Martin Zimmermann, Vizepräsident der Kulturgesellschaft Glarus und Verantwortlicher des Ressorts Musik, begrüsste die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer in der reformierten Kirche Ennenda, einem Raum, der über eine hervorragende Akustik verfügt und unlängst bemerkenswert sorgsam restauriert worden ist.
Dem international bekannten Tetzlaff-Quartett, seit über 30 Jahren bestehend, gehören Christian und Tanja Tetzlaff, Hanna Weinmeister und Elisabeth Kufferath an.
Es wurden Kompositionen von Ludwig van Beethoven, 1770–1827 (Streichquartett Nr. 14, cis-Moll); Jörg Widmann, *1973 (Choralquartett, 2003) und Johannes Brahms,1833–1897 (Streichquartett Nr. 2, a-Moll) gespielt, in hervorragender Abgestimmtheit und interpretatorischem Reichtum der erfüllendsten Art ausgedrückt..
Man konnte sich der herrlichen Fülle richtiggehend hingeben, den Klängen lauschen, die riesige Sicherheit und Spielfreude des Quartetts in sich aufnehmen. Staunend und mit Bewunderung durfte gar vieles mitvollzogen werden. Das Staunen galt der spielgebundenen Vielfalt, Bewunderung wuchs beim Hinhören, dem Mitverfolgen der riesigen gegenseitigen Abgestimmtheit und dem gestalterischen Reichtum, der einzigartig reichhaltig war. Zuweilen war es innig, verhalten, dann wieder ungemein klangstark, rufend, geniessend, dahinträumend. So viele Gefühle lösten sich ab, führten zu einer wertvollen, attraktiven Gesamtheit. In dieser Vermischung von ungemein Elegantem, zuweilen in sich Ruhendem, dem Verharren, dann wieder hurtig Enteilendem war eine erfüllende Vielfalt.
Das Choralquartett von Jörg Widmann ist – mit Bezug auf den begrüssenswert ausdeutenden Text im Programm – eng mit der Kreuzigungsgeschichte Jesu Christi verbunden. Man vermeint die kratzende, schmerzende Haut des Kreuzträgers herauszuhören, viel Stille und Klagen zu vernehmen, Licht und verhaltenen Trost zu spüren.
Die Reichhaltigkeit und der hohe gestalterische Reichtum wurde mit verdient langem, anerkennendem Beifall derart verdankt, dass eine Zugabe erfolgt, dass man sich nochmals richtiggehend verwöhnen lassen durfte.