Über 100 Glarnerinnen und Glarner folgten dem Zeitungsaufruf im Juni dieses Jahres und meldeten dem Naturzentrum Glarnerland insgesamt 153 Begegnungen und Erlebnisse mit Igeln. Die früheste Beobachtung im 2009 ist datiert vom 13. April, die späteste vom 20. November. Vorher und nachher haben sich die stachligen Gesellen gut versteckt, denn von November bis März halten sie ihren Winterschlaf.
Stadtglarner Igel am häufigsten beobachtet
Die erfreulich hohe Anzahl Beobachtungen zeigt, dass der Igel bei uns noch regelmässig angetroffen werden kann. Er ist sowohl im Gross- und Kleintal heimisch und kommt von Glarus Nord bis Süd vor. Aus Glarus Nord stammen 60, aus Glarus und Glarus Süd 45 bzw. 47 Meldungen. Am häufigsten wurden Igel in der Umgebung der Stadt Glarus gesichtet, nämlich immerhin 35 Mal. Der Grund hierfür ist wahrscheinlich ein simpler: Glarus hat am meisten Einwohner und damit auch Beobachter. Leider wurden ab und zu auch überfahrene Tiere gemeldet. Der Strassenverkehr ist für die Igel eine der häufigsten Todesursachen. Dagegen kann man als Autofahrer aber etwas tun: bei Dämmerung und nachts vorsichtig und aufmerksam fahren.
Jedem Igel sein Garten
Oberhalb von 800 m.ü.M. wurde der stachlige Vierbeiner selten entdeckt. Dies zeigt, dass er vor allem in Nähe der Dörfer lebt. So konnten denn auch viele der Glarner Igel in Gärten beobachtet werden, sei es auf Nahrungssuche, in einen Kampf verwickelt oder auf Erkundungstour. In naturnahen, reich strukturierten Gärten und Grünanlagen finden die Tiere heutzutage einen geeigneten Lebensraum. Wichtig ist, dass dort gute Unterschlupfmöglichkeiten wie Ast- und Laubhaufen, Kompost oder einheimische Hecken und Sträucher vorhanden sind. Und da Igel Insekten fressen, bieten Blumenrasen, die viele Kleintiere anlocken, zusätzlich ein gutes Nahrungsangebot. Wer auch einmal einen Igel in seinem Garten beobachten und ihm dort ein gemütliches Zuhause einrichten möchte, kann kostenlos unter www.naturzentrumglarnerland.ch, [email protected] oder Telefon 055 622 21 82 (Dienstag und Donnerstag von 8.00 bis 12.00 Uhr) das Merkblatt „Igelfreundlicher Garten“ des Igelzentrum Zürich beziehen.
Auch in Zukunft melden
Alle diesjährigen Igelmeldungen werden nun an das Schweizer Zentrum für die Kartografie der Fauna weitergeleitet. So kann dieses Wissen über die Kantonsgrenzen hinaus genutzt werden. Damit das Vorkommen und die Verbreitung des kleinen Stacheltiers im Glarnerland weiter erfasst und mitverfolgt werden kann, wäre es schön, wenn alle ihre Igelbeobachtungen auch weiterhin dem Naturzentrum Glarnerland melden.
Über 150 stachelige Begegnungen von Glarus Nord bis Süd
Die Igel haben sich verkrochen. Mit einem dicken Fettpolster ausgerüstet liegen sie nun eingekugelt in ihren warm ausgekleideten Nestern. Erst der Frühling wird sie wieder aus ihrem Winterschlaf kitzeln. Nun kann Bilanz gezogen werden über die Publikumsaktion „Igel“ 2009 des Naturzentrum Glarnerland.
Von Glarus Nord bis Süd konnten im 2009 in Dorfnähe Igel beobachtet werden. (Bild: F. Heese Pixelio)