«Tour de Gwärb»-Betriebe aus Glarus Nord öffnen ihre Tore

Das Gewerbe Glarus Nord öffnete am Samstag, 10. September, ihre Tore für Oberstufenschüler und deren Eltern.

Eine Berufswahl zu treffen ist in jungen Jahren bestimmt nicht einfach. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Deshalb öffneten an diesem Samstag viele Betriebe aus Glarus Nord ihre Tore, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ungezwungen hinter verschiedene Berufe zu sehen, Fragen zu stellen und sich ein Bild vor Ort zu machen.

 



Das Gewerbe Glarus Nord öffnete am Samstag 10. Sept ihre Tore. Eindrücke vom Besuch bei verschiedenen Firmen von Martin C. Mächler. Hier bei Elektro Zweifel.
Das Gewerbe Glarus Nord öffnete am Samstag 10. Sept ihre Tore. Eindrücke vom Besuch bei verschiedenen Firmen von Martin C. Mächler. Hier bei Elektro Zweifel.

Meine erste Station war der Elektro-Betrieb Zweifel in Niederurnen. Dort traf ich Noël, er ist in der zweiten Sekundarstufe, weiss aber jetzt schon, dass er Elektriker werden will. Das freute natürlich den Firmeninhaber Markus Zweifel. «In unserem Beruf ist es nicht einfach geeignete Lehrlinge zu finden. Nebst einer soliden Schulausbildung braucht es auch viel handwerkliches Geschick. Ich kenne Noël und bin überzeugt, dass er es schaffen wird, ein guter Elektriker zu werden.»

Im Gartencenter Grünenfelder begegnete ich Valeria, sie ist im dritten Lehrjahr als Floristin. Ich fragte sie, was an ihrem Beruf toll ist. «Ich arbeite sehr gerne mit Blumen, da kann ich meine Kreativität voll ausleben. Ich mag auch den Kontakt mit Kunden sehr. Mein Ziel ist es immer den Kunden glücklich zu machen. Sei es mit einem schönen Blumenstrauss oder einem Gesteck. Viel Freude bereitet mir auch das Dekorieren von Hochzeiten oder Restaurants.» Ich fragte Valeria, wie viele Blumen sie kennen muss. «Es sind etwa 400 verschiedene Arten. Von denen müssen wir natürlich auch die Namen kennen. Die deutschen und die lateinischen.»

Meine nächste Station war der Schlosser-Betrieb von Andreas Hefti in Oberurnen. Ich traf ihn in seinem Büro und wollte wissen, ob schon einige Interessenten vor Ort waren. «Leider nicht, es ist auch sehr schwierig vorauszusagen, ob und wie viele kommen werden.» Er meinte genau auch wie Markus Zweifel: «Heutzutage will sich keiner mehr schmutzige Hände holen. Unser Beruf ist anstrengend und manchmal etwas laut. Schlosser ist ein sehr kreativer Beruf. Er hat sich gegenüber früher stark verändert. Wir bauen unter anderem Fassaden, Fenster, Balkonverkleidungen aus Glas. Das sind nur einige unserer Arbeiten.» Schmunzelnd fügte er noch hinzu, «und nebenbei verdient man auch gut als Schlosser.» Ich möchte noch einige Fotos machen und begeben uns hinunter in den Betrieb. Und in der Zwischenzeit hat sich eine Schar Interessierter eingefunden. Das freute Andreas Hefti und führte die Gruppe durch seine Schlosserei.

Mein letzter Stopp war die glaroform in Näfels. Die meisten von uns sind schon einmal an dem Gebäude in Näfels, auf dem Zubringer zur Autobahn. vorbeigefahren. Auch ich kannte die Firma, wusste aber nicht genau was dahintersteckt. Das Familienunternehmen stellt modernste Spritzgiesswerkzeuge her. Sie bilden Konstrukteure und Polymechaniker aus. Ein Mitarbeiter zeigt mir auf einem Rundgang die Firma. Modernste Maschinen, auf denen die Werkzeuge hergestellt werden, stehen in den Hallen. «Auch wenn hier fast alles voll automatisiert ist, muss man sehr exakt arbeiten. Wir stellen Werkzeuge für die Verpackung für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie und Pflanzentöpfe her. Vermutlich hat jeder von uns schon einmal eine Verpackung der glaroform in der Hand gehabt.» Auch in dieser Firma sind schon einige Jugendliche vorbeigekommen. Das Interesse scheint vorhanden zu sein.

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Gewerben und Betrieben, die ich besuchen konnte. In meinen Gesprächen mit den Betriebsinhabern kristallisiert sich aber heraus, dass die Hoffnung besteht, dass sich durch diese Tour de Gwärb wieder mehr Jugendliche für eine solide Berufsausbildung, vor allem im Handwerk, entscheiden.

Diese Tour de Gwärb, an der sich über 22 Firmen und Betriebe aus Glarus Nord beteiligten, ist eine sehr sinnvolle Sache. Gibt es doch den künftigen Schulabgängern eine gute Möglichkeit, hinter viele verschiedene Berufe zu schauen und sich vielleicht für eine Schnupperlehre anzumelden. Sollte es viele positive Rückmeldungen geben, wird dieser Anlass ein- oder mehrere Male im Jahr wiederholt.