Tanz – ein Statement der Seele

Anlässlich des internationalen Museumstages präsentierte das Museum des Landes Glarus am Sonntag unter dem Titel «Musik, Mode, Mitmachtänze» ein vielseitiges Programm.



die neue Leiterin Bildung und Vermittlung.
die neue Leiterin Bildung und Vermittlung.

«Verstehen alle Berndeutsch?», fragte die Tanzpädagogin Anita Horowitz schmunzelnd zu Anfang des ersten, morgendlichen Tanzworkshops im Rittersaal. Wenn sie in Tänze einführt und dazu sanfte Musik aus aller Welt spielen lässt, dann fallen Sprachbarrieren zwischen Bern und Glarus sehr schnell. Jung und Alt nickte denn auch eifrig. «Tanz geht ohnehin nicht über die Sprache», beruhigte Horowitz und nahm die rund 15 Personen des ersten Workshops an der Hand. Der zweite fand am Nachmittag statt und war gut besucht. Nur kurz erklärte sie die Schrittfolgen, dann spielte die Musik und selbst die ungeübtesten Tänzer vermochten den andern spielend zu folgen. Einige getrauten sich sogar, mitzusingen. «Im Rittersaal war ich ja schon ein paar Mal, aber dass man ihn zum Tanzsaal umfunktionieren könnte, auf die Idee wäre ich nie gekommen», sagt ein Teilnehmer, der sich kurz zum Verschnaufen auf einen der wenigen Stühle gesetzt hat. Organisiert hat die Workshops Danièle Florence Perrin, die neue Leiterin Bildung und Vermittlung am Museum des Landes Glarus anlässlich des jährlich stattfindenden internationalen Museumstages. Horowitz lehrte nicht nur die Freude am Tanz, sie erzählte auch, woher die Musik kommt und was die Menschen in diesen Ländern damit ausdrücken. Gebannt lauschte das Publikum den Geschichten aus Afrika, Hawaii oder dem Balkan. Klar wurde: Tanz ist wie ein Kleid der Seele – ein Statement, wie es um Gefühle und Gedanken steht. Um Statements ging es auch im zweiten Teil des Workshops: Perrin führte durch die Sonderausstellung «Käppi, Kutte, Krinoline – Kleidung als Statement». Sie erzählte, warum die Rückseite von Ulrich Zwinglis Kasel so prächtig geschmückt ist, wozu Schirme in der Vergangenheit benutzt wurden oder was die riesigen, weissen Halskrausen auf Gemälden des Palastes bedeuten. Der Workshop schloss mit vergnügtem Anprobieren von Krinolinen-Kleidern und anderen historischen Kostümen, die es den Teilnehmern erlaubten, spielerisch Statements abzugeben.