Susanne Hauser stellt im «Stimmwerk» aus

Das «Stimmwerk» befindet sich unweit der raumfüllenden Stadtkirche im Hauptort. Einst befand sich an dieser Stelle der Musikladen der Familie Heiz, heute unterrichtet dort die Musikpädagogin Ana Djordjevic. Sie hat die in Weesen wohnhafte Susanne Hauser zur Präsentation ihrer Bilder eingeladen. Nun hängt eine kleine Auswahl in stimmiger Umgebung. Dass sich die weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannte Kunstschaffende diesem Begegnen zugesagt hat, ist willkommen, ist Begegnen mit Sanftem, Abgerundetem, sich Harmonisch Schliessendem.



"Susanne Hauser stellt im «Stimmwerk» aus" (Bilder: p.meier)
"Susanne Hauser stellt im «Stimmwerk» aus" (Bilder: p.meier)

Anlässlich der Vernissage interpretierten Hildegard Bilger (Cello) und Susanne Hefti (Bratsche) kurze Kompositionen von Franz Danzi und Luigi Boccherini. Es ergab sich eine inhaltsstarke Verbindung zwischen Bildinhalten und Musikalischem. Begrüssung und Einführung fielen bemerkenswert kurz aus. Es blieb Zeit zum Verweilen und Betrachten.

Susanne Hauser liess sich von der Machart des Textildrucks beeinflussen, nahm Inhalte der glarnerischen Textilindustrie auf, gab Farben, sanften, sich zuweilen verbindenden Mustern Raum, verwob alles in spürbar attraktiver, hingebungsvoller Art. Es entstanden Rundbilder, die viel Ruhe und Dekoratives enthalten, deren Entstehen mit hohem zeitlichem Aufwand und riesiger Sorgfalt verbunden ist.
Ihr Schaffen war in verschiedensten Galerien in New York, Philadelphia, Venedig, Dublin, Genf, Köln, im Museum Bickel, in Florenz, im Kunsthaus Glarus und anderswo präsentiert. Vielen Einladungen leistet sie gern Folge. Zu allen Ausstellungen sind Kataloge erschienen. Die neuen Bilder schliessen an die Serie der «Planets» an, zumeist sind es Collagen aus Papier. Sanfte, harmonisch-dekorative Elemente in diskreter Farbgebung fliessen ineinander, fügen sich zu enorm Reduziertem, von Grellem und Schrillem ganz weit entfernt.
Ihr Gestalten ist breit dokumentiert, gewährt vertiefende Einblicke. Sie erhielt vor mehreren Jahren den Fokus-Ausstellungspreis des Glarner Kunstvereins. Ihre Begegnung mit Kunstvollem begann in ihrer Jugendzeit. Kunst wurde für sie über alle Jahre hinweg, auch als sie in Niederurnen noch als Kindergärtnerin tätig war, zu einer Form der «Lebenskunst».
Sie hat sich in ihrem 40. Lebensjahr entschieden, etwas für sie Befreiendes anzupacken, etwas, das von ihrem Umfeld mit zuweiliger Skepsis aufgenommen und kommentiert wurde.
Mit ihrem Gestalten und Entwickeln befindet sie sich stets auf der Suche nach dem Wesentlichen, dem Weglassen von Unnötigem. Ewiggleiches verhindert die Weiterentwicklung. Farben und Formen müssen für sie im Einklang stehen. Das jeweilige Werden ist mit dem Erschaffen von Serien verbunden.
Es waren gesundheitliche Gründe, die einst zur Abkehr von der reinen Malerei und damit zu Heutigem geführt haben. Zu diesem Werden ist unter dem Titel «Susanne Hauser – Abstraktionen, Papierarbeiten: gemalt – gezeichnet – geschnitten – geklebt» im Verlag für Moderne Kunst in Wien ein wertvoller Bildband mit einer Einführung von Melanie Ohnemus, Direktorin des Kunsthauses Glarus erschienen. Unter anderem beschäftigt sie sich mit der Frage, wie man der abstrakten Kunst anzuschauen, ihr zu begegnen habe.

Zum 75. Geburtstag von Susanne Hauser erschien die neue Werkgruppe «Papierarbeiten», die nach einer schweren Erkrankung entstand. Angemerkt ist in der damit verbundenen Einführung, dass Farben für Gefühle, Formen für das Denken und die dargestellten Symbole an Bilder aus dem Unbewussten anknüpfen. Susanne Hauser wendet sich damit Neuem zu, hat jahrelang gepflegte zeichnerische Darstellungen verlassen.

Einblicke gewähren die im «Stimmwerk» an der Kirchstrasse 24, Glarus präsentierten Bilder. Diese Ausstellung dauert, ist zum 26. November und ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist unter Tel. 079 744 27 57 oder «[email protected]» erwünscht. Einsichten ins künstlerische Schaffen sind unter www.susanne-hauser.com möglich.