Studierende leisteten Entwicklungsarbeit in Ghana

Dreizehn Studierende der HTW Chur – darunter auch der Glarner Angelo Colaninno aus Mitlödi – waren für neun Tage in Ghana, um sich dort in einem Mikrofinanzierungsprojekt zu engagieren. Im März diesen Jahres gründeten sie den Verein Global Brigades Chur, die erste Unterorganisation von Global Brigades International in der Schweiz.



Mitglieder von Global Brigades Chur bei ihrem Einsatz in Ghana. Fünfter von links in der hinteren Reihe der Glarner Angelo Colaninno aus Mitlödi. (Bild: zvg)
Mitglieder von Global Brigades Chur bei ihrem Einsatz in Ghana. Fünfter von links in der hinteren Reihe der Glarner Angelo Colaninno aus Mitlödi. (Bild: zvg)

Am 9. Juli reisten die 13 Studierenden von Chur in die Central-Region in Ghana. Dort haben sie in der Gemeinde Ekumfi Ekotsi an einem Mikrofinanzierungsprojekt gearbeitet. Vor Ort waren zudem die Mitarbeiter von Global Brigades, die ganzjährig in Ekotsi sind, stets unterstützend an ihrer Seite. Frühere Brigaden haben im Bereich der Mikrofinanzierung schon sehr gute Arbeit geleistet und so beispielsweise eine eigene Dorfbank aufgebaut, ein Sparsystem entwickelt und es wurden bereits einige Mikrokredite vergeben.

Der Grossteil der Bewohner in Ekotsi sind Bauern, viele von ihnen Analphabeten. Während die einen nach Möglichkeiten suchten, um ihren Kindern nach der Pflichtschule eine höhere Ausbildung bieten zu können, benötigten andere dringend finanzielle Hilfe im Rahmen eines Startkapitals, um ihr Geschäft nach einer Krankheit wieder aufnehmen zu können. Die Studierenden aus Chur haben in Zweierteams mit insgesamt 19 Familien aus Ekotsi zusammengearbeitet, um sie, je nach Bedürfnis, dabei zu unterstützen, Mikrokredite zu beantragen oder Sparpläne für sie zu erstellen. Zusätzlich sollte durch die Zusammenarbeit das Verständnis der Menschen für finanzielle Belange und die Verwurzelung einer Sparkultur weiter verstärkt werden.

Für Global Brigades hat es höchste Priorität, Entwicklungsarbeit im Einklang mit der Kultur und den Lebensumständen der Menschen in der Gemeinde zu leisten, weshalb es ausgesprochen wichtig war, das kulturelle Verständnis der Studierenden zu fördern. Diese wurden mit einer traditionellen Willkommenszeremonie im Dorf empfangen und haben anschliessend während der ganzen Woche Hausbesuche durchgeführt, im Rahmen derer den Familien Hilfe zur Selbsthilfe geboten wurde. Da die meisten Dorfbewohner ausschliesslich die ghanaische Sprache Fanti sprechen, bekam jedes Team einen Dolmetscher zur Seite gestellt, der die Gespräche übersetzte und half, kulturelle Eigenheiten zu verstehen. Trotz der grossen Armut, waren die Menschen in Ekotsi ausgesprochen liebenswert und gastfreundlich und die Arbeit der Studierenden vor Ort wurde offen und dankbar angenommen. Teilweise sind aus dieser interkulturellen Zusammenarbeit sogar Freundschaften entstanden.

Um auch vonseiten der Studierenden der HTW Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollen bereits nächstes Jahr wieder interessierte junge Menschen nach Ghana reisen, um die Projekte von Global Brigades weiter voranzutreiben.