Nach drei Jahren Projektarbeit am geplanten Hochwasserschutz für das Gebiet Runsen Ennetlinth in Linthal, bekommen die betroffenen Anwohner/-innen die erste Information dazu im September 2021 – zwei Monate bevor die Gemeindeversammlung darüber befinden soll. Die restliche Linthaler Bevölkerung wurde gar nicht informiert.
Es ist eine Zumutung, dass nicht mit offenen Karten gespielt wird:
- späte und selektive Information
- kleine, kaum lesbare Pläne per Post
- es sind unterschiedliche Pläne im Umlauf (z.B. die zugestellten Pläne per Post und die im Memorial sind nicht identisch und auch nicht datiert)
- es wurde keine Zweitmeinung zum Projekt eingeholt
- die Bedenken, Einwände und Vorschläge der Anwohner/-innen, die während des Informationsabends geäussert wurden, wurden ignoriert und nicht einmal protokolliert.
Stattdessen wird den Betroffenen gedroht, dass sie selbst für einen Objektschutz sorgen müssen, wenn das Projekt nicht so gebaut wird, wie vorgestellt. Dies, natürlich, zu weitaus höheren Kosten. Die Eigentümer/-innen haben jedoch noch nicht einmal die tatsächliche Kostenberechnung bekommen, die auf ihr Grundstück/ihre Liegenschaft zutrifft.
Eine Begehung des betroffenen Geländes zeigt, wie unverhältnismässig das vorgestellte Projekt ist!
Selbstverständlich muss für den Hochwasserschutz gesorgt werden. Aber wenn Jahre lang an der bestehenden Infrastruktur kein Unterhalt getätigt wird, ist die Lösung nicht, dass man den ganzen Landwirtschaftsboden auf den Kopf stellt und 3 Meter hohe Dämme inmitten der grünen Wiesen errichtet. Selbst wenn diese keine steilen Flanken hätten, die enorme Höhe bleibt. Das vorgeschlagene Projekt ist ein sehr teurer, unnötiger Eingriff ins Landschaftsbild.
Statt dem Bau dieser Dämme sollten die bestehenden Sammler ausgeräumt, und, wo nötig erweitert werden – alles aber im Wald oder am Waldrand, so, dass der wertvolle, bewirtschaftbare Boden in Linthal auch gut bewirtschaftbar bleibt und die Natur nicht völlig verunstaltet wird.
Eine nochmalige Überarbeitung des Projektes unter Einbezug der finanziell mitbeteiligten Grundeigentümer/-innen ist dringend erforderlich.