Taten statt Worte machen Glarus bemerkenswert

Nach Schwanden war in diesem Jahr die linth-arena sgu in Näfels Austragungsort der Hauptversammlung der Glarner Handelskammer. Als Gastreferent konnte Nationalrat Gerold Bühler, Präsident economiesuisse, verpflichtet werden. Er sprach über die wirtschaftspolitische Herausforderung in der globalisierten Welt von morgen.



Taten statt Worte machen Glarus bemerkenswert

Schwanden und Näfels verfügen über sehr viele Arbeitsplätze in der Industrie und im Gewerbe. So gesehen sind die beiden Gemeinden bereits heute – noch vor der geplanten Gemeindefusion – die zwei Grössten im Kanton. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet an diesen beiden Standorten zwei erfolgreiche Unternehmen einen runden Geburtstag begehen. So kann die Netstal Maschinen AG, die SwissLife das 150jährige und die Electrolux Schwanden AG, vormals Therma AG das 100jährige Jubiläum feiern. Damit eröffnete der Präsident der Glarner Handelkammer, Anders Holte, die diesjährige Hauptversammlung.

Gute Wirtschaftslage und –aussichten

„Es geht uns und wirtschaftlich gesehen zur Zeit sogar sehr gut!. Die Konjunktur zieht an und ich denke, dass die Deutsche Wirtschaft sich gut erholt hat, denn Deutschland ist ein wichtiger Partner der Schweiz und ein grosser Markt für die Schweizer Exportindustrie. Geniessen wir diese guten Zeiten und nutzen wir sie, um unsere Stärken weiter auszubauen. Wir dürfen ihn feiern, den Erfolg. Lassen Sie uns darüber aber nicht vergessen, das die Kunst darin liegt, nicht übermütig zu werden sondern auch für die Zukunft vorzusorgen.“ Mit diesen positiven, aber auch mahnenden Worten fuhr er in seiner Eröffnungsrede weiter. Der Vorstand der Glarner Handelskammer begrüsse die vorgeschlagene IV-Revison, zugleich werde aber auch erwartet, dass bei anzuerkennenden Fällen in Zukunft rascher gehandelt werde. Weiter führte er aus, dass zurzeit zu beobachten ist, dass verschiedene Politiker die Umwelt als Thema neu oder wieder entdeckt haben. Das Klima beschäftigt die Menschen in der letzten Zeit vermehrt, was auch unbedingt nötig ist. Er wies eindrücklich darauf hin, dass in nicht allzuferner Zeit die Ölreserven sich langsam zu Ende neigen.

Zu Gast in der linth-arena sgu in Näfels

„Dank einem Landgemeindebeschluss heute in dieser schönen Halle in der linth-arena sgu. Wäre der dazu nötige Kredit damals nicht gesprochen worden, so wäre die alt sgu nicht so schön renoviert worden. Dieser Beschluss hat eine Ausstrahlung über die Region hinaus. Auch zwei weite Beschlüsse der Landsgemeinde haben schweizweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Beschluss über die drei Einheitsgemeinden und die Entscheidung, auf kantonaler Ebene das aktive Stimmrechtsalter 16 einzuführen. Man spricht in diesem Zusammenhang plötzlich von einem wegweisenden Kanton. Taten statt Worte machen Glarus bemerkenswert. „Look to Glarus“, Glarus ist auf dem Radar und wird dort bleiben. Auf dem Weg in eine zuversichtliche und möglichst prosperierende Zukunft“. Nach diesen eindrücklichen Ausführungen eröffnete Anders Holte die Hauptversammlung.

Ein neues Vorstandmitglied

In seinem Jahresbericht erwähnte der Präsident, dass im vergangenen Jahr acht neue Mitglieder aufgenommen werden konnten und am Braunwalder Symposium 76 Teilnehmer im Hotel Bellevue anwesend waren. Der Jahresbericht und auch die Jahrsrechnung wurde von den vielen anwesenden Mitgliedern jeweils einstimmig genehmigt. Nach dem Rücktritt von Rudolf Zobrist als Vorstandsmitgliede war ausserhalb des üblichen Wahlturnus von vier Jahren eine Ersatzwahl nötig. Seit 1989 war Zobrist Mitglied im Vorstand der Glarner Handelskammer. Der Präsident würdigte den grossen Einsatz und das grosse Engagement während seiner Zeit im Vorstand. Die Versammlung verdankte seine Leistung mit einem kräftigen Applaus. Als neues Mitglied und Nachfolger von Ruedi Zobrist schlug der Vorstand Peter Beglinger-Wyss, Mitglied der Geschäftsleitung der Stöckli Metall AG, Netstal, vor. Die Versammlung genehmigte diesen Vorschlag einstimmig und mit Applaus. Nach kurzen Dankesworten vom Gemeindepräsident von Näfels, Bruno Gallati-Landolt, und Landesstadthalter Pankraz Freitag beendete der Präsident die Hauptversammlung.

Referat von Gerold Bührer

Auch er betonte zu Beginn, dass es der Schweiz gut gehe, die Wachstumsraten erfreulich seien und der Wirtschaftsstandort Schweiz zu den wettbewerbsfähigsten der Schweiz gehört. Um diese erfolgreiche Position vor dem Hintergrund einer wachsenden Globalisierung auch in Zukunft zu sicher, sind weitere Reformschritte nötig. Eine Bestandesaufnahme zeigt, dass der Wirtschaftsstandort Schweiz über ein starkes Fundament verfügt. Sowohl das Wirtschafts- als auch das Beschäftigungswachstum sind erfreulich. Über 150.000 zusätzliche Erwerbtätige in den letzten drei Jahren und eine rückläufige Arbeitslosenquote sind eindrücklicher Beweis. Ein positiver Umstand, welche leider viel zu wenig und nicht oft genug betont wird. Wichtig ist, dass die Wirtschaftspfeiler wie Bildung und Forschung, Energie und Umwelt, Finanzen und Steuern, die Wettbewerbspolitik und die Aussenwirtschaft gestärkt werden. Es muss gelingen, im Rahmen des magischen wachstumspolitischen Fünfecks weitere Fortschritte zu erzielen. „Es gibt daher keine Alternative zum marktwirtschaftlichen Weg, d.h. zur Eigenverantwortung, dem Respekt des Eigentums und zu Leistungsanreizen. In diesem Sinne bleiben wir aufgefordert, der Mahnung von Ludwig Erhard Rechnung zu tragen, nämlich auf allen Ebenen den Weg der Freiheit zu stärken. Nur so wird die Schweiz auch zukünftig zu den Gewinnern der Globalisierung gehören.“. Mit diesen eindrücklichen Sätzen schloss Gerold Bührer sein äusserst spannendes und auch inhaltreiches Referat.

Die vielen Besucher hatten anschliessend bei einem Apéro noch Gelegenheit über das Gehörte zu diskutieren.