Um 9 Uhr bestellen, um 11 liefern

Seit April 2006 produziert die Guma Halbfabrikate AG in

Bilten. Das Unternehmen floriert, der Rezepturen werden ständig mehr, die Leaderposition in der Schweiz bleibt: ein Medien- workshop der Glarner Handelskammer.

 



Von Béchamelsauce bis Choco Mousse: Guma-Chef Corsin Camenisch erklärt
Von Béchamelsauce bis Choco Mousse: Guma-Chef Corsin Camenisch erklärt

Der Name Guma mag Glarnern nicht gerade geläufig sein. Die Produkte jedoch, welche Erzeugnisse aus diesem Hause beinhalten, ergäben eine lange Liste. Geschäftsführer Corsin Camenisch nennt den Vorstandsmitgliedern der Glarner Handelskammer ein paar Beispiele: «Der Belag der Spinatküchlein der Migros stammt von uns; wir liefern die Masse in die Grossbäckerei Jowa, dort werden die fertigen Küchlein hergestellt.»

Oder das Betty-Bossi-Sandwich ist mit einer speziellen Füllung bestrichen, welche dafür sorgt, dass nicht die Hälfte der Mayonnaise heruntertropft. Ausserdem verhindert die Masse, dass das Brot und die Wurst Feuchtigkeit abgeben. Wünscht die Firma Bell innerhalb von drei Wochen eine neue Salatsauce aus Olivenöl und Balsamico, sind die Spezialisten von Guma ebenfalls gefragt. Camenisch: «Wir tüfteln und haben dabei völlig freie Hand.» Die Bedingung: «Wir verwenden soweit als möglich keine Emulgatoren, keine Zusatzstoffe und keine Konservierungsmittel.»

Choco Mousse und Sandwichcrème


Ob Gefriertauglichkeit, Formfestigkeit, Aufschlagfähigkeit – jedes Produkt wird so entwickelt, dass es seine genaue Funktion erfüllt. So etwa die Sauce zwischen den Teigschichten einer Fertig-Lasagne. «Sie muss wie ein Kleber wirken», erklärt der Geschäftsführer. Und schmecken soll sie selbstverständlich auch noch. Da die Produkte auf Pflanzenbasis hergestellt werden, sollen sie leichter munden und gesünder sein als viele herkömmliche Produkte.

Camenisch erzählt weiter von Cannelloni, verschiedensten Salaten, Wähen, Schwarzwäldertorten, Crèmen, welche alle von den vielen Vorteilen der Guma-Produkte profitieren. Und er verdeutlicht, wohin diese geliefert werden: an viele Altersheime und Grossbäckereien, in die Industrie und an die Grossverteiler. Dabei sind die einen Abnehmer von Schlagcrèmen oder Choco Mousse, um damit Torten und Patisserie zu produzieren oder Wähen zu backen. Die Hersteller von Fertiggerichten verwenden vor allem die Béchamel-Saucen für die verschiedensten Gerichte.

Flüssigmischung für Birchermüsli


Bei der Herstellung sind die Kosten die eine Seite, die Geschwindigkeit aber die andere. Denn die Produkte sind nur eine bestimmte Zeit haltbar. Betty-Bossi-Salate etwa müssen in den Gestellen der Geschäfte vier Tage lang verkauft werden können. Das bedeutet für das Unternehmen, dass beispielsweise um 9 eine Bestellung reinkommt und um 11 Uhr bereits geliefert werden muss. Denn der Grossverteiler hat das Angelieferte dann auch noch zu verteilen.

Eine Erfolgsgeschichte für sich sind die Birchermüsli, dessen von Guma gefertigte Sauce die Flüssigkeit der Früchte aufnimmt. «Wir fingen vor zwei, drei Jahren ganz klein an», erzählt Camenisch. Unterdessen würden pro Tag zwei bis drei Tonnen Flüssigmischung die Firma verlassen. Die Firma fühle sich wohl in Bilten, es könne auch noch expandiert werden. Jedenfalls ist die Guma in dem Urgeschäft, der Schlagcrème, führend und schweizweit ist sie die einzige Firma, die sich auf die Herstellung von flüssigen Halbfabrikaten spezialisiert hat.

Produktionsmenge 3000 Tonnen pro Jahr


Die Kernkompetenz von Guma liegt in der Produktion, Verarbeitung und dem Handel von Lebensmittel-Halbfabrikaten wie Saucen, Crèmen, Mayonnaisen, Moussen. Das Unternehmen ist heute einer der führenden Frischprodukte-Spezialisten der Schweiz. Durch die konsequente Verwendung pflanzlicher Fette in allen Produkten differenziert sich Guma deutlich von der Konkurrenz.

Bereits 1973, als die Firma von Rolf Hiltmann gegründet worden war, stand die Idee, Pflanzenfette zu verarbeiten, im Vordergrund. Der Firmengründer setzte sich damals mit Adolf Grüninger von der gleichnamigen Margarinefabrik in Mitlödi in Verbindung, um das Problem zu lösen, wie die Schlagcrème als erstes Produkt in konstanter Qualität hergestellt werden könnte. Darauf entstand eine Freundschaft; geschäftlich ist Grüninger der Hauptlieferant.

Dank dem stetigen Wachstum der Firma konnte das Sortiment laufend ausgebaut werden. Vor eineinhalb Jahren zügelte das Unternehmen von Fällanden nach Bilten. Alle zehn Mitarbeiter kamen mit; Geschäftsführer ist seit 2001 der 30-jährige Corsin Camenisch. Heute ist der Mitarbeiterbestand auf 15 angewachsen. Die jährliche Produktionsmenge beträgt 3000 Tonnen. Guma ist die Abkürzung für Gastronomie- und Molkereiartikel. (ih)
www.guma.ch

Irène Hunold Straub, Pressebeauftragte der Glarner Handelskammer.