Synode: Christine Bickel ist Vizepräsidentin

Die Synode der Reformierten Landeskirche wählte Regierungsrätin Christine Bickel zu ihrer neuen Vizepräsidentin. Pfarrer Ulrich Knoepfel ist ab November neuer kantonaler Kirchenratspräsident. Gutgeheissen wurden klare Bestimmungen zum Schutz der persönlichen Integrität.



Synode: Christine Bickel ist Vizepräsidentin

Der Beginn der ausserordentlichen Frühlings-Synode vom Donnerstagnachmittag im Landratssaal stand im Zeichen von personellen Geschäften. Synodepräsident Christian Marti, der zum letzten Mal eine Sitzung des reformierten Kirchenparlamentes leitete, sagte in seiner Eröffnungsrede: «Im Bewusstsein, dass andere Aufgaben mich gänzlich vereinnahmen, aber trotzdem ungern gebe ich dieses Amt ab.» Als Nachfolger für die Wahl an der Herbst-Synode stellt sich Hans Thomann aus Ennenda zur Verfügung. Dann werden auch zwei Mitglieder des kantonalen Kirchenrates und ein neuer Aktuar der Synode gewählt werden müssen.

Zwei Wahlen vorgenommen

Zwei wichtige Weichenstellungen nahm die Synode bereits jetzt vor. Sie erkor als Nachfolgerin von Jakob Kamm Regierungsrätin Christine Bickel zur neuen Vizepräsidentin und hielt damit die Tradition der direkten Verbindung zwischen Synode und Regierung aufrecht. «Ich habe mich sehr gerne zur Verfügung gestellt», sagte die Bildungsdirektorin, die Doppelmitglied der Evangelisch-Reformierten und der Evangelisch-Methodistischen Kirche ist.

Zum neuen Präsidenten des kantonalen Kirchenrates wurde Pfarrer Ulrich Knoepfel aus Obstalden gewählt. Er wird sein Amt als Nachfolger von Pfarrer Alfred Meier an der Herbst-Synode antreten. Es sei ihm ein Anliegen, die junge und mittlere Generation wieder vermehrt ins kirchliche Leben einzubeziehen. Die Kirche müsse aufpassen, dass sie sich nicht nur noch mit sich selber beschäftige. Beispielsweise seien viele Familien überfordert mit der Erziehungsarbeit. «Es fehlt an Sinn- und Wertorientierung. Da wäre die Kompetenz der Kirche gefragt», so der neu gewählte Präsident.

Persönliche Integrität schützen

Vor einem halben Jahr noch zurückgewiesen, wurde nun die abgeänderte Vorlage betreffend Schutz der persönlichen Integrität klar gutgeheissen. Es geht dabei vor allem um Verletzungen durch Mobbing, Anwendung von Gewalt und Grenzverletzungen im Bereich von Sexualität. «Das Thema ist brandaktuell», sagte Alfred Meier. Es sei absolut notwendig, als Kirche ein griffiges Instrumentarium zu haben: «Damit werden die Würde des Menschen und die seelische, psychische, physische und sexuelle Integrität aller Menschen, die mit der Kirche in Kontakt kommen und von ihr Unterstützung und Begleitung in ihrer Lebens- und Glaubenspraxis erhoffen, gewahrt und geschützt. Bei Widerhandlung kann glaubwürdig gehandelt werden.» Die Synode genehmigte die entsprechenden Änderungen der Kirchenordnung und nahm Kenntnis von einem Entwurf «Verhaltensgrundsätze zum Schutz der persönlichen Integrität», die dereinst einen verpflichtenden Bestandteil des Musteranstellungsvertrages bilden werden. «Die Glarner Kirche hat nun eine der klarsten Bestimmungen in der Kirchenordnung zu diesem Thema», so der kantonale Kirchenratspräsident.

Weitere Geschäfte im Überblick

Die Synode genehmigte den Rechenschaftsbericht des kantonalen Kirchenrates über das Amtsjahr 2009 und den Bericht der Geschäftsprüfungskommission unter Leitung von Willi Hunziker.

Sie hiess die Jahresrechnung 2009 gut, in der Quästor Markus Ramseier einen Vorschlag von Fr. 38'130.72 ausweist.

Die Kirchenordnung aus dem Jahr 1991 wurde nachgeführt und dabei vor allem sprachlich angepasst. Die Ausbildung von Sozialdiakoninnen und Sozialdiakonen und deren Zulassung zum Kirchendienst wurde neu in der Kirchenordnung geregelt.

Die Synodalen nahmen Kenntnis vom Finanzausgleich 2011.

Ihr Gelübde legten Regierungsrätin Christine Bickel aus Niederurnen, Pfarrer Sebastian Doll aus Glarus und Ruth Frösch aus Schwanden ab.

Alfred Meier gab bekannt, dass der kantonale Kirchenrat aus einem Dreiervorschlag die Kandidatur von Pfarrer David Weiss, Luzern, zum neuen Präsidenten des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, SEK, unterstütze.