Touristisches Potenzial erkannt und realisiert

Die am letzten Freitag feierlich eröffnete Brunnenbergbahn ist neu nicht mehr nur eine Betriebsbahn, sondern befördert Touristen in die schöne Region rund um den Oberblegisee. Möglich war dies vor allem durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Technischen Betrieben Glarus (tb.glarus) und der Gemeinde Glarus Süd.



Touristisches Potenzial erkannt und realisiert

«Uns wurde schnell klar, dass die einmalige Landschaft oberhalb von Luchsingen eine grossartige touristische Chancen bietet», begann Reto Frey, Verwaltungsratspräsident der tb.glarus, die Eröffnungsfeier der neuen Brunnenbergbahn bei der Bergstation. Eigentlich hätte die bisher vor allem für den Betrieb verwendete Bahn nur in diesem Rahmen saniert werden müssen. Da aber diese Arbeiten sowieso anstanden, entstand der Gedanke, die Bahn so umzubauen, dass sie auch für Touristen offenstehen kann. «Da dies aber zu deutlich höheren Kosten führte, suchten wir das Gespräch mit der Standortgemeinde Glarus Süd. Und diese Gespräche verliefen sehr positiv.» Das konnte auch der Gemeindepräsident Thomas Hefti bestätigen. «Aber vor allem die Bestätigung des Kredits von der Gemeindeversammlung ist ein grosses Zeichen. Die Bevölkerung von Glarus Süd steht hinter der Brunnenbergbahn.»

Aufwertung der Region


Die Bahn eröffnet damit aber nicht nur einen direkten Weg zum sagenumwobenen Oberblegiesee, sondern fügt sich ideal in das Angebot von Linthal und Braunwald ein. Dies bezeugte auch Stefan Trümpi Althaus, Mitglied des Verwaltungsrates der Sportbahnen Braunwald. «Der Sommer wird für Betriebe wie die unseren immer wichtiger für die Existenzsicherung. Bereits jetzt konnten wir mit der Brunnenbergbahn drei neue attraktive Angebote lancieren.» Darunter fällt auch ein Rundreisebillet, welches neben der Brunnenbergbahn, die Sportbahnen Braunwald sowie die Standseilbahn, aber auch die SBB mit einbezieht.

Von der Armee zur Kompaktbahn

In die Geschichte der Brunnenbergbahn blickt dagegen Martin Zopfi, Geschäftsführer der tb.glarus. Schon seit alten Zeiten wurde das Wasser ob Luchsingen genutzt, so im 19. Jahrhundert für erste Fabriken. Nachdem diese aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingingen, sprangen die Werkbetriebe Glarus in die Bresche. In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts errichteten sie ein Wasserkraftwerk samt Stausee. «Aus diesem Grund brauchte es 1948 eine Seilbahn.» Diese stammte von der Armee, wo sie im Zweiten Weltkrieg für Festungsbauten gebraucht wurde. Nach dem Rückblick bat Zopfi die Maschinisten und Mechaniker auf die Bühne, wo er ihnen für die langjährige Arbeit und den grossen Einsatz dankte. Er wies aber mit einem Schmunzeln auch darauf hin, dass sie nun auch stärker als Touristiker gefordert sein werden.

Arno Inauen, von Inauen Schätti AG, welche die gesamten Arbeiten unter sich führten, zeigte sich stolz auf das, was hier in nur fünf Monaten realisiert werden konnte. Dabei handelt es sich um eine Kompaktseilbahn, ein Konzept, welches das lokale Unternehmen selber entwickelte. Sie zeichnet sich durch eine modulare Bauweise aus, welche sich beim Erstellen und beim Unterhalt durch geringere Kosten auszeichnet. «Für uns ist es sehr erfreulich, dass wir mit der Brunnenbergbahn und der Aeugstenbahn gleich zwei Anschauungsexemplare unmittelbar vor der Haustüre haben.» Das Konzept habe nämlich auf der ganzen Welt für Aufsehen gesorgt. Interessenten aus den USA oder aus Asien haben sich hier ein eindrückliches Bild der Kompaktseilbahn machen können.

Die Feier für Angestellte und geladene Gäste wurde durch Auftritte von «Alpenland Sepp», «Kliby und Caroline» und dem «Trio Gmüetlich» sowie einem feinen Nachtessen würdig umrahmt. Am Samstag stand die Bahn dann am Tag der offenen Tür für alle IntereArtikelsseierten und der gesamten Bevölkerung offen.