Die beiden anwesenden Gemeinderätinnen Frau Brigitte Weibel und Frau Simone Eisenbart erläuterten den anwesenden Personen die verschiedenen Geschäfte und beantworteten und entgegneten die zahlreichen Fragen und Voten.
Kritisiert wurde von vielen Votanten die immer noch sehr hohen Personalkosten, welche im Vergleich zu anderen Körperschaften in einem sehr hohen Rahmen liegen würden! Die Steuern würden erhöht und so ein weiteres Versprechen der Strukturreform gebrochen. Trotz der schlechten Finanzlage und einer Teuerung, die dieses Jahr nahe zu bei null liege, werde wiederum einen Lohnerhöhung beantragt. Die gesamte Bevölkerung würde mit einer Steuererhöhung etwas zu einem gesünderen Finanzhaushalt beitragen, an diesem Prozess sollten sich auch die Angestellten mehr und mehr beteiligen. Die Gemeinde trete nun seit einigen Jahren an Ort!! Die Voten waren heftig und zahlreich, dennoch wurden keinerlei Anträge zum Budget und der Investitionsrechnung gestellt! Trotzdem, die Unzufriedenheit ist gross und die Politikverdrossenheit nimmt zu.
Der Gemeinderat ist nun gefordert, weitere Sparmassnahmen zu präsentieren, die schlussendlich in der Bevölkerung auch Mehrheiten erhalten könnten.
«Knurrend» wurde ebenfalls der beantragten Lohnerhöhung von einem Prozent, und der total drei prozentigen Steuererhöhung zugestimmt. Trotz der für die Finanzlage nötigen Steuererhöhung ist man nach wie vor noch unter dem durchschnittlichen Steuerfuss der alten Gemeinden.
Diskussion Schulstandorte
Auch bei den Schulen wurde an der Versammlung lange und heftig diskutiert. Gemeinderätin Brigitte Weibel entgegnete den Kritikern des 6:2-Modells ganz klar, man könne nicht tagaus, tagein vom Sparen sprechen und sämtliche Sparvorschläge, die der Gemeinderat immer wieder vorlegen würde, noch versenken! Die Zusammenlegung sei das Ergebniss der kantonalen Strukturreform, bereits im Landsgemeindememorial aus dem Jahre 2006 seien noch viel weitgehendere Sparvorschläge für die Schulstandorte aufgelistet gewesen. Da die Stimmberechtigten einer Gemeindefusion zugestimmt hätten, müsste man nun auch die nötigen Sparmassnahmen treffen, um die versprochenen Einsparungen auch einleiten zu können. Die Gegenstimmen aus der Versammlung waren teilweise umso deutlicher, dennoch waren Befürworter und Gegner der gemeinderätlichen Vorlage auszumachen. Barbara Rhyner erklärte anschliessend noch die Argumente der IG Schulen Süd und gab der Diskussion so neuen Zündstoff.
Die Versammlung sprach sich im Anschluss mehrheitlich gegen den Antrag des Gemeinderates, also gegen das 6:2-Modell aus. Zudem befürwortete die Versammlung im Anschluss in etwa im selben Verhältnis wie zuvor den Antrag der IG Schulen Süd für ein achtjähriges Moratorium.
Den übrigen Geschäften der kommenden Gemeindeversammlung steht die SVP Glarus Süd positiv gegenüber.
Zudem würde die Regionalpartei einen allfälligen Ablehnungsantrag für den Sanierungskredit für die Schiessanlage Matt in Schwanden mit allen Mitteln an der Gemeindeversammlung bekämpfen! Eine fachgerechte Sanierung der Schiessanlage sei seit Jahren nötig und durch die Schliessung zweier anderer Anlagen in Glarus Süd völlig gerechtfertigt! Im Anschluss an die ordentlichen Geschäfte der Gemeindeversammlung wurde dann noch die Nomination für die kommenden Gemeinderatswahlen vorgenommen.
Nomination von Landrat Hans-Heiri Wichser in den Gemeinderat
Einstimmig wurde von der Versammlung Landrat Hans-Heiri Wichser aus Braunwald nominiert. Der eidg. diplomierte Landwirt führt in Braunwald einen Landwirtschaftsbetrieb und lebt mit seiner Freundin ebenfalls im Ferienort. Wichser bringt acht Jahre Gemeinderatserfahrung aus Braunwald mit, er ist sich aus jener Zeit gewohnt, Entscheide mit finanziellen Auswirkungen und grosser Tragweite zu treffen. Ebenfalls vertritt Wichser Glarus Süd bereits in der zweiten Legislatur im Glarner Landrat. Als Mitglied der kantonalen GPK, verschiedener Korporationen, Kommissionen und Landwirtschaftlichen Organisationen, bringt er die nötige Erfahrung für die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Interessensgruppen mit. Als Kommandant des Zivilschutzes Süd ist er sich ebenfalls gewohnt, speditive, geradlinige Entscheide zu treffen. Durch seine berufliche und politische Tätigkeit kennt er den Puls des Volkes. Als Landwirt und Zivilschutzkommandant weiss er zudem, wo der Schuh drückt! Hans-Heiri Wichser möchte die SVP Glarus Süd nun endlich als geradliniger Praktiker in die südliche Exekutive einbinden.
Brandfall in Schwanden
