Die Verkehrssituation im Klöntal bei Spitzentagen war in der Vergangenheit nicht immer zufriedenstellend. Der Gemeinderat hat sich nun deshalb intensiv mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten auseinandergesetzt und ein neues Verkehrskonzept erstellt. Dieses wurde mit der Axpo abgestimmt und von der Kantonspolizei nach Rücksprache mit dem Kanton bewilligt.
Umsetzung des neuen Verkehrskonzepts ab neuer Saison
Eine klare Regelung des Ablaufs und der Zuständigkeiten, optimierte Signalisationen und Verbesserungen in der Verkehrsführung sollen dazu beitragen, unbefriedigende Verkehrssituationen im Klöntal auch zu Spitzentagen möglichst zu verhindern. Das neue Konzept sieht bei Überlastung Strassensperrungen vor und bedeutet deshalb für diejenigen, welchen der Zugang zum Klöntal verwehrt wird, den Verzicht auf einen Besuch im Klöntal per Auto. Der Gemeinderat hat deshalb bereits im November 2019 um eine Verdichtung des Fahrplans im Hochsommer auf der Linie Glarus–Klöntal gebeten. Das Ziel dahinter ist die Angebotserweiterung des öffentlichen Verkehrs und somit eine Entlastung der Strasse. Diese Verdichtung wird der Kanton mit dem Busbetreiber wohl auf die Saison 2022 hin prüfen können. Zurzeit ist die Anpassung des Fahrplans wegen eines laufenden Rechtsverfahrens nicht möglich.
Das neue Verkehrskonzept im Detail
Auf der Seite Güntlenau stellt die Gemeinde eine geordnete Parkierung sicher. Eine beschränkte Parkplatzerweiterung wird einreihig auf der Wiese neben dem Campingplatz vorgenommen. Die Verkehrsführung wird vor Ort optimiert, sodass Stau möglichst verhindert werden kann und der Zugang über den Damm bei Notsituationen für Blaulichtfahrzeuge jederzeit gewährleistet ist. Nach wie vor bestehen bleiben die Parkplätze entlang des Dammes Richtung Vorauen gegenüber dem Hotel-Restaurant Rhodannenberg. Ebenso ist der Wanderweg zwischen Damm und Brücke bei der Näggelerrunse nun durchgehend begehbar. Damit kann eine gewünschte Entflechtung der Verkehrsströme erzielt und die Sicherheit erhöht werden.
Der neue Prozessablauf sieht vor, dass die Gemeinde der Kantonspolizei meldet, wenn die Parkplätze vollständig belegt sind und ein Verkehrschaos droht. Daraufhin Seite 2/2
ordnet die Kantonspolizei die notwendige Zufahrtsbeschränkung ab Riedern an. Die Zufahrtsbeschränkung ins Klöntal wird an mehreren Stellen vorsignalisiert.
Priorität hat der Schutz der einzigartigen Landschaft des Klöntals
Das neue Verkehrskonzept ist das Resultat einer sorgfältigen Abwägung des Gemeinderates. Das Klöntal ist für die Bevölkerung ein wichtiger Naherholungsraum. Deshalb betreibt die Gemeinde seit Jahren einen grossen Aufwand, um das Klöntal sauber und intakt zu halten. Dasselbe gilt für die Axpo als Betreiberin des Kraftwerks am Löntsch. Sie hat zum Beispiel keine vertraglichen Verpflichtungen aus dem Konzessionsvertrag, weder in Bezug auf die Stauhöhe des Sees zu einem bestimmten Zeitpunkt, den Zugang für die Öffentlichkeit zum See oder den Unterhalt der Umgebung inklusive Abfallentsorgung zwischen See und Strasse. Auch sie führt Arbeiten zu ihren Lasten und im Sinne der Öffentlichkeit aus. Dem Gemeinderat ist es ein grosses Anliegen, die einzigartige Landschaft des Klöntals zu schützen und eine touristische Übernutzung zu verhindern. Ruhe und Erholung sollen für die Bevölkerung auch in Zukunft im Klöntal noch zu finden sein. Er hat deshalb bewusst auf den massiven Ausbau von Parkplätzen verzichtet, um dem seit Jahren zunehmenden Besucherandrang entgegenzuwirken.
Erwartungen für den Sommer 2020
Die Grenzen vieler Länder sind für Reisen ins Ausland weiterhin geschlossen. Ein- und Ausreisen ist nur mit einer Sondergenehmigung möglich. Gemäss Information des BAG wird sich voraussichtlich an dieser Situation über den Sommer nichts Wesentliches ändern. Es ist deshalb anzunehmen, dass diesen Sommer besonders viele Personen das Klöntal besuchen wollen. Das neue Verkehrskonzept wird sich deshalb schon im ersten Jahr der Umsetzung bewähren müssen. Ob noch weitere Schutzmassnahmen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie nötig sein werden (bspw. Abstandsvorschriften), ist Gegenstand laufender Abklärungen mit der Kantonspolizei.