Trotz Mehrverkehr stabil

Am Dienstag, 26. März, empfing die neue Medienverantwortliche Cornelia Bossart zusammen mit Oblt Anton Landolt und Oblt Rolf Gubser die Medien zur Analyse der Unfall- und der Kriminalfall-Statistik. Die Statistiken zeigen stabile Verhältnisse, in der Kriminalität sogar leicht rückläufige Zahlen.



Von links: Cornelia Bossart, Anton Landolt und Rolf Gubser. (Foto: FJ)
Von links: Cornelia Bossart, Anton Landolt und Rolf Gubser. (Foto: FJ)

Schon Anton Landolt sprach von Zahlen, die ähnlich sind wie im Vorjahr, und dies, obwohl der Fahrzeugbestand im Kanton Glarus um 1,19% auf inzwischen 37 743 Fahrzeuge zunahm und seit Corona mehr Ausflugsverkehr – besonders im Klöntal und am Obersee zu finden ist. Zugenommen haben die Unfälle mit Fussgängern von 9 auf 18 Fälle, wobei einer dieser Unfälle tödlich endete, als am 17.11.2023 ein 87-jähriger Fahrer eine 83-jährige Fussgängerin überrollte. Die Fussgängerunfälle häuften sich, so Landolt, besonders dort, wo es viel Verkehr gibt, also im Mittel- und Unterland. Mit einem Total von 103 Verletzten (Vorjahr 117) sank der Jahreswert wieder gegen die 100er-Marke. Was ebenfalls auffällt sind die wenigen Fahrradunfälle (15), obwohl der Veloverkehr im Glarnerland hoch sind. Auch mit dem E-Bike, wo schweizweit von einer Zunahme gesprochen wird, verunfallten gerade sechs Personen (Vorjahr: 7). Tödlich dagegen endete der Unfall mit einem Mountaincart in Elm und ebenso ein Motorradunfall am Klausen. Hauptursache – so Landolt – sei Unaufmerksamkeit und Ablenkung, auch der Lenkerzustand – 26 Alkoholisierte, 15 übermüdete Sekundenschläfer – gebe zu denken. Dagegen seien Drogenunfälle 2023 kein Thema gewesen.

Prävention

Nach wie vor arbeitet die Kantonspolizei präventiv – sowohl im Unterricht für Jugendliche und Velofahrer wie auch bei Informationsanlässen für Motorradfahrer. Weiter wird der Verkehr kontrolliert, auf die Geschwindigkeit, den Zustand des Fahrzeugs und jenen des Lenkers und es werden Unfallschwerpunkte durch verkehrstechnische Verbesserungen entschärft. Ein Beispiel dafür sind die Leitbaken, mit denen die Polizei bei jenen, die vom Zubringer herkommen, das falsche Auffahren auf die Autobahn verhindern will, denn es wurden dort einige «Geisterfahrer» entdeckt, welche verkehrt herum auf die A3 auffuhren.

Leichte Abnahme

In der Kriminalstatistik verzeichnet der Kanton, so Oblt Rolf Gubser, eine leichte Abnahme der Fälle um 53 auf 1644 Straftaten. Der Fünfjahresdurchschnitt liegt noch etwas tiefer, der Zehnjahresvergleich dagegen etwas höher. Die Kriminalitätslage ist als, so Gubser weiter, stabil. Erfreut zeigte er sich über die Abnahme bei den Einbrüchen, da dies das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung steigere. Die gestiegenen Fälle von häuslicher Gewalt führt er vor allem auf Alkoholkonsum zurück, was dann zu Streitigkeiten führe. Bei Gewaltstraftaten stehe die Tendenz eher auf sinkend. Die gestiegenen Fahrzeugdiebstähle würden oft auch hochpreisige Fahrräder betreffen. Präventiv setze man bei häuslicher Gewalt auf die gesamtschweizerische Kampagne. «Wir sind vor allem mit der Jugendkontaktpolizei präventiv tätig, bei der Information im Umgang mit Handy und der Warnung etwa vor Cybermobbing oder Sextortion.» Zudem mache man Einbruchsprävention und sei neu – zusammen mit Pro Senectute – auch bei der Warnung vor Enkeltrickbetrügern aktiv. Die Frage, weshalb die Staatsanwaltschaft – trotz stabiler Kriminalitätslage – plötzlich überfordert sei, konnte Gubser nicht erklären. Man gebe gleich viel Fälle in die Staatsanwaltschaft wie früher.