Teamentwicklung und Qualitätssicherung wird gezielt vorangetrieben

Während vier Tagen, verteilt auf das Schuljahr 08/09, trifft sich das gesamte Team des Schulischen Zusatzangebotes des Kantons Glarus in den Schulräumen in Ziegelbrücke zu einer intensiven Weiterbildung. Durch Stärkung und Entwicklung des Teams soll die Qualität des SZA-Angebotes gesichert werden.



Ein Teil der Lehrpersonen des Schulischen Zusatzangebotes verfolgen die Ausführungen der Kursleitung.
Ein Teil der Lehrpersonen des Schulischen Zusatzangebotes verfolgen die Ausführungen der Kursleitung.

Der bewusste Umgang mit Heterogenität, also der Vielfältigkeit von Fähigkeiten und Kenntnissen bei Lehrpersonen und Lernenden ist ein zentrales Element am Schulischen Zusatzangebot. Die Förderung, Stärkung und Wertschätzung dieser Vielfältigkeit steht daher einmal mehr im Fokus der Aufmerksamkeit aller am SZA Lernenden und Lehrenden. Doch der Umgang damit will gelernt und immer wieder reflektiert sein. Am vergangenen Kurstag wurden die methodisch-didaktischen Raster der Hospitation, aufgezeigt durch den externen Kursleiter Fritz Zaugg, sowie der Intervision, initiiert durch die Schulleiterin Christine Bickel, besprochen und an Fallbeispielen ausprobiert.

Die Hospitation

Hospitation meint den Besuch von Lehrpersonen bei Kolleginnen und Kollegen – die sich gleichsam als Gastgeber (lat. hospes- der Gast) verstehen, sich im Kerngeschäft des Unterrichtens über die Schulter schauen und kritisch reflektieren lassen. Das bedingt viel Vertrauen und will gelernt sein, nicht zuletzt weil das Rollenverständnis des klassischen Lehrers, der hinter verschlossenen Türen den Unterricht, den er oder sie für richtig hielt durchführte, damit kritisch hinterfragt wird. Eine strukturierte Anleitung hilft, Fallen und Fettnäpfchen zu vermeiden – das Team des SZA war begeistert.

Die Intervision

Auf ähnliche Resonanz stiess die vorgestellte Technik der Intervision oder kollegialen Beratung, die im Gegensatz zur Supervision auf dem teaminternen Potential zur Bewältigung von Fragen, Problemen oder Krisen in allen Bereichen des schulischen Lebens aufbaut. Auch hier vermittelt eine klare Strukturvorgabe, die die Abläufe detailliert regelt und die Rollen der Beteiligten eindeutig definiert, ein Höchstmass an Effizienz. „Ich bin ein gutes Stück weitergekommen“ beschreibt die Fallgeberin, die sich spontan und freiwillig gemeldet hatte, ihre Stimmung im Anschluss an die exemplarisch durchgeführte Intervision.

Den Kursteilnehmern wurde bewusst, dass Teamentwicklung zur Qualitätssicherung und –steigerung beitragen kann und muss, sofern auch der zeitliche Rahmen dazu im Arbeitsalltag bereitgestellt werden kann. Die von der Schulleiterin Christine Bickel bildlich dargestellten Arbeitszeitmodelle zeigten auf wie viel ungebundene, also nicht direkt im Stundenplan abzulesende, Arbeitszeit von den SZA-Lehrpersonen geleistet wird. Dass diese Arbeitsstunden die ausgewiesenen Lektionenzahlen mehr als verdoppeln ist immer wieder eine erstaunliche Erkenntnis und veranschaulicht die enorme Arbeitsleistung jedes einzelnen. Dennoch treffen sich nun die SZA-LPs im verbleibenden Semester monatlich zu kleinen Hospitations- und Intervisionsgruppen, um die Kurstheorie in der Praxis zu vertiefen und das gesamte Team im Sinne der Heterogenität weiter zu bringen.