Stromtarife in Glarus steigen auf das Jahr 2023

Die Energiekosten sind in den letzten Monaten stark angestiegen. Ebenfalls haben sich die externen Netzkosten weiter erhöht. Aufgrund dieser Ausgangslage müssen die tb.glarus die Stromtarife ab dem kommenden Jahr anheben. Die Vergütung für Energie aus Photovoltaikanlagen erhöhen die tb.glarus zudem von 5 auf 12 Rp./kWh.



Das Wasserkraftwerk Luchsingen liefert ab 2024 wieder zuverlässig erneuerbaren Strom für über 5'000 Haushalte (Bild: zvg)
Das Wasserkraftwerk Luchsingen liefert ab 2024 wieder zuverlässig erneuerbaren Strom für über 5'000 Haushalte (Bild: zvg)

Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Energie-, Netznutzungskosten und Abgaben zusammen. Die einzelnen Positionen werden durch externe Einflüsse massgeblich geprägt. Der Energietarif deckt die Kosten für die Strombeschaffung, den Stromvertrieb und den Kundenservice ab. Der Netznutzungstarif beinhaltet einerseits die Kosten für den Betrieb, den Unterhalt und den Ausbau des eigenen Netzes. Andererseits sind die Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze von Axpo und Swissgrid sowie die Swissgrid-Dienstleistungen für den Betrieb und die Stabilität des gesamten Netzsystems der Schweiz darin enthalten. Die Abgaben wiederum umfassen die gesetzlichen Beiträge zur Förderung der erneuerbaren Energien, zur ökologischen Sanierung der Wasserkraft sowie die Abgaben an das Gemeinwesen.

Steigende Energietarife in der Grundversorgung

Die Energiepreise an den internationalen Grosshandelsmärkten zeigen seit August 2021 einen historisch einmaligen Anstieg mit aktuell sehr hohen Strompreisen in Europa und damit auch in der Schweiz. Bedeutende Treiber sind die zunehmende Nachfrage, das geringere Angebot, ausgelöst unter anderem durch die unterdurchschnittliche Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke, die zunehmende Ökologisierung sowie die aktuell angespannte geopolitische Lage in Europa. Dank einem umsichtigen Energieeinkauf, gestaffelt über mehrere Jahre, ist der effektive Anstieg der Energiepreise für die Grundversorgung in Glarus für 2023 nur teilweise durchgedrungen. Dennoch müssen die tb.glarus die Tarife für das kommende Jahr über alle Kundengruppen anheben. Weiter fehlt aktuell auch die Energie aus dem Kraftwerk Luchsingen, welches momentan erneuert wird.

Steigende Netznutzungstarife, gleichbleibende Abgaben

Gestiegene Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze von Axpo und Swissgrid um rund 12 Prozent, die laufende Modernisierung und die Stärkung des eigenen Stromnetzes sowie die Erhöhung der Systemdienstleistungen SDL von Swissgrid um 188 Prozent führen zu einer durchschnittlichen Erhöhung der Netznutzungskosten 2023 um rund 14 Prozent. Die Abgaben an Bund und an die Gemeinde Glarus bleiben wie gehabt.

Veränderung Strompreis

Nach Summierung aller Tarifbestandteile (Energie, Netznutzung und Abgaben) entsprechend ihrem Anteil, resultiert eine durchschnittliche Erhöhung über alle Segmente in der Grundversorgung von rund 35 Prozent. Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Energieverbrauch von rund 4500 Kilowattstunden zahlt damit 17 Franken pro Monat mehr.

Unverändert hohe Nachhaltigkeit

Die tb.glarus sorgen mit dem neuen Rückliefertarif für Sonnenstrom für eine marktgerechte Vergütung dieser erneuerbaren Energie. Der Preis für die Energie aus einer Photovoltaikanlage wird von 5 auf 12 Rappen pro Kilowattstunde erhöht. Damit profitieren die Prosumer der tb.glarus von einem attraktiven Produzententarif für Sonnenstrom. Die tb.glarus halten die Qualität des Stroms im Standard-Mix mit 100 Prozent Anteil an erneuerbarer Energien auf dem bekannt hohen Nachhaltigkeitsniveau.

Die neuen Tarife hat der Verwaltungsrat der tb.glarus am 24. August 2022 genehmigt.

Die detaillierten Preisblätter sowie Informationen zu den Stromprodukten sind auf Website www.tbglarus.ch zu finden. Auf der Website der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom sind detaillierte Preisvergleiche zu den Energieversorgern in der Schweiz publiziert. www.strompreis.elcom.admin.ch.