Wie bekannt, gewannen die Deutschen gegen Ungarn mit 3:2 und sorgten so zu einem grossen Aufschwung des Fussballs in Deutschland. Dies nahmen sich die Zürcher zum Vorbild und wollten ein neues Fussballstadion bauen. Dazu gründeten sie einen Sportfonds. Das Stadion kam zwar nicht zustande, aber mit den rund 7,5 Millionen Franken, die zusammengekommen waren, kauften sie auf dem Kerenzerberg Land und legten den Grundstein für das Sportzentrum.
Das war 1971. Jetzt, gut 30 Jahre später, wurde dieses Wochenende das sanierte und erweiterte, drittgrösste Sportzentrum der Schweiz wieder seiner Bestimmung übergeben. Wie Walter Hofmann hervorhob, sind die Sportanlagen für alle offen: Schulsport, Breitensport oder auch für Spitzensport. Da das Zentrum dem Kanton Zürich gehört, wird es auch zu 75% vom Kanton Zürich genutzt. Doch auch dem Rest der Schweiz stehen die Anlagen offen. Wer sich allerdings die Sportstätten zunutzen machen will, muss sich früh anmelden. Meistens ist das Zentrum ausgebucht.
171 Betten, 67 Zimmer, Gruppen- und Schulungsräume, grosszügige Aussenanlagen, ein Hallenbad, ein Physiotherapiezentrum, Freizeiträume und das integrierte Restaurant gehören zu den Eckpfeilern des Zentrums. Nebst der neuen Dreifachsporthalle wurde auch die Unterkunft für die Sportler komplett neu gebaut. Das 8 Stockwerke hohe Bettenhaus fügt sich angenehm in das gesamte Zentrum ein. Der Kern dieses neuen Gebäudes ist komplett aus Holz. Auch für die Zwischenböden wurde kein Beton, sondern Holz verwendet. Für den Bau brauchte es 1045 Kubikmeter Holz. Diese Menge wächst in Glarus Nord in 13 Tagen nach.
Nach den interessanten Fakten, die Walter Hofmann erläuterte, ging es auf einen Rundgang. Auf besonderes Interesse stiessen die Sporthallen, in denen Vereine und Sportclubs aus dem Kanton Zürich ihr Können präsentieren durften: ob Karate, Tischtennis, Kunstradfahren, Boxen oder Bogenschiessen. Den Besucherinnen und Besuchern wurde an diesem Tag einiges geboten. Auch das Trampolin durfte nicht fehlen, zumal die zweifache Weltmeisterin und Sportlerin des Jahres 1980, Ruth Schumann-Keller zugegen war. Zusammen mit René Plüss, Kunstturner, und dem Glarner Freestyler, Nils Rhyner, zeigten sie Sprünge, Drehungen, Saltos und vieles mehr.
Alle Sportstätten, Therapie- und Gruppenräume sowie Hallenbad und Unterkunft wurden unterirdisch verbunden. Somit kann jeder Raum im Zentrum trockenen Fusses erreicht werden. Die Lichthöfe und breiten Gänge sind sehr angenehm und niemand hat das Gefühl im Untergrund zu sein.
Rund 71 Angestellte sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Wie Walter Hofmann noch betonte, ist der Kanton Glarus für alles im Zentrum verantwortlich wie Unterhalt und Beschaffung der Sportgeräte. Aber für den Sport als solchen ist der Kanton Zürich zuständig. Eine sehr gelungene Sanierung, die dem Kanton Glarus einiges an Wertschöpfung bringt.