«Tschudi Cembalo Tage» 2008 im Schweizer Radio DRS

Das rund 240jährige Cembalo von Burckhardt Tschudi im Freulerpalast Näfels ist eines der wenigen immer noch spielbaren Instrumente des gebürtigen Glarner Instrumentenbauers. Die Tschudi Cembalo Tage im Freulerpalast Näfels sorgen dafür, dass das aussergewöhnliche Instrument als wertvoller klingender Zeitzeuge der Nachwelt erhalten bleibt. Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: Mit von der Partie sind wiederum prominente Cembalisten – und das Schweizer Radio DRS.



Robert Hill (links) und Miklos Spanyi (rechts): zu höhren an den Tschudi Cembalo Tagen im Freulerpalast (Bild: eing.)
Robert Hill (links) und Miklos Spanyi (rechts): zu höhren an den Tschudi Cembalo Tagen im Freulerpalast (Bild: eing.)

Auch dieses Jahr ist es dem Freulerpalast Näfels gelungen, weltweit berühmte Instrumentalisten ins Glarnerland zu verpflichten: Der virtuose deutsche Barockgeiger Anton Steck zusammen mit dem amerikanischen Cembalisten Robert Hill werden in einem höchst interessanten Programm erläutern, was Burckhardt Tschudi in London auf seinen eigenen Instrumenten gehört haben dürfte, und der ungarische Cembalist Miklos Spányi, der schon länger freundschaftlich mit dem Glarnerland verbunden ist, gibt einen Einblick in die reiche, empfindsame Musikwelt des Preussischen Hofs von Friedrich dem Grossen, welcher nachweislich mehrere Instrumente Tschudis besessen hat. Jeweils eine Stunde vor dem Konzert sprechen die Künstler in einem öffentlichen Gespräch über ihr Programm und das Instrument.

Klingender Zeitzeuge

Das Instrument, das der in Schwanden geborene und seinerzeit weltberühmte «Clavierbauer» Burckhardt Tschudi (1702 - 1773) in London erbaut hat, kam 1981 als Schenkung der Verlegerfamilie Tschudi in den Freulerpalast. Mit den jährlichen Konzerten auf dem historischen Cembalo sorgt das Museum des Landes Glarus – wie in den meisten Museen mit historischen Musikinstrumenten – dafür, dass das Instrument kein «totes» Museumsstück wird, sondern als lebendiges, klingendes Kunstwerk weiterlebt.

Vom Freulerpalast in alle Schweizer Haushaltungen

Die weltweit einzigartige Idee der Tschudi-Cembalo-Tage, an einem Wochenende Konzerte auf einem historischen Cembalo zu veranstalten, und die erstklassige Qualität der Konzerte zieht nicht nur interessierte Musikbesucher von weither an, sondern hat auch die Verantwortlichen des Schweizer Radios DRS so fasziniert, dass sie das Sonntagskonzert von Miklos Spányi live aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt als Konzertmitschnitt senden werden. Der Freulerpalast Näfels lädt alle Interessierten herzlich dazu ein, das Cembalo mit seinem herrlichen Klang, die hervorragenden Musiker und auch die Radioaufnahme im Festssaal des Museums ganz live zu erleben.

Samstag, 1. September 2007, 20 Uhr: Violinabend Anton Steck / Robert Hill (Cembalo);
Sonntag, 2. September 2007, 17 Uhr: Cembaloabend Miklos Spányi.
Jeweils eine Stunde vorher Konzerteinführung als öffentliches Gespräch.
Karten zu Fr. 25.--, Vorverkauf beim Freulerpalast, Tel. 055 612 13 78.

Anton Steck
wirkte als Konzertmeister bei Musica Antiqua Köln, bei den Musiciens du Louvre und bei Concerto Köln. Sein musikalischer Schwerpunkt liegt auf der Interpretation virtuoser Geigenliteratur vom Frühbarock bis hin zu Paganini. Seit 2000 ist er Professor für Barockvioline an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen.

Robert Hill
amerikanischer Cembalist, Fortepianist und Musikwissenschafter, ist Professor für historische Tasteninstrumente und Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik Freiburg, Robert Hill hat zahlreiche ausgezeichnete CDs eingespielt und war lange Zeit Continuospieler von Musica Antiqua Köln.

Miklos Spányi
hat mehrere Preise gewonnen und tritt mit Orgel, Cembalo, Clavichord, Tangentenflügel und Fortepiano wie auch als Continuospieler auf. Er hat sich vor allen Dingen auf das Werk von C. Ph. E. Bach konzentriert und spielt dessen gesamtes Tastenwerk ein.