Theater Glarus setzt auf «Frauen-Power» auf der Bühne

Die Hauptversammlung des Theater Glarus schaut auf ein Jahr voller Events zurück und präsentiert im laufenden Jahr ein exquisites «Frauenstück» auf der Bühne. Im kommenden Jahr wird der Verein einmal mehr «grosse Glarner Geschichte» aufleben lassen.



Sieben von den acht Schauspielerinnen. (Bild: m.siebert)
Sieben von den acht Schauspielerinnen. (Bild: m.siebert)

Niklaus Seliner führte gewohnt sachlich, speditiv und mit viel Humor durch die 93. Hauptversammlung des Theater Glarus. Dem Verein gehören aktuell 82 Mitglieder und 3 Hospitanten an. Die Versammlung präsentiert einen gesunden Finanzausweis, reibungslose Arbeitsabläufe und grosse Nachfrage am Geschehen des Theaters – dies weit über die Region hinaus. Dafür erhalten Vorstand und alle Mitwirkenden, welche von April bis Dezember vor, auf und hinter der Bühne tätig sind, grossen Dank. Der Vorstand wurde in globo für die nächsten zwei Amtsjahre bestätigt, kündigt jedoch jetzt schon auf die HV 2018 einen Wechsel im Präsidium und Sponsoring an.

Das Jahr 2015 erzielte viel Ruhm


Das Jahr 2015 war durch eine lange Liste von kulturellen Höhenflügen geprägt. Im Zentrum die 11 Aufführungen von «Underwägs» nach dem Drehbuch von Hans Stalder. Die Vorstellungen waren meist ausverkauft oder mindestens sehr gut besetzt. Die intensiven Proben vom April bis Ende Oktober fanden unter der Regie von Jeannot Hunziker statt. Hunziker hat es verstanden, das Vertrauen der Schauspieler ab der ersten Probe zu gewinnen, was Garant für die glanzvollen schauspielerischen Leistungen der Darsteller war. Die Inszenierung des bekannten Berner Stücks «Underwägs» wurde durch den Regisseur mit einem Vokalensemble ad hoc erweitert, welches jeweils die szenischen Übergänge durch thematischen und wohlklingenden Gesang überbrückte. Jeannot Hunziker hatte dafür in David Kobelt den musikalischen Leiter und die Persönlichkeit gefunden, mit der er lustvoll gegenseitige Inspiration pflegte und künstlerisch umsetzen konnte. So war denn auch der Drehbuchautor Hans Stalder, der zur Aufführung nach Glarus gereist war, voll des Lobes und des Dankes zur Aufführung. Auch das Bühnenbild – ein Wartesaal aus den 50er-Jahren – erntete bei Stalder Bewunderung.

Die Arbeiten der Schauspieler auf diesem hohen Niveau waren sehr intensiv und zeitaufwendig. Ebenfalls viel freiwillige Zeit investierte das Budeli-Team für die Kulisse sowie alle Helfer und Helferinnen rund um das Erlebnis Theater und Theatergastronomie. Der Verein dankte dies bei allen Mitwirkenden mit auswärtigen Theaterbesuchen, einer Vereinsreise oder ungezwungenem Grillplausch und Schlussabend.

Das Jahr 2016 garantiert Komödie im Krimi


Im 2016 machen die männlichen Schauspieler mal Pause. Im Theaterstück «8 Frauen» von Robert Thomas ist auf der Bühne kein Platz für Männer. Die Rollen, welche nach einem Workshop an die Schauspielerinnen Isabella Beccarelli, Laura Diener, Angela Galli, Wilma Hauser, Sara Hegner, Rina Lampietti, Imelda Stucki und Daniela Zentner vergeben wurden, waren begehrt. Die französische Komödie verspricht viel Humor – gespickt mit Krimi und Melodrama. Die Regie führt Susanna Rosati. Aktuell werden für dieses Stück noch eine Regieassistenz und ein(e) Souffleuse/Souffleur gesucht. Und selbstverständlich: Freiwillige Helfer und Helferinnen sowie Hospitanten für die Arbeiten rund um Theater und im Gastro-Theater-Restaurant sind wie immer herzlich willkommen.

Das Jahr 2017 verspricht grosse Glarner Geschichte


2017 – da wird einmal mehr Glarner Geschichte auf die Bühne gebracht: Mit dem Stück «Die Streikglocke» schrieb der Autor und Journalist Kaspar Freuler ein Stück – welches in der Schweiz grosse Glarner Geschichte schrieb. Ausgerechnet den Arbeitern des kleinen Bergkantons Glarus gelang es vor 150 Jahren, das erste Fabrikgesetz in der Schweiz durchzubringen. Ein wichtiger Grund ist die direkte Demokratie. Die Landsgemeinde ermöglichte es den Arbeitern, ein Gesetz auszuarbeiten und anzunehmen, welches die weit verbreitete Kinderarbeit abschaffte und für Männer und Frauen die Arbeitszeit pro Tag auf zwölf Stunden beschränkte.

Für diese Inszenierung braucht es viele Theaterwillige, auch einfach Statisten, welche gerne Theaterluft schnuppern. Und: Als Regisseur konnte wieder Jeannot Hunziker gewonnen werden.

Im Theater Glarus läuft viel. Es wird fröhlich gearbeitet und wertvolle Kameradschaft gepflegt. Was immer auch Neuinteressierte für Fragen oder Wünsche haben: unter www.theater-glarus.ch steht ein Kontaktformular zur Verfügung.