Technik für die Welt aus dem Glarnerland

Die Glarner Firma marti engineering ag automatisiert die Produktion auf der ganzen Welt; egal ob in Brasilien oder China. Und das für bekannte Namen wie Porsche, Stihl oder Trisa. Der in Mitlödi ansässige Betrieb beschäftigt mittlerweile 30 Personen und berücksichtig auch einheimische Firmen mit Aufträgen.



So muss das gehen: Thomas Marti erklärt
So muss das gehen: Thomas Marti erklärt

Der neue Mini von BMW, eine neue Kettensäge von Stihl aber auch Ihre tägliche Post. Das alles wäre ohne Glarner Hilfe nicht möglich. Die Mitlödner Firma marti engineering ag erstellt für diese und viele weitere Firmen Automatisierungen oder Roboteranlagen und das auf der ganzen Welt. So stehen Maschinen der Glarner Firma in Brasilien, China, der USA und in vielen Teilen Europas. Am letzten Montag zeigte einer der Leiter der Firma, Thomas Marti, der Glarner Handelskammer den Betrieb.

Moderne Produkte werden immer komplexer

Roboter und Automatisation sind in der modernen Produktion nicht mehr wegzudenken. Allein schon die enorm gestiegene Produktionsgeschwindigkeit könnte manuell nicht mehr bewältig werden. Dazu kommt noch, dass die Produkte immer komplexer werden. Eine Zahnbürste besteht schon aus über einem Dutzend verschiedener Teile, die in Sekundenschnelle zusammengefügt werden müssen. Bei einem Auto mit der ganzen Elektronik multipliziert sich das ganze natürlich noch deutlich mehr. Allein ein Kotflügel besteht nicht nur aus einem Blech sonder ist ein Gefüge von verschiedenen Metallen in unterschiedlicher Stärke. Das alles, damit bei einem Aufprall die Energie aufgefangen werden kann und die Insassen nicht verletzt werden. Ausserdem ist die Qualität immer entscheidender. „Jedes Teil muss perfekt funktionieren, ansonsten ist der Kunde unzufrieden.“

Hohe Ansprüche, welche die Firmen veranlassen ihre Produktion ständig zu optimieren. Und nicht selten fragen sie dann bei der marti engineering ag an, für die optimale Automatisierung der Herstellung. Dies können bessere Führungen der Produkte von einer Maschine zur nächsten beinhalten, aber auch Lösungen wie man schnell und zuverlässig Blätterteiggebäck verpacken kann.

Von der Konjunktur abhängig

Die Automobilindustrie ist mit rund 50% das grösste Beschäftigungsfeld der Firma. Daneben arbeiten sie auch für Lebensmittelfirmen , wie Nespresso oder Migros, oder rüsten die Postverteilzentren aus. Ganz frisch arbeiten sie an einer Automatisierung, welche bei der Auskühlung von Schokoostereiern zum Tragen kommt. An Aufträgen scheint es der kleinen Firma nicht zu mangeln.

„Dabei sind wir jedoch immer von der Entwicklung des Marktes abhängig. Geht es unseren Partnern gut, bekommen wir mehr Aufträge“, meint Marti dazu. Ein gewisses Risiko schwingt deshalb immer mit, falls eine Firma Konkurs gehen, oder die Nachfrage sinken sollte. „Momentan merken wir davon jedoch nichts. Wir haben heute so viele Aufträge wie noch nie.“ Neben BMW und Porsche arbeiten sie seit neustem auch für die Edelmarke Rolls Royce.

Auch ansonsten ist die Arbeit in der Automatisation nicht immer einfach. „Da man den Firmen seine Ideen liefert, besteht auch immer die Gefahr des Gedankendiebstahl oder das Duplikate gebaut werden“. Auch die Kalkulation der Preise gestalten sich schwierig, da nur schwer abzuschätzen ist, wie Aufwändig sich die Entwicklung der Automatisation gestaltet. „Vor allem, weil der Kunde erst für ein System bezahlt, wenn es einwandfrei funktioniert. Wirklich lohnen tut es sich, wenn man weitere Aufträge vom gleichen Kunden erhält.“ Und das Glarner Unternehmen kann auf eine treue Stammkundschaft zählen. Dank ihres guten Namens erhalten sie auch zahlreiche Anfragen nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

Kleine Erfolgsgeschichte

Vor rund 27 Jahren gründete der Bruder von Thomas Marti, Jakob, zusammen mit Esajas Blumer die Firma. Dank den ersten Aufträgen durch die Firma Knobel machten sie sich einen Namen und vergrösserten sich stetig. Mit sieben Mitarbeitern arbeiteten sie ab 1996 in den Räumlichkeiten der Firma Grüninger AG in Miltödi, bis sie 2003 in den jetzigen Neubau zogen. Mittlerweile sind rund 30 Arbeiter bei der marti engineering ag beschäftig und weitere rund 10 arbeiten indirekt für das Unternehmen, in einheimischen Metallbaubetrieben, die für die Mitlödner Firma arbeiten.