranlasste den Gemeinderat eine komplette Sanierung vorzunehmen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde entschieden, einen Teil der Dachfläche mit Solarstrommodulen zu belegen. Die Anlage erfüllt damit zwei Aufgaben. Zum einen produziert sie Strom für den Eigenbedarf und ist zum andern ein fester Bestandteil des neuen Daches.

Solarstrom liegt im Trend

Schwändi darf ruhig auch als kleine „Sonnenstube“ des Glarnerlandes bezeichnet werden. Dies war sicher mit ein Grund, bei der Dachsanierung diese Technik einzusetzen. Mit der Firma Wunderle AG aus Näfels , die sich sehr stark mit dieser Energiegewinnung beschäftigt, konnte eine ideale Lösung gefunden werden. Auf dem Dach wurden insgesamt 90 Module mit einer Gesamtfläche von rund 92 m2 installiert. Diese Module werden in einem Jahr bis zu 9 000 kWh liefern können. Der produzierte Strom wird zuerst an das Mehrzweckgebäude, in dem auch die Gemeindeverwaltung beheimatet ist, abgegeben. Sofern hier kein Strom benötigt wird, wird in dieser Zeit der produzierte Strom ins Netz vom EW Schwanden geleitet. „Nachdem diese Anlage installiert ist, können wir während mindestens 30 Jahren zuverlässig Strom produzieren“ Thomas Rageth, Vizepräsident Der Gemeinde Schwändi, erklärte, dass die Sanierung mit dem Einbau der Solarzellen rund 30 Prozent teurer zu stehen kam. Aber bei der Planung zählte im Gemeinderat auch der Gedanke, damit eine gewisse Vorbildrolle einzunehmen. „Heute sind wir froh, diesen Entscheid gefällt zu haben und stehen vor einem gelungenen Werk.“

Schwändi, der ideale Standort

Anlässlich der kleinen Einweihungsfeier erklärte Reto Wunderle kurz die Funktion der insgesamt 90 Module, die zu drei Gruppen auf einen Wechselrichter geführt werden. Die installierte Leistung beträgt 11.7 kW und Strom kann nur produziert werden, wenn die Sonne scheint. Also auch dann, wenn leichtere Wolken die Sonne verdecken. „Der Standort Schwändi ist ideal, denn hier scheint die Sonne täglich sehr lange.“ Wunderle führte weite aus, dass im Winter, wenn Schnee auf den Modulen liegt, kein Strom erzeugt werden kann, aber dank der glatten Oberfläche und dadurch, dass die Module die Sonnenwärme aufnehmen, wird der Schnee jeweils schnell schmelzen oder sich nach unten bewegen. An diesem interessanten und wegweisenden Projekt waren auch die Firma Güttinger, Planung und Bauleitung AG, Glarus, die Firma HösliAG, Sanitäranlagen, Schwanden und das EW Schwanden beteiligt. Sie wurden bei ihren Arbeiten tatkräftig vom Werkführer Jakob Knobel unterstützt.

Wie Rageth am Schluss betonte, ist eine intakte Umwelt und Natur ein wichtiger Grundpfeiler der „Glarner Infrastruktur“. „Unsere Gemeinde hat die Zeichen der Zeit erkannt und beteiligt sich aktiv am Erhalt unserer Umwelt.