Swiss League Cup Cimetta – 8. und 9. April

Der Swiss Cup ist die permanente Serie der Schweizer Gleitschirmwettbewerbszene. Die Wettkämpfe werden in der ganzen Schweiz durchgeführt und finden, wenn das Wetter stimmt, meistens an einem Weekend statt. An den beiden Tagen vom 8. und 9. April war es dann so weit, der erste Swiss League Cup konnte im Tessin erfolgreich durchgeführt werden. Auch ein kleines Team aus dem Glarnerland reiste an und bestritt den Wettkampf durchaus erfolgreich.



Bilder: zvg)
Bilder: zvg)

Reise ins Tessin und Vorbereitungen

Früh am Morgen trafen sich die drei Gleitschirmpiloten Patrik Gallati, Marc Elmer und Thomas Peter. Noch etwas müde machten sie sich um 05.30 Uhr auf den Weg ins Tessin, genauer gesagt nach Locarno. Das Einschreiben vor Ort verlief problemlos, schon bald liessen sich die Glarner mit der Seilbahn auf den 1670 m hohen Cimetta an den Startplatz fahren. Das Briefing zu Wetter, dem Rennstart und Rennverlauf fand bei herrlichem Wetter um 11.00 Uhr direkt am Startplatz statt. Nur eine Stunde später schraubten sich dann alle Piloten in die Luft und «parkierten» ihre Gleitschirme in der Luft, bis der Computer auf dem Cockpit das Startzeichen für das Rennen gab.

83 km Flug bei besten Bedingungen


Die Flugaufgabe für den ersten Tag hatte es in sich: eine 83,2 km lange Wegpunktroute musste in einer bestimmten Reihenfolge abgeflogen werden und dies natürlich auf dem schnellsten Weg. Um 12.45 Uhr erfolgte der Rennstart und die gut 50 Gleitschirme machten sich auf den Weg in Richtung erstem Wendepunkt (Boje genannt). Kaum hatten sie das erste Zwischenziel erreicht, wurde auch schon die zweite Boje angepeilt, welches das Queren des Verzascatals notwendig machte – eine Aufgabe, welche mit ausreichender Höhe problemlos zu bewältigen war.

Nach der zweiten Boje, etwa auf Höhe Bellinzona, ging es mit hoher Geschwindigkeit zurück an den Cimetta. Nun folgte ein weiterer Wendepunkt hinten im Maggiatal (Cima di Broglio, 2385 m). Und schon ging es erneut zurück in Richtung Startplatz. Bis hierhin kamen praktisch alle Piloten gut mit den Bedingungen zurecht. Dies, obschon es deutlich schwieriger war, als ursprünglich prognostiziert. Die Thermik erwies sich als deutlich unruhiger, als erwartet. So langsam begann sich der Spreu vom Weizen zu trennen. Erste Piloten mussten aufgeben.

Jetzt wurde es erst richtig spannend, der vierte Wendepunkt wurde auf der anderen Talseite am Monte Salmone positioniert. Dieser musste aber mit ausreichender Höhe angepeilt werden, weil ein Rückflug an den Cimetta ansonsten nicht mehr möglich gewesen wäre. Der Talwind war um diese Uhrzeit schon sehr stark und «schlechte Luft» aus dem Süden verursachte eine unerwünschte Inversion, eine Sperrschicht, welche mit dem Gleitschirm nicht mehr oder nur sehr mühsam durchbrochen werden konnte. Schon bald sahen sich einige Piloten gezwungen, ihre Gleitschirme im Maggiatal zusammenzulegen und mit dem ÖV den eigentlichen Landeplatz aufzusuchen. Neben der Inversion gab es auch Abwindeffekte zu berücksichtigen. Um den finalen Endanflug ins Ziel gefahrlos zu bewältigen, ging es dann noch zur Isole di Brissago. Auch dieses Vorhaben lag für einige Athleten wegen des starken Windes ausserhalb ihrer Möglichkeiten. Um nicht mit dem Schirm baden zu gehen, kam es kurz vor dem Ziel zu einigen Aussenlandungen. Für die, die es bis ins Ziel schafften, war die Landung auf dem Delta allerdings reine Formsache.

Die Glarner Delegation holten sich am ersten Tag die Plätze 15, 27 und 42. Patrik konnte lange im vorderen Drittel mitfliegen, verlor am Ende 30 Minuten auf den Tagesieger Chrigel Maurer, welcher die Strecke in 2 Stunden 20 Minuten meisterte. Die beiden Piloten Marc und Thomas konnten sich an ihrem ersten Wettkampftag gut behaupten und erste wertvolle Erfahrung sammeln.

Sonntag – mehr Feuchtigkeit in der Luft


Die Wettermodelle prognostizierten für den Sonntag eine Wolkenuntergrenze auf 2800 m. Die Computer behielten auch am Sonntag recht und die Organisatoren hatten wieder eine reizvolle Aufgabe bereit. Wie schon am Vortag trafen sich die Piloten um 11.00 Uhr auf dem Cimetta zur Instruktion.

Dieses Mal führte die Aufgabe das Teilnehmerfeld zuerst in Richtung Norden nach Cevio. An der breitesten Stelle war eine Talquerung angesagt. Für einige ein Stolperstein. Sie mussten ihre Segel frühzeitig streichen und am Boden nach Locarno reisen. Für die restlichen Teilnehmer stand erneute eine Querung (Verzascatal) bevor. Wie man später sah, wählten die Piloten hier verschiedene Routen aus, um möglichst schnell an den gestrigen Wendepunkt auf der Höhe Bellinzona zu gelangen.

Der Rückweg war anspruchsvoller als am Samstag. Der Talwind machte einigen stark zu schaffen. Hoch zu Fliegen war das richtige Rezept an diesem Tag. Am Cimetta angekommen, wurde Richtung Ascona weitergeflogen und die Ziellinie über dem Campingplatz markierte das Ende des heutigen Tasks.Gallati klassierte sich an diesem Tag auf dem 16. Platz, Elmer wurde 24. und Peter wurde mit dem 27. Platz belohnt. In der Schlussrangliste resultierten für das Team aus dem Glarnerland die ausgezeichneten Plätzen 16 (Patrick), 25 (Marc), und 32 (Thomas).

Einen herzlichen Dank an die Organisatoren und an unsere Begleitperson Daniela, welche uns bei den Vorbereitungen und den Starts tatkräftig unterstützte. Der Familie Jud ein herzliches Dankeschön für die Übernachtungsmöglichkeit im Tessin.

Auf ein gelungenes Wochenende dürfen wir zurückschauen und freuen uns jetzt schon auf den nächsten Swiss Cup, welcher in Grindelwald anfang Mai stattfinden wird.