Suppe, Rechte für die Frau und Träume von einer besseren Welt

Der „Brot für alle“-Suppentag auf Kerenzen kam in ganz verschiedenen Gewändern daher: bunte Händlerinnen aus Afrika, stimmiger Gottesdienst mit einem Richter, achtzig Vorstellungen von einer neuen Welt und prima Suppen und Kuchen aus heimischem Schaffen.



In ihrem Anspiel weisen die Kinder auf die ungerechte Behandlung der Frauen hin. (Bilder: w.schaub)
In ihrem Anspiel weisen die Kinder auf die ungerechte Behandlung der Frauen hin. (Bilder: w.schaub)

Neutrale Tischsets mit dem Aufdruck „Mein Traum von einer besseren Welt“ machten den Anfang: Menschen von 4 bis 58 träumten und brachten ihre Vorstellungen in den letzten zwei Wochen aufs Papier. Der Saal des Hotels Sternen wurde zu einer wahren Galerie: rund um die wunderbar gestalteten Tische hingen die Gemälde an den Wänden. Bevor die grosse Essens-Gemeinde aber zur Jury wurde, besuchte sie den Gottesdienst in der Kirche Obstalden.

Und dieser wurde durch eine Gruppe der JuKi unter der fachfrauischen Leitung von Katechetin Heidi Degiorgi mit einem Anspiel eröffnet. Bunt gekleidete junge Frauen zogen auf den Markt, beklagten sich über Ungerechtigkeit im Handel und der Bildung, wurden von den Burschen verlacht – bis alle gebannt aus dem Sender „Radio Amina“ vernahmen, dass Frauen gleichberechtigt werden sollen.

Die Predigt von Pfrn. Annemarie Pfiffner nahm den Roten Faden auf: Jesu Gleichnis von der Witwe, die dem gleichgültigen, abweisenden Richter mit ihrem Anliegen unentwegt in den Ohren lag, zeigte, dass „nicht-nachlassen gewinnt“. Wir dürfen Herrschende, Herren dieser Welt, genauso hartnäckig „beackern“, wie wir Gott bestürmen dürfen.

Nicht betteln mussten die Mittag-Esser am Büfett: da wurde reichlich feinste Suppe geschöpft und vom Kuchen-Tisch bediente sich jedes nach Gaumen-Lust. Und während die einen sich eifrig unterhielten, klebten die andern ihre Bewertungspunkte zu den Kunstwerken oder schufen auf der Bühne zusammen mit der Katechetin hübsche Kreationen. Alle haben gewonnen: kleine Preise für jedes Gemälde, satte Mägen bei den Besuchern, Freude in Aethiopien bei den Imkern und  in Peru bei den Kindern der Missionsschule „La Roca“; denn dahin gehen die grosszügigen Gaben der Gäste.