tb.glarus: Höhere Strompreise 2023

Die Kunden der Technischen Betriebe Glarus (tb.glarus) werden 2023 deutlich mehr für ihren Strom bezahlen. Die Preiserhöhung von 30% bis 35% über den gesamten Tarif ergibt sich vor allem aus massiv gestiegenen Beschaffungspreisen sowie höheren Netznutzungsentgelten an die Vorlieferantin Axpo. Trotzdem liegen die Strompreise der tb.glarus im schweizweiten Vergleich voraussichtlich unter dem Median.



tb.glarus: Höhere Strompreise 2023

Der Strompreis setzt sich aus den Energiekosten, der Netznutzung und den öffentlichen Abgaben zusammen. Die tb.glarus informieren frühzeitig über einige preisliche Anpassungen per 1. Januar 2023 bei den Komponenten des Stromtarifs gegenüber dem laufenden Jahr aufgrund der bereits bekannten Umstände.

Die Energiepreise steigen im kommenden Jahr aufgrund der rekordhohen Strompreise am Markt, welche unter anderem Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind, sowie von ausgeschalteten Kernkraftwerken in Frankreich, welche sich in Revision befinden. Daneben muss für die fehlende Produktion des sich im Umbau befindenden Kraftwerks Luchsingen eine Ersatzbeschaffung zu aktuellen Marktpreisen getätigt werden. Der Neu- und Ausbau des Kraftwerks ist eine Investition in die Zukunft, da langfristig die Eigenstromproduktion erhöht und somit Preisvorteile gesichert werden können. Die tb.glarus konnten aufgrund ihrer mehrjährigen strukturierten Beschaffung im Durchschnitt dennoch deutlich niedrigere Beschaffungspreise erzielen, als wenn die Energie ausschliesslich zu aktuellen Konditionen am Strommarkt beschafft werden müsste. Dennoch führt die seit August 2021 bestehende, angespannte Preissituation an den Stromgrosshandelsmärkten zu höheren Beschaffungskosten von rund 10 Mio. CHF p.a. und somit zu steigenden Energiepreisen für die Endverbraucher.

Auch die Netznutzungsentgelte steigen aufgrund der regulatorischen Vorgaben, des Wegfalls der Hochtarifzeiten an Samstagen beim vorgelagerten Stromverteilnetzbetreiber Axpo und des Ausbaus des Stromverteilnetzes der tb.glarus zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Für die allgemeinen Systemdienstleistungen ergibt sich fast eine Verdreifachung von 0.16 Rp/kWh auf 0.46 Rp/kWh. Durch die steigenden Netznutzungskosten der Schweizer Vorlieferanten steigen auch die Netznutzungsentgelte für Endverbraucher im Netzgebiet der tb.glarus.

Die Konzessionsabgabe an die Gemeinde («Öko-Rappen») bleibt für 2023 unverändert. Ebenso die Bundesabgabe für die Finanzierung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) zur Förderung erneuerbarer Energien sowie der Gewässersanierungsmassnahmen.

In Summe wird sich der Strompreis für 98% der Endverbraucher im Netzgebiet der tb.glarus für das Tarifjahr 2023 im Schnitt um 30% bis 35% erhöhen. Im schweizweiten Vergleich liegen die Strompreise der tb.glarus dennoch voraussichtlich deutlich unter dem Median.

Die konkreten Preisanpassungen werden Ende August 2022 kommuniziert.