Susanna Graf ist neue kantonale Kirchenrätin

Die Frühlings-Synode der Reformierten Landeskirche wählte Susanna Graf aus Glarus in den kantonalen Kirchenrat und hiess eine neue Verordnung zum Finanzausgleich gut. Zu Gast war Dr. Setri Nyomi, Generalsekretär des Reformierten Weltbundes in Genf.



Ennenda
Ennenda

Die Ersatzwahl in den kantonalen Kirchenrat war nötig geworden, weil Brigitte Baumgartner aus Schwanden infolge einer Ausbildung ihren Rücktritt erklärt hatte. Sie war an der Herbst-Synode 2001 gewählt worden und stand dem Ressort Diakonie vor. Synodepräsident Christian Marti verdankte ihr «engagiertes und spürbares Wirken» im Namen der Synode. Zur Nachfolgerin wurde Susanna Graf-Hurt aus Glarus gewählt. Sie sei «motiviert, an einer zeitgemässen, lebendigen Kantonalkirche zu arbeiten», sagte die neue Kirchenrätin.

Genehmigt wurde eine neue Verordnung zum Finanzausgleich, erarbeitet von einer synodalen Kommission unter dem Präsidium von Frank P. Gross aus Netstal. Dieser bezeichnete die Verordnung als «pragmatische und nachvollziehbare Lösung». Massgebend für Vergütungen an Kirchgemeinden ist die Differenz der Steuerkraft der Gemeinde zum kantonalen Mittel. Durch einen Begrenzungsmechanismus werden die Ausgleichszahlungen nach oben plafoniert.

Jeden Sonntag in jeder Kirchgemeinde Gottesdienst?


Viel zu reden gab eine Motion von Pfarrer Richard Bloomfield und Daniel Sprüngli, Grosstal, bezüglich Überarbeitung der Kirchenordnung, wonach nicht mehr jeden Sonntag in jeder Kirchgemeinde Gottesdienst gefeiert werden müsste. Die Motionäre sprachen sich für eine flexiblere und liberalere Regelung aus.

Kirchenrätin Renate Bosshard-Nepustil sagte, der Rat halte grundsätzlich am Sonntagsgottesdienst als Markenzeichen der Kirche und Ausdruck der christlichen Kultur fest, sei aber bereit, gewisse Ausnahmen in die Kirchenordnung aufzunehmen.

Pfarrer Ulrich Knoepfel vom Kirchenkreis Mollis-Näfels-Kerenzen legte ein Blatt mit diversen Abänderungsanträgen vor, Pfarrer Heiko Rüter, Grosstal, präsentierte schriftlich eine Neufassung des entsprechenden Artikels in der Kirchenordnung. Nachdem Anna Luchsinger und Jakob Kubli, beide Schwanden, weitere Abänderungsanträge mündlich formuliert hatten, stellte Hans Hefti, Mitlödi, den Ordnungsantrag, das Geschäft an eine synodale Kommission zurückzuweisen. «Das ist zu viel für mein Briefträgerhirn», schmunzelte er. Der Rat folgte seinem Antrag.

Ein «frommer Wunsch»


Genehmigt wurden der detaillierte Rechenschaftsbericht 2007 des kantonalen Kirchenrates und der Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK). Pfarrer Alfred Meier, kantonaler Kirchenratspräsident, sagte, beim Bericht gehe es darum, die kirchliche Politik des Vorjahres zu reflektieren; es stecke eine Riesenarbeit dahinter. Der Bericht sollte seiner Ansicht nach Grundlage einer Debatte, von Anfragen und dergleichen sein. GPK-Präsident Willi Hunziker äusserte einen «vielleicht frommen Wunsch»: Wenn uns an christlichen Werten etwas liege, sollten wir dies vermehrt sichtbar machen, zum Beispiel durch die Präsenz an Gottesdiensten oder an anderen kirchlichen Anlässen.

Ebenfalls gutgeheissen wurden die Jahresrechnungen 2007, erläutert vom neuen Quästor Markus Ramseier. Dank höherer Steuereinnahmen und nach wie vor konsequenter Sparbemühungen konnte er einen Vorschlag von 65 547 Franken präsentieren. Das Vermögen belief sich am 31. Dezember 2007 auf 725 048 Franken. Diskutiert wurde über die Anlagepolitik – die Anregung von Pfarrer Heiko Rüter, dabei auch ethische Fragestellungen zu berücksichtigen, wurde entgegengenommen.

Einhellig passierten die Gewährung eines einmaligen Beitrages als Teuerungszulage für die Glarner Rentner der Pensionskasse Perkos sowie die Vereinbarung betreffend Gebühren/Entschädigungen zwischen den reformierten Kirchgemeinden auf dem Gebiet der Glarner und St. Galler Kantonalkirchen. Mit der Vereinbarung sei der Kirchenkreis Mollis-Näfels-Kerenzen sehr einverstanden, sagte Urs Spälti, Mollis.

Zu Beginn gedachte die Synode mit einer Schweigeminute des verstorbenen Synodalen Fridolin Zopfi-Wichser aus Schwanden. Das Gelübde legten Peter Meier, Ennenda, Ursi Zweifel Ortlieb und Hansueli Knobel, beide Schwanden, ab. Mit dem besten Dank verabschiedet wurden Pfarrerin Dietlind Mus und Pfarrer Heiko Rüter, die nach Baden ziehen, und alt Regierungsrat Pankraz Freitag, neuer Ständerat des Kantons Glarus.

**Madeleine Kuhn-Baer, Medienbeauftragte der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Glarus