«Total vitale Projekttage» gefielen

«Total vital» hiess das Motto der diesjährigen Projekttage an der Kaufmännischen Berufsfachschule (KBS) Glarus, organisiert vom kirchlichen Sozialdienst «help-point» und Lehrkräften. Rund 120 Lernende machten mit.



Ursula Tolle
Ursula Tolle

Es ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. Bei der Stadtkirche Glarus haben sich nach dem Mittag knapp 20 junge Frauen versammelt, um den letzten Teil des Workshops «Wellbeing» zu absolvieren. In einem Postenlauf geht es um die Beantwortung von Ernährungsfragen. Zum Beispiel: «Wie viele Würfelzucker enthält ein Pepsi Cola? Und wie viele ein Joghurt?» Zwölf und sieben lauten die richtigen Antworten, die Lernenden sind nah dran. Ursula Tolle, die Leiterin des von der Reformierten Landeskirche ins Leben gerufenen Sozialdienstes «help-point», bespricht nach der Gruppenarbeit die zehn Posten nochmals in aller Ruhe. Unterstützt wird sie dabei von KBS-Lehrerin Regula Schweizer.

«Zum ersten Mal ein Birchermüesli gegessen»

Angefangen hat der Workshop am Morgen mit Fussreflexzonenmassage und Wassertreten (Kneippen) in der Linth beim Pfadiheim im Uschenriet. Danach gestalten die Teilnehmerinnen Bilder aus Naturmaterialien. Im reformierten Kirchgemeindehaus Glarus geht es um die «total vitale Ernährung» – das Mittagessen, bestehend aus einem Birchermüesli, Vollkornbrot und Pfefferminztee, wird selber zubereitet. Nach einem Entspannungsteil folgt der Postenlauf zum Abschluss.

Was nehmen die Lernenden mit aus dem Workshop? Einige «Blitzlichter»: «Ich fühle mich satt, obwohl ich nicht so viel gegessen habe», «Entspannung», «Kneippen», «Joga», «ich habe zum ersten Mal ein Birchermüesli gegessen» usw. Ursula Tolle lobt sie für das gute Mitmachen: «Es hat Spass gemacht, mit euch den Tag zu verbringen.» Nach einem süssen Schlusspunkt geht es schliesslich Richtung Zaunschulhaus, um die (allenfalls weniger süssen?) Zeugnisse abzuholen.

Sich selber Sorge tragen

«Wellbeing» ist einer von sieben ganztägigen Workshops, die sich die Lernenden nach Inputs zu Ernährung, Bewegung und Entspannung selber ausgedacht haben. Rodeln in Filzbach, Selbstverteidigung, Wanderung ins Klöntal, Tanzen, Adrenalin pur (Klettern in der lintharena sgu) und gesundes Kochen lauten die anderen gewählten Angebote. «So haben sie sich intensiver mit der Thematik auseinander gesetzt», erklärt Ursula Tolle, welche die beiden Projekttage unter dem Motto «total vital» wiederum gemeinsam mit Lehrkräften organisiert hat. Es geht darum, den Lernenden aufzuzeigen, wie sie zu sich selber Sorge tragen können, aber vor allem auch um praktische Erfahrungen. «Ich habe heute nicht viel Neues gelernt, aber es war gut, selber etwas tun zu können», meint eine Teilnehmerin. Eine andere findet die Durchmischung der Klassen sehr gut: «Das fördert das Sozialverhalten.»

Überhaupt sind die Rückmeldungen durchwegs positiv. Trotzdem wird nach drei Durchführungen nun das Konzept überprüft: «Vielleicht machen wir nächstes Jahr etwas ganz anderes», verrät die «help-point»-Leiterin nach den zwei intensiven Tagen