Durch Improvisationen zu Schillers „Kabale und Liebe“ wurden die Schüler der Klasse 6g vom „Theaterfieber“ infiziert. Und so wuchs in ihnen der Wunsch ein grosses Theaterstück zu inszenieren. Bald hatten sie ihren Deutschlehrer, Christoph Zürrer, für das Projekt begeistert und er fand mit „Die Physiker“ das passende Stück.
Grosser freiwilliger Einsatz
Ein Theater auf die Beine zu stellen, bedeutet weit mehr als „nur“ den Text auswendig zu lernen. Das richtige Schauspielern und das Bewegen auf der Bühne muss geprobt werden, Kulissen, Requisiten und Kostüme müssen organisiert oder hergestellt werden und auch sonst gibt es an allen Ecken und Enden etwas zu tun. Mit viel Engagement und Euphorie machten sich alle Beteiligten ans Werk und investierten neben der Schule viele Stunden in das Gelingen dieses Projekts. Sogar eine ganze Woche während den Sommerferien wurde geprobt und geübt, damit am kommenden Freitag und Samstag alles rund läuft.
Am Mittwoch an der Hauptprobe konnte man deutlich sehen, dass das Projekt auf einem sehr guten Weg ist. Nur noch kleine Details mussten geändert werden und da und dort brauchte es noch ein wenig Feinschliff. Der Ablauf und der Text sitzt jedoch bei jedem schon ganz gut und auch die Sicherheit auf der Bühne haben die jungen Schauspieler bereits.
Moderner Klassiker im kalten Krieg
„Die Physiker“ ist neben „Der Besuch der alten Dame“ wohl das berühmteste Werk des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt. Mit Max Frisch gehört er sicher zu den bedeutendsten Schriftstellern, die die Schweiz je hervorgebracht hat, aber auch international sind seine Werk auch nach seinem Tod bekannt.
In seinen Werken setzt er sich immer stark auch mit seiner Zeit und der Gesellschaft auseinander. So merkt man die starken Einflüsse des Kalten Krieges und die drohende Gefahr eines Atomkrieges auch in die „Physiker“, obwohl es relativ harmlos beginnt. Der Anfang macht der Mord an einer Krankenschwester in einer noblen Irrenanstalt. Der Täter war ein Insasse, der sich für den Physiker Newton hält. Nur wenige Tage vorher hat bereits ein anderer, der sich für Einstein hält, ebenfalls eine Krankenschwester ermordet. Da die Polizei in diesen Fällen nicht eingreifen kann, verbleiben sie weiterhin in der Anstalt „Les Cerisiers“ zusammen mit dem dritten Insassen. Johann Wilhelm Möbius ist ebenfalls Physiker und befindet sich seit rund zehn Jahren in der Anstalt, weil im König Salomon erscheint. Nach seinem Mord an der Krankenschwester Monika Stettler werden Geheimnisse gelüftet, die die ganze Menschheit bedrohen könnten und es stellt sich die Frage, wer tatsächlich verrückt ist.
Mit „Die Physiker“ hat sich die Klasse 6g an ein ambitioniertes Werk und einen modernen Theaterklassiker gewagt. Dank ihrem Einsatz und Willen verspricht ihre Inszenierung einen eindrücklichen Theaterabend.
Die Physiker
17./18. August 20.00 Uhr
Aula der Kantonsschule Glarus
Eintritt frei
