Trockenheit führt im 2016 zu unterdurchschnittlicher Energieproduktion

Der Kanton Glarus produziert im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Elektrizität, wie er verbraucht. 2016 lag die Produktion wegen der trockenen zweiten Jahreshälfte jedoch unter dem Durchschnitt.



Das Trinkwasserkraftwerk Soolsteg der Gemeinde Glarus Süd wurde 2016 neu in Betrieb genommen. (Bild: Abteilung Umweltschutz und Energie)
Das Trinkwasserkraftwerk Soolsteg der Gemeinde Glarus Süd wurde 2016 neu in Betrieb genommen. (Bild: Abteilung Umweltschutz und Energie)

Die Netto-Produktion an Elektrizität ohne Pumpbetrieb betrug 2016 total 901 Gigawattstunden (GWh). Die Wasserkraft steuerte dazu 812 GWh bei. Gegenüber dem Vorjahr (845 GWh) nahm die Netto-Produktion zwar um 6,5 Prozent zu. Der Mittelwert der Jahre 2000 bis 2016 liegt aber mit 940 GWh deutlich höher. Der Elektrizitätsverbrauch im Kanton Glarus beträgt demgegenüber 330 GWh pro Jahr.

Die unterdurchschnittliche Elektrizitätsproduktion ist vor allem auf die relativ geringen Niederschläge in der zweiten Jahreshälfte 2016 und auf baustellenbedingte Unterbrüche bei einzelnen Kraftwerken zurückzuführen. Die zweite Jahreshälfte 2016 gehörte zu den trockensten Perioden der letzten 20 Jahre. Dies führte zu einer geringeren Wasserführung der Bäche und Flüsse, was sich in einer tieferen Produktion ausdrückte.

Mehr Strom aus der KVA und der Fotovoltaik

Die Elektrizitätsproduktion der Kehrichtverbrennungsanlage Niederurnen (KVA Linth) lag mit 81,3 GWh hingegen leicht über dem Wert des Vorjahres (80 GWh), während jene der Kläranlage Glarnerland wie im Vorjahr knapp 2 GWh betrug.

Auch die Fotovoltaik lieferte 2016 mehr Strom als im Vorjahr: Es wurden wiederum viele Anlagen mit einer summierten jährlichen Produktionsmenge von etwa 1 GWh (neue totale Produktion: knapp 6 GWh) in Betrieb genommen. Es ist ein Trend zu grösseren Anlagen festzustellen. Die Fotovoltaik erfreut sich damit im Kanton Glarus einer andauernden Beliebtheit. In den Ortschaften Bilten, Näfels, Mollis, Mitlödi, Schwanden und Braunwald wird am meisten Sonnenstrom produziert.

Neue Wasserkraftwerke in Betrieb genommen


Im Jahre 2016 wurden das Trinkwasserkraftwerk Soolsteg und das Kraftwerk Tschudibergbach/Braunwald in der Gemeinde Glarus Süd neu in Betrieb genommen. Zudem wurde die Erneuerung des Kraftwerkes Cotlan in Glarus Süd, des Kraftwerkes Holenstein I und des Trinkwasserkraftwerkes Bleiche in Glarus abgeschlossen.

Ausserdem waren 2016 neben dem Kraftwerk Pumpspeicherwerk Limmern folgende Kraftwerke im Bau: das Kraftwerk Doppelpower in Schwanden/Mitlödi, das Kraftwerk Seidendruckerei in Mitlödi, das Kraftwerk Rufi in Hätzingen, das Kraftwerk Bleichebach und das Kraftwerk Holenstein II in Glarus. Es ist zu erwarten, dass in einem Jahr mit durchschnittlichen Niederschlägen deutlich mehr Elektrizität aus den Glarner Kraftwerken produziert werden wird, als im Jahre 2016.

Die Elektrizitätsproduktion des Kantons Glarus stammte im Jahre 2016 überwiegend aus der Wasserkraft (90,1%), daneben aus der Kehrichtverbrennung (9,0%), Biogas (0,2%) und Fotovoltaik (0,7%).