«Wir befinden uns in einer interessanten Phase der Agrarpolitik», so der Präsident Richi Bamert bei seiner Begrüssung von Laura Spring, Co-Verantwortliche Politik bei Bio Suisse. Ebenfalls begrüsste er Martin Harder, Co-Präsident von Bio Ostschweiz sowie Simon Raguth Tscharner von bio inspecta und Fritz Waldvogel vom Glarner Bauernverband. Auch Hanspeter Kürschner von der Bio-Maismühle Landolt in Näfels war unter den Versammlungsteilnehmern. Er informierte die Bio-Bauern über die Suche nach einem Standort für ein Kleinbiogaskraftwerk sowie Anbaumöglichkeiten für Glarner Hafer mit der Bitte sich bei Interesse zu melden.
Glarner neu im Vorstand
Diskussionslos wurden die Traktanden abgearbeitet und dem Vorstand Entlastung erteilt. Die Mitgliederbeiträge wurden bei CHF 50 für Produzenten und CHF 40 für Konsumenten bei einem gleichbleibenden Mitgliederstand belassen.
Nach neun Jahren tritt Sandra Hefti aus Mitlödi aus dem Vorstand zurück. «Herzlichen Dank für die treue Vorstandsarbeit und zuverlässige Protokollführung», blickt der Präsident, welcher ein Jahr vor Sandra in den Vorstand kam, zurück. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir mit Thomas Glarner jemand gefunden haben, der das Amt übernimmt», so Bamert zum Vorschlag des Vorstandes der einstimmig angenommen wird. Der dreifache Vater Thomas Glarner aus Linthal führt einen Milchwirtschaftsbetrieb mit Aufzucht und betreibt in den Wintermonaten den Skilift Loh in Hätzingen.
Vorstandsentschädigung
Zu reden gab ein Antrag aus dem Vorjahr von Walter Schnyder zur Erhöhung der Vorstandsentschädigung. Einstimmigkeit herrschte bei der Annahme des Antrages jedoch nicht mehr bei der ausgearbeiteten Variante des Vorstandes. Dieser beinhaltete weniger Pauschal- dafür Entschädigung nach Aufwand. Hannes Hefti stellt den Antrag auf Überarbeitung der Entschädigungen sowie allenfalls einer Erstellung eines Spesenreglements, welches auch für Mitglieder gilt. Mit mehr Stimmen an den Rückweisungsantrag von Hefti übernimmt der Vorstand die Aufgabe auf die nächste HV eine neue Variante der Entschädigung für den Vorstand zu erarbeiten.
Abenteuerliche Ideen
Laura Spring informierte als CO-Verantwortliche Politik im Namen von Bio Suisse über die Agrarpolitik. «Zum Stand der Diskussionen zur AP 30+ gehört der Einbezug der ganzen Wertschöpfungskette inkl. Detailhandel, was momentan zu gelingen scheint», macht Spring Mut. Gute Rahmenbedingen für Bio-Betriebe sicherstellen, positive Marktdynamik sowie Allianzen mit anderen Organisationen suchen und pflegen gehören zu den konkreten Zielen von Bio-Suisse. «Es gab zum Teil aus meiner Sicht abenteuerliche Ideen das Direktzahlungssystem umzukrempeln», so Spring. Dies konnte gebremst werden mit dem Ziel, dass es gerade in der Berglandwirtschaft auch um Stabilität gehe. Gleichzeitig werde versucht die Wertschöpfung zu verbessern. Eine Verbesserung des Grenzschutzes gerade für pflanzliche Produkte sowie die Verkäsungszulage seien weitere Themen. «Es darf keine Mittelkürzungen bei Direktzahlungen im Berggebiet geben, dies wäre für die dort schon am tiefsten Einkommen nicht tragbar», führt Laura Spring aus. Zum Ziel der administrativen Vereinfachung hingegen seien die Fortschritte überschaubar, da in den Fachgruppen dadurch Zahlungskürzungen befürchtet werden.
So gaben auch an der Versammlung die zahlreichen Kontrollen und nicht überall für alle Bauern ersichtlichen Nutzen zu reden. Ebenso wünscht man sich aus den Mitgliederkreisen eine Reaktion von Bio-Suisse zum Thema Kälberimpfung.
DV-Anträge
Der Antrag mit den zwanzig festgelegten strategischen Zielen zu Handen der Delegiertenversammlung wurde angenommen. «Es sind sehr gute Absichten von Bio-Suisse, sie wollen einen Mehrwert für Biobetriebe generieren und Vereinfachungen schaffen», so Bamert. Klar abgelehnt wurde hingegen ein weiterer Antrag an die DV zum Verbot von stationären, fossil betriebenen Maschinen auf Knospe-Betrieben.