Trinkwassergewinnung in schwierigen Lagen

Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit • Lebensmittelbetriebe wie Alpkäsereien oder Bergrestaurants ausserhalb der Bauzone sind oft nicht an die kommunale Trinkwasserversorgung angeschlossen. In diesem Fall müssen sie selbst dafür sorgen, eine Trinkwasserversorgungsanlage nach dem Stand der Technik einzurichten und zu betreiben. Bei einer im Sommer 2020 durchgeführten Kontrolle privater Trinkwasserversorgungsanlagen in Graubünden und Glarus wurden Mängel festgestellt.



Mangelhafter Quellschacht (• Foto: ALT)
Mangelhafter Quellschacht (• Foto: ALT)

Im Zeitraum vom 19. Juni bis 15. September 2020 wurden von den Lebensmittelkontrolleuren des Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit 23 Trinkwasserversorgungen in Graubünden und Glarus überprüft, die von 15 Alpkäsereien, sieben Bergrestaurants und einer SAC-Hütte betrieben werden. Die Anlagen befinden sich grösstenteils in alpinem Gebiet. Das bringt grosse Herausforderungen an eine hygienische Trinkwassergewinnung, -speicherung und -beförderung mit sich, da der Untergrund zumeist felsig, die Überdeckung gering und die Wasservorkommen bescheiden sind. Trotzdem muss auch unter erschwerten Bedingungen einwandfreies Trinkwasser für die Produktion von Lebensmittel bereitgestellt werden.

Die Trinkwasserversorgungen von drei Restaurants, einer Alpkäserei und der SAC-Hütte wiesen keine Mängel auf. Bei 18 Anlagen zeigte sich indessen, dass eine gezielte Kontrolle nötig war. Die häufigsten Mängel betrafen undichte Brunnenstuben, ungesicherte, bodenebene Einstiegsdeckel, rostige Armaturen, fehlenden Schutz vor dem Eindringen von Insekten und Amphibien sowie einen nicht ausreichenden Quellschutz vor weidendem Vieh. Dem Unterhalt der Anlagen wurde offensichtlich zu wenig Beachtung geschenkt.

Die Betreiber wurden aufgefordert, ihrer Selbstkontrolle der Wartung und des Unterhalts der Anlagen besser nachzukommen und die baulichen Mängel zu beseitigen.