Synode weist Konzept für Erneuerungsprojekte zurück

Die Herbst-Synode der Reformierten Landeskirche hat das Konzept für die Fortsetzung der Erneuerungsprojekte an den kantonalen Kirchenrat zurückgewiesen. Zudem hat sie diverse Wahlen vorgenommen.



Quästorin Rosmarie Figi sowie die fünf Kirchenratsmitglieder Susanna Graf
Quästorin Rosmarie Figi sowie die fünf Kirchenratsmitglieder Susanna Graf

Traditionsgemäss zu Beginn einer neuen Amtsperiode eröffnete Dekanin Almut Neumann am Donnerstag die Herbst-Synode im Landratssaal in Glarus. «Unser Tun muss geleitet sein von Visionen», sagte sie und ermutigte die Synode, weiter zu träumen und sich für eine lebendige Kirche einzusetzen.

Konzept für Erneuerungsprojekte zurückgewiesen


Damit sprach die Dekanin die Erneuerungsprojekte der Glarner Landeskirche an. Der kantonale Kirchenrat legte ein Konzept für deren Fortsetzung vor. Er wollte den «Runden Tisch» und die «Glarner Generationenkirche» zusammenlegen und als einen Prozess mit inhaltlichen und strukturellen Aspekten weiterführen. Mit dem Konzept in zwei Phasen sollten laut Kirchenratspräsident Ulrich Knoepfel die spürbare Dynamik und die Aufbruchstimmung bewahrt werden, ohne die Ressourcen der Akteure zu überfordern.

Susanne Abesser, Vizepräsidentin des Kirchenrates Ennenda, stellte den Antrag auf Rückweisung und bezeichnete die Vorlage als «viel zu unausgegoren». Sie zeuge von wenig Entschlossenheit und mache den Eindruck «eines kleinmütigen und zögerlichen Vorgehens». Es seien von Beginn weg eine kantonale Prozessleitung und eine Begleitung durch externe Partner vorzusehen. Die notwendigen finanziellen Mittel seien zu budgetieren, ein Arbeitsleitfaden mit Vorgehensraster sei bis zur Frühlings-Synode 2015 detailliert auszuarbeiten.

Hansheinrich Hefti, Präsident der Kirchgemeinde Schwanden, warb für den Antrag des Kirchenrates oder allenfalls eine Rückweisung der ersten Phase zur Präzisierung. Eine externe Begleitung sei nicht nötig, hingegen sollten sich die für die zweite Phase vorgesehenen runden Tische bereits im ersten Quartal 2015 konstituieren.

Nach einer längeren Diskussion sprach sich die Synode grosmehrheitlich für die Rückweisung von Susanne Abesser aus.

Wahlen vorgenommen


Zu Beginn hatte das Kirchenparlament diverse Wahlgeschäfte erledigt. Hans Thomann wurde als Synodepräsident bestätigt. Dem Büro gehören Pfarrer Matthias Peters (bisher) und Andreas Hefti (neu) an. Regierungsrätin Marianne Lienhard war bereits an der Frühlings-Synode zur Vizepräsidentin gewählt worden.

Kirchenratspräsident Pfarrer Ulrich Knoepfel, Quästorin Rosmarie Figi sowie die fünf Kirchenratsmitglieder Susanna Graf, Pfarrer Hans-Walter Hoppensack, Andrea Trümpy, Pfarrer Peter Hofmann und Otto Wyss wurden wiedergewählt.

In der GPK löst Andreas Hefti den bisherigen Präsidenten Willi Hunziker ab. Susanne Abesser und Hansheinrich Hefti wurden bestätigt, Elisabeth Fischli und Ruth Kälin neu gewählt. Verabschiedet wurde Thomas Stüssi. Als Rechnungsrevisoren amten Hansheinrich Hefti und Susanne Abesser. Hansjürg Gredig gehört weiterhin der GPK der Pensionskasse Perkos an.

Weitere Geschäfte im Überblick


Die Synode behandelte noch weitere Sachgeschäfte:

Der kantonale Kirchenrat wurde beauftragt, von einer synodalen Kommission empfohlene Sparmassnahmen bei den Kernaufgaben der Landeskirche zu prüfen.

Aus dem Baufonds bekommen die Kirchgemeinde Netstal maximal 30 563 Franken für die Sanierung des Glockenstuhls und die Kirchgemeinde Grosstal maximal 195 000 Franken für die Sanierung des Kirchgemeindehauses Linthal.

Genehmigt wurde das Budget 2015, welches bei einem Aufwand von 1,371 Mio. und Einnahmen von 1,343 Mio. mit einem Rückschlag von 28 850 Franken rechnet.

Der Steuerfuss bleibt unverändert bei zwei Prozent: 0,4% für den Finanzausgleich der Kirchgemeinden (inklusive Fonds), 1,35% für die Aufgaben der Landeskirche sowie 0,25% für den Baufonds.

«Stets zum Wohle unserer Kirche»

Eröffnet worden war die Herbst-Synode mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche Glarus, gestaltet von Pfarrerin Dagmar Doll. Ihr Mann, Pfarrer Sebastian Doll, wurde zum Prediger für die Herbst-Synode 2015 gewählt.

In seiner Eröffnungsrede wünschte sich Synodepräsident Hans Thomann auch in der neuen Amtszeit «einen geregelten Parlamentsbetrieb im Geiste der gegenseitigen Wertschätzung und der allseitigen Überzeugung, dass unser aller Handeln hier in diesem Saale stets zum Wohle unserer Kirche ist und bleibt».