Task Force treibt das Projekt «Reindustrialisierung» in Schwanden voran

Die Suche nach einem neuen Investor für das Electrolux-Areal in Schwanden läuft auf Hochtouren. Das wirtschaftliche Umfeld für Investitionen ist derzeit sehr anspruchsvoll. Das Zeitfenster für die Verhandlungen wird deshalb bis zum 30. Juni verlängert. Kanton, Gemeinde und Eigentümer sehen einer guten Lösung zuversichtlich entgegen.



Die Suche nach einem neuen Investor für das Electrolux-Areal in Schwanden läuft auf Hochtouren. (Bild: e.huber)
Die Suche nach einem neuen Investor für das Electrolux-Areal in Schwanden läuft auf Hochtouren. (Bild: e.huber)

Nachdem die Electrolux im Dezember 2014 ihren Rückzug aus dem Produktionsstandort Schwanden bis Ende 2015 bekanntgegeben hat, wurde eine Task Force aus Vertretern des Kantons, der Gemeinde und der Electrolux-Führung mit der Suche nach einer Umnutzungslösung für das Electrolux-Areal beauftragt. Diese Lösung soll eine Weiterbeschäftigung einer möglichst grossen Anzahl von Mitarbeitenden sicherstellen.

Perspektive Schwanden


Für die Investorensuche besteht eine umfassende Dokumentation sowie die Website www.perspektive-schwanden.ch. Auch die Standortmarketing-Organisation «Greater Zurich Area», mit welcher der Kanton eine Partnerschaft unterhält, hat ihr Netzwerk über das Projekt informiert. Electrolux beteiligt sich finanziell und personell am Projekt. Es wird von einer Steuerungsgruppe begleitet, bestehend aus der Glarner Regierung, der Gemeinde und der Geschäftsleitung der Electrolux Schweiz.

Schwieriges wirtschaftliches Umfeld

In den vergangenen Wochen haben die Entwicklung an der Währungsfront und die unsicheren wirtschaftlichen Erwartungen die Suche nach möglichen Investoren erschwert. Diese Entwicklungen zeigen sich auch in der Ansiedlungsstatistik des Bundes. Dennoch konnte die Arbeitsgruppe seit Anfang Jahr das Vorhaben vorantreiben, zahlreiche Gespräche mit möglichen Interessenten führen und Betriebsbesichtigungen durchführen.

Gespräche mit Interessenten


Die nötigen Abklärungen und Gespräche sind zeitlich anspruchsvoll. Zu konkreten Inhalten sind im Moment keine Auskünfte möglich. Die Task Force gibt sich nun aus den erwähnten Gründen mehr Zeit für die Investorensuche. Sollte es in den kommenden zwei Monaten zu einer Einigung kommen, ist eine Anschlussnutzung weiterhin möglich. Ende Juni wird über das weitere Vorgehen informiert.

Pflege des Wirtschaftsstandorts im Vordergrund


Der volkswirtschaftliche Schaden der Betriebsschliessung für die Gemeinde und den Kanton soll auf jeden Fall begrenzt werden. Sollte es nicht gelingen, einen Investor zur finden, der die Weiterbeschäftigung garantiert, werden auch alternative Nutzungsszenarien in Betracht gezogen.

Die Werkschliessung und ihre Folgen


Mit Schreiben vom 20. Oktober 2014 wurde die Arbeitsmarktbehörde des Kantons Glarus darüber informiert, dass die Electrolux AG ihr Produktionswerk in Schwanden per Ende 2015 schliesst. Diese Mitteilung trifft den Wirtschaftsstandort Glarus hart, insbesondere die Gemeinde Glarus Süd. Seit 1907 ist die Therma AG und später die Electrolux AG ein wichtiger Arbeitgeber und ein relevanter Teil der Industriegeschichte in Schwanden. Ohne Gegenmassnahmen würde durch den Abbau von 120 Arbeitsplätzen bzw. durch die Schliessung der Produktionsstätte ein Schaden entstehen, der weit grösser ist als die angekündigten Entlassungen. Auch Familien, direkte und indirekte Zulieferer, der Wohnungsmarkt und die ganze Infrastruktur wären davon betroffen.