Tee- oder (und) Neujahrskonzert

Das Orchester con brio bot nicht nur einen Meldodienstrauss der leichten Klassik, sondern zum Jahresschluss ein Konzert der Extraklasse.



sondern fand auch den notwendigen Kontakt zum Publikum.
sondern fand auch den notwendigen Kontakt zum Publikum.

Vieles mag eine Sache des Standpunktes sein! So auch jene Fragestellung, ob ein Neujahrskonzert am 29. Dezember terminlich 2 Tage zu früh – oder möglicherweise von den Organisatoren sogar 363 Tage zu spät terminiert worden war. Die Verantwortlichen der Gemeindestube Schwanden umschifften diese nicht ganz unbedeutende Frage über das terminliche Sein oder nicht Sein bisher recht elegant, indem man zwischen Weihnachten und Neujahr ein Tee- und nicht etwa ein eigentliches Neujahrskonzert auf die Beine stellte. Allerdings konnte ein solches Teekonzert bisher auch nur dann ins Programm aufgenommen werden, wenn die Weihnachts- und Neujahrstage nicht auf ein Wochenende fielen und der fragliche Sonntag vom Datum her gesehen somit günstig zwischen diese beiden wichtigen «Feiertagsetappen» zu liegen kam. Nun, im zu Ende gehenden Jahr 2013 war diese konzertorganisatorische Konstellation optimal, was zwar im Jahr 2014 nochmals der Fall sein dürfte. Wegen der Problematik, ob man vereinsintern zukünftig zwischen zwei so wichtigen Feiertagsabschnitten weiterhin genügend helfende Leute rekrutieren kann, wird das zwischenzeitlich schon fast zur Tradition gewordene Teekonzert und dessen Durchführung zum Jahresschluss aber dennoch infrage gestellt.

Von Brahms bis Strauss

Um solche Fragen brauchten sich die zahlreich erschienenen Besucher des Teekonzertes, welches am Sonntag, 29. Dezember 2013, in der Zeit von 17.00 bis 19.00 Uhr, im Saal vom Gemeindezentrum in Schwanden konzertant über die Bühne ging, allerdings nicht zu kümmern. Das im Glarnerland recht bekannte und grössenmässig immerhin rund 50-köpfige Orchester con brio wusste jedenfalls auf der ganzen Linie zu begeistern. Einerseits durch die hohe Qualität des unter der Leitung von Mathias Elmer aufspielenden Klangkörpers, andererseits mit dem gebotenen Programm, welches von Johannes Brahms «Ungarischen Tänzen» bis hin zu wienerisch typischen Johann Strauss (Sohn) Melodien reichte. Aber auch Werke von Alfons Czibulka, Carl Maria von Weber, Georges Bizet, Josef Strauss und Jospeh Lanner standen auf dem Konzertprogramm. Dazu schenkten die Kommissionsmitglieder der Gemeindestube Schwanden fast endlos Tee verschiedenster Provenienz aus, ohne dass dabei – und das war die Kunst der Sache – durch Geschirrgeklapper das schwungvolle Konzert als solches gestört worden wäre. Die orchestrale Zugabe in der Art des gleichzeitig als «Rausschmeisser» bekannten Radetzky-Marsches, natürlich komponiert von Johann Strauss (Vater), machte letztlich die Sache mehr als nur klar: Das Teekonzert war eindeutig ein Neujahrskonzert, einfach ohne Champagner, dem König der Weine, wie die Wiener diesem vergorenen Saft zu pflegen sagen, dafür umso mehr mit dem bereits erwähnten Heissgetränk. Passend zur Jahreszeit und erfolgreich war das Konzert allemal – und genau darum sollte man sich bei den Gemeindestubenmachern nochmals gut überlegen, ob das Teekonzert 2013 tatsächlich das letzte dieser Art zwischen Weihnachten und Neujahr gewesen war.