Tastenfest mit vielen Uraufführungen

Das am Samstagnachmittag im Jakobsblick Niederurnen zum zweiten Mal abgehaltene Tastenfest der Glarner Musikschule begeisterte Jung und Alt. Viele Stücke, die die Klavierlehrerin Monika Suter und der Pianist und Klavierlehrer Fredi Grossmann geschrieben haben, wurden von den jungen und ganz jungen Schülerinnen und Schülern uraufgeführt.



Eine Schülerin sagt das Stück an
Eine Schülerin sagt das Stück an

Wie Fredi Grossmann in seiner Begrüssungsansprache ausführte, sei dieses zweite Tastenfest zuerst im Schwandner Hänggiturm geplant gewesen. Allerdings wäre der Raum viel zu klein gewesen, so dass man übereingekommen sei, das Konzert im neu renovierten Niederurner Jakobsblick durchzuführen. Rund 50 Schülerinnen und Schüler spielten vor, und der Saal war denn auch bis auf den letzten Platz gefüllt.

Erstes Konzert

Das Konzert war in zwei Teile gegliedert, dazwischen fand für die Jüngsten ein Quiz statt. Das „Erste Konzert“ bestritten die frischesten Nachwuchstalente. Den Auftakt machten einfache, kurze Stücke, unter anderem eine Quadrille und ein Ragtime, die die jungen Schülerinnen gekonnt vortrugen. Das Pop-Concerto von Daniel Hellbach für zwei Klaviere und Schlagzeug war bekannt und wechselte kunstvoll zwischen rhythmischen und lyrischen Teilen. Der Welthit „Can You Feel the Love Tonight“ von Elton John für Klavier zu vier Händen und Schlagzeug ging auf Grund seiner Geschmeidigkeit runter wie Öl.

Klavierlehrerin Monika Suter hat für diesen Anlass diverse Stücke komponiert, so den rassig-rasanten „Glarner Sprinter“, den flinken, mit eingängigem Refrain versehene „Turmspringer“, und, für zwei Klaviere zu acht Händen, „Sambasta – Hoplama“, das den grössten Applaus erntete. Ihr „Silverstar“ ist eine Komposition auf die Achterbahn im Europa-Park Rust, und die Melodie war denn auch eine rasante Berg- und Talfahrt. Mit einem Boogie-Woogie auf das Domizil der Glarner Musikschule, das Haus Insel, für zwei Klaviere zu sechs Händen sowie Schlagzeug endete der erste Programmteil.

Zweites Konzert

Mit frischer Energie nach der halbstündigen Pause wurde Fredi Grossmanns flotte „Gäxnasen-Polka“ und der rhythmisch schräge Shuffle „Oldies` Night“ auf vier Klavieren zu 16 Händen geboten. Dabei kamen die bereits etwas Älteren zum Einsatz. Der Marsch in C-Dur von Hermann Mohr ist der romantischen Salonmusik des 19. Jahrhunderts zuzurechnen. Fredi Grossmanns Boogie „80-Finger-Sprinter“ wurde von acht SchülerInnen dargeboten, die sich „Tastensprinter“ nannten. Viele Begleitstimmen trugen die Komposition, während eine Melodiestimme herausgehoben war. „Jambalaya“ hiess die Komposition der in New Orleans geborenen Eugénie Rocherolle, ein Stück, das ein Mix aus vielen verschiedenen Musikstilen war und viel Applaus hervorrief. Zum Abschluss brachte das Konzert der bekannte „Säbeltanz“ von Aram Khatchaturjan mit seiner insistierenden Melodie, bei dem die ausführenden SchülerInnen reihum ein Solo spielten.

Musikschulleiter Hans Brupbacher bedankte sich beim Publikum fürs Erscheinen und legte ihm die Kollekte ans Herz, denn der Aufwand sei gross gewesen. Die Musikschule veranstaltet jährlich an die hundert Konzerte im Kanton.