Auf dem Areal der ehemaligen Baumschule soll der ökologische Ausgleich für die zivile Nutzung des Flugfeldes Glarus Nord/Mollis geschaffen werden. Der ökologische Ausgleich ist eine Vorgabe aus dem Umnutzungsverfahren des ehemaligen Militärflugplatzes und kann nicht innerhalb des Flugplatzperimeters sichergestellt werden. Ziel ist, den Lebensraum für Amphibien und andere Kleinsäugetiere attraktiv zu gestalten. Unmittelbar neben der ehemaligen Baumschule befindet sich im Feldbach ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung, in welchem eine breite Anzahl verschiedener Amphibienarten vorkommt. Diese Amphibienarten stehen mit grosser Mehrheit auf der roten Liste gefährdeter Arten. Ebenso ist in diesem Gebiet eine reiche Fledermausfauna anzutreffen. Im gleichen Areal soll auch der überregionale Wildtierkorridor «Netstal» realisiert werden. Damit soll den Wildtieren ein hindernisfreies und sicheres Passieren der Talebene mit ausreichenden Deckungsmöglichkeiten ermöglicht werden. Dazu entstehen in diesem Gebiet Trittsteinelemente. Gleichzeitig sind im Flugplatzgebiet Hecken zur Führung der Wildtiere geplant.
Umfangreiche Vorarbeiten und Massnahmen
Derzeit laufen im nördlichen Teil der ehemaligen Baumschule verschiedene Arbeiten: In der ersten Phase wurden die Zäune und das überzählige Gehölz entfernt sowie jener Bestand veräussert, welcher im Gartenbau noch Verwendung findet. Ebenso wurden die vorhandenen Wegerschliessungen und weitere Installationen zurückgebaut. Das so zurückgewonnene Kulturland wurde mit einer Blumenwiesensaat begrünt und teilweise mit artenreichen Heckensträuchern bepflanzt. In der zweiten Jahreshälfte erstellt die Gemeinde Glarus Nord entlang der Kantonsstrasse die zur Vernetzung der wichtigen Wasserlebensräume nötigen Amphibienleitwerke.
Ab Frühjahr 2021 werden weitere Heckenelemente auf der Allmeind beim Flugplatz und beim Bodenwaldbach angepflanzt sowie neue Kleingewässer, Ast- und Steinhaufen für Kleinsäuger und Amphibien geschaffen. Bis dahin ist mit den betroffenen Landwirten der Unterhalt der neuen Trittsteine und die Bewirtschaftung der Krautsäume zu regeln. Mit dem Abschluss sämtlicher Arbeiten sind die ökologischen Ausgleichsmassnahmen geleistet und die nötigen Trittsteine für den Wildtierkorridor Netstal östlich der Linth erstellt. Der südliche Teil der ehemaligen Baumschule bleibt weiterhin für die dort ansässigen Unternehmen nutzbar.