Tüchtig, tüchtiger, ertüchtigt

Vom 6. bis zum 17. November wird der Betrieb der Braunwaldbahn unterbrochen, damit der neue Maschinenraum mit dem neuen Antrieb in Betrieb genommen und vom Bundesamt für Verkehr abgenommen werden kann. Vorgängig konnte sich die Bevölkerung am Samstag über den Stand der Arbeiten informieren.



Von links: Daniel Landolt (Post), Hanspeter Zweifel und Markus Hobi, Braunwaldbahn, Beat Bossi, Leiter Projektierung Seilbahnen Sisag AG, sowie Besuchende. (Foto: FJ)
Von links: Daniel Landolt (Post), Hanspeter Zweifel und Markus Hobi, Braunwaldbahn, Beat Bossi, Leiter Projektierung Seilbahnen Sisag AG, sowie Besuchende. (Foto: FJ)

Schon im Frühsommer begannen die umfangreichen Arbeiten zur Ertüchtigung der bestehenden Standseilbahn zwischen Linthal und Braunwald jetzt – kurz vor dem geplanten Betriebsunterbruch – gewährten Geschäftsleiter Markus Hobi und Hanspeter Zweifel, Geschäftsleitungsmitglied der Braunwaldbahn AG, sowie die beteiligten Firmen an einem strahlend schönen Herbsttag der offenen Baustelle einen Einblick in die Arbeiten. An der Bergstation konnten sich die vielen Besuchenden bei einem selbstständigen Rundgang selber davon überzeugen, wie der Neubau des Maschinenraums und die Ertüchtigung vorangeht. Geschäftsleiter Markus Hobi und Geschäftsleitungsmitglied Hanspeter Zweifel gaben bereitwillig Auskunft über dieses Projekt, welches die ÖV-Erschliessung von Braunwald für die nächsten Jahre sicherstellt.

Regierungsrat Andrea Bettiga machte von dieser Möglichkeit ebenso Gebrauch wie Gemeinderat Daniel Landolt (Glarus Nord), welcher als Postmitarbeiter die Transporte der Post während des Betriebsunterbruchs koordiniert. Denn in dieser Zeit wird die Verbindung nach Braunwald mit Helikopterflügen sichergestellt und auch die Post wird auf eine Palette verladen, die man dann hoch oder wieder hinunter fliegt. Priorität haben dabei die Braunwalder Bevölkerung, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Handwerkerinnen und Handwerker, Schülerinnen und Schüler, die jeweils Handgepäck mitführen dürfen.

Tatsächlich aber schaute man schon bei der Planung darauf, den Unterbruch möglichst kurz zu machen. Deshalb auch erstellte man einen neuen Maschinenraum, durch den das Seil – während des Baus – in den alten Raum führte. Der alte Raum wird später als Garderobe genutzt. Und am Tunnel musste man – für die grossen Räder – eigens eine Aussparung wegspitzen. Das sind nur einige der vielen Herausforderungen. Bahn und Helitransportfirma arbeiteten dabei Hand in Hand – so musste man beim Betonieren der Decke (das waren 39 Kubikmeter Beton) wegen Nebels um 9 Uhr die Flüge abbrechen und auf Bahntransport umsatteln, wo man pro Fahrt jeweils 1,5 Kubik Beton beförderte. Vorzeigestück ist neben dem Maschinenraum, wo die Steuerung jetzt auf dem modernsten Stand ist und die Maschinen erneuert werden, der Zugang für Menschen mit Beeinträchtigung an der Talstation. Neu können sie auch im Rollstuhl selbstständig vom Zug mit EuroKey bis zur Bahn gelangen. Diese macht einen kurzen Halt, um die Rollstuhlfahrenden aufzunehmen. Denn auch die SBB passt derzeit ihre Perrons an den Glarner Stationen nach dem Behindertengleichstellungsgesetz an.