UBS AG - im Fokus der Öffentlichkeit

Die UBS stand in den letzten Tagen stark im Fokus der Öffentlichkeit. Grund war eine geplante Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit den Gehältern bei einem Teil der Mitarbeiter im obersten Kaderbereich.



Der Sitz der UBS in Glarus (Bild: j.huber)
Der Sitz der UBS in Glarus (Bild: j.huber)

Dies führte teils zu heftigen Diskussionen unter der Bevölkerung. Dazu später noch einige Details. Dies war aber mit ein Grund um mit dem heutigen Geschäftstellenleiter der UBS AG Glarus, Renato Micheroli, ein Gespräch zu führen.

Fusion Bankgesellschaft und Bankverein zu UBS

Der heutige Geschäftstellenleiter der UBS AG in Glarus, Renato Micheroli, begann seine Bankenlaufbahn im Jahre 1988, nach Abschluss der Matura. Beim damaligen Bankverein in Zürich absolvierte er ein zweijähriges Mittelschulpraktikum. Dann besuchte er während zwei Jahren das Grundstudium in BWL. Da dies für ihn eine zu trockene Materie war, fand er im Jahre 1992 den Weg zurück zum Bankverein. Bis 1995 pendelte er täglich von Glarus nach Zürich zum Hauptsitz, bevor er in Glarus als Firmenkundenberater tätig war. Nach erfolgreichem Abschluss mit dem eidg. Bankfachdiplom übernahm er im Jahre 2002 die Geschäftsstellenleitung der UBS AG in Glarus. Dazwischen erfolgte im Jahre 1998 die Fusion der damaligen Bankgesellschaft und dem Bankverein zur heutigen schweizerischen Grossbank der UBS.

Auf die Frage von glarus24.ch ob diese Fusion damals bei den Glarner KundenInnen zu Schwierigkeiten führten, erklärte er: „Bei der Fusion mussten bei beiden Banken keine Mitarbeiter entlassen werden. Wir konnten mit dem gleichen Personalbestand weiterarbeiten. Der Kunde hatte auch nach der Fusion die gleichen Ansprechpartner, sodass das Vertrauen unserer Kunden immer Bestand hatte. Wir haben generell eine sehr geringe Fluktuation und die Identifikation unserer Mitarbeiter mit den Unternehmen ist sehr gross, was glücklicherweise zu einem grossen Vertrauen zwischen der UBS und unseren Kunden führt.“

Kerngeschäfte der heutigen UBS AG

Die Kerngeschäfte der UBS sind nach Aussage von Renato Micheroli nach wie vor die Finanzierung von Hypotheken, die Anlageberatung sowie der ganze Bereich KMU. Neu wird das Jugendsegment sehr stark gefördert. In die neuste Jugendkampagne hat die UBS sehr viel Geld investiert. Eine Investition in die Zukunft, welcher eine langfristige Strategie zu Grunde liegt. Die UBS wird dabei den jungen Kunden wohl eine EC Maestro Karte ausstellen, aber das Konto auf keinen Fall überziehen lassen. Die Schuldenfalle, vor allem für die Jugendlichen, ist in der heutigen Zeit leider sehr gross.

Nachdem die UBS seit 2005 nicht mehr budgetiert und sich zum Unternehmertum bekennt, sind die Entscheidungswege für die Geschäftstellenleiter, aber auch deren Mitarbeiter, viel kürzer. Es kann jedes Projekt einzeln betrachtet und darüber auch kurzfristig entschieden werden. Notwendige Investitionen werden nun nicht mehr durch das „aufgebrauchte“ Budget blockiert, sondern können von Fall zu Fall behandelt und auch bewilligt werden.

Sponsoring

Dadurch ist die Bank auch in Bezug auf Sponsoring sehr flexibel. Die UBS unterstützt Sportvereine, kulturelle Veranstaltungen und ist auch im sozialen Bereich stark engagiert. Punktuell werden auch Grossveranstaltungen aber auch kleinere Anlässe von der UBS gesponsort. Auch hier besteht durch das Unternehmertum der Bank eine grosse Flexibilität.

Kapitalerhöhung der UBS

Zum Schluss noch kurz zur eingangs erwähnten Kapitalerhöhung der UBS. Bankenintern ist dies überhaupt kein Thema. In der Filiale in Glarus hat Renato Micheroli mit seinen Mitarbeitern an der wöchentlichen Sitzung kurz darüber gesprochen. Die UBS ist ein sehr guter Arbeitgeber, mit einer sehr hohen Arbeitsplatzsicherheit. Nicht zu unterschätzen sind auch die mehr als 3 Milliarden Steuern, welche die UBS jährlich dem Fiskus abliefert. Zudem beschäftigt die UBS in der Schweiz rund 30.000 Mitarbeiter. Diese entrichten ebenfalls Steuern und sind für die Wirtschaft sehr wichtige Konsumenten. Mit den Aktien- und Optionsplänen, so Renato Micheroli, kann und wird die Identifikation des einzelnen Mitarbeiters zur Unternehmung nur gestärkt werden.

glarus24.ch dankt Renato Micheroli, einem echten „Heimwehglarner“, für das sehr offene und informative Gespräch. Er hat auch wärhrend seines Studiums und während seiner beruflichen Tätigkeit in Zürich nie einen andern Wohnsitz als Glarus gehabt. Täglich ist er von Glarus nach Zürich gependelt, damals „nota bene“ noch ohne den „Glarner Sprinter“.

Eine Bemerkung am Rande; vielen Lesern dürfte Renato Micheroli noch als wichtige Stütze und Mittelfeldstratege der ersten Mannschaft des FC Glarus in Erinnerung sein.