Übernahmekampf um Bank Linth

Die angestrebte Übernahme der Bank Linth mit Sitz in Uznach SG durch die Glarner Kantonalbank (GLKB) zieht bereits politische Kreise: Der Präsident der SVP Glarus, Peter Rothlin, fordert den Rücktritt von Bernt Arpagaus, CEO der GLKB.



Grosses Interesse: Die geplante Übernahme der Kantonalbank sorgt für hitzige Diskussionen (Bildmontage: jhuber)
Grosses Interesse: Die geplante Übernahme der Kantonalbank sorgt für hitzige Diskussionen (Bildmontage: jhuber)

Rothlin äusserte seine Forderung am Montag gegenüber dem Regionaljournal Ostschweiz von Schweizer Radio DRS. Nach dem am Freitag öffentlich gemachten Übernahmeangebot für die Bank Linth sei Bernt Arpagaus nicht mehr tragbar, sagte der SVP-Politiker.

Die Glarner Kantonalbank bietet den Aktionären der Bank Linth einen Preis von 460 Franken pro Namenaktie. Der Verwaltungsrat der Bank Linth ist an einer Übernahme nicht interessiert; er stuft den Übernahmeversuch als unfreundlich und unattraktiv ein. Er will die Situation aufgrund des definitiven Angebots noch vertieft prüfen.

Die Bank Linth beschäftigt in 22 Filialen gut 230 Mitarbeitende. Die Bilanzsumme der grössten Ostschweizer Regionalbank beläuft sich auf 3,685 Mrd. Franken. Die Glarner Kantonalbank ist kleiner als die Bank Linth.

Stellungnahme von Willy Kamm

glarus24.ch hat nach Erhalt der sda-Meldung Willy Kamm, Vizepräsident des Bankrates der GLKB, um eine kurze Stellungnahme zu diesem doch etwas forschen Vorgehen des SVP Präsidenten des Kantons Glarus gebeten: „Es dient der Sache überhaupt nicht, wenn von allen Seiten gegen dieses Projekt geschossen wird. An der Pressekonferenz vom vergangenen Freitag im Plaza im Seedammcenter wurden die Medien über die Gründe und viele Details dieser geplanten Übernahme der Bank Lint informiert. Wir bitten nur um etwas Zeit, damit in Ruhe das weitere Vorgehen besprochen werden kann und weitere Massnahmen ergriffen werden. Die Verantwortlichen der GLKB haben diesen Schritt äusserst intensiv und sehr seriös diskutiert und eingehend besprochen, bevor sie die Öffentlichkeit informiert haben.“